Schlafstörungen bei Kindern: Ursachen und Abhilfe

Autor: Redaktion (lw) | Kategorie: Kinder und Familie | 25.08.2023

So helfen Sie, wenn Ihr Kind unter Schlafstörungen leidet
Foto: Shutterstock/LeManna

Babys müssen ihren Schlafrhythmus erst finden. Deshalb ist es ganz normal, dass sie manchmal schlecht einschlafen oder nachts unruhig sind. Wenn die Probleme aber über längere Zeit andauern, kann auch eine Schlafstörung schuld sein. So können Eltern ihren Kindern helfen.

Die meisten Kinder haben hin und wieder Probleme beim Schlafen, etwa wenn sie etwas tagsüber sehr beschäftigt hat oder sie traurig macht. Das ist normal und vergeht meistens nach kurzer Zeit von selbst.

Von echten Schlafstörungen spricht man erst, wenn das Kind an mindestens vier Nächten in der Woche dreimal oder häufiger aufwacht, jeweils länger als 20 Minuten wach ist, und wenn es nur mithilfe der Eltern (wieder) in den Schlaf findet.

In den ersten sechs Monaten spricht man allerdings grundsätzlich nicht von Schlafstörungen, da das Kind seinen Schlafrhythmus in diesem Alter erst noch erlernen muss.

Welche Ursachen haben Schlafstörungen?

Die Gründe für einen unruhigen, schlechten Schlaf können vielfältig sein:

  • Häufig liegt es nur daran, dass die Kinder keinen festen Tagesrhythmus haben oder sich mit der Zeit Rituale eingeschlichen haben, die das Kind davon abhalten, allein in den Schlaf zu finden oder durchzuschlafen.
  • Auch bestimmte Entwicklungsschritte wie das Laufenlernen oder der Übergang in den Kindergarten können dazu führen, dass das Kind unruhig schläft.
  • Darüber hinaus können seelische Belastungen wie die Trennung der Eltern oder ein neues Geschwisterchen für Schlafstörungen sorgen.
  • Manchmal sind auch äußere Faktoren wie ein zu warmes oder zu helles Zimmer, schwere Mahlzeiten vor dem Schlafen oder zu viel Aufregung durch Fernsehen oder Computerspiele wahre Schlafräuber.
  • Forscher in Frankreich haben in Schlaflabor-Untersuchungen herausgefunden, dass der Schlaf von Neugeborenen verkürzt ist, wenn die Mutter raucht: Die Babys von Raucherinnen schliefen demnach unruhiger und im Durchschnitt zwei Stunden weniger als andere Kinder.
  • Natürlich können Schlafstörungen aber auch ein Hinweis auf akute oder chronische Erkrankungen sein.

Schlafstörungen: Wann ist ein Arztbesuch nötig?

Wenn Schlafstörungen über längere Zeit auftreten, das Kind tagsüber sehr müde und unausgeglichen ist oder wenn es selbst und die ganze Familie unter der Situation leiden, sollten Sie zur Sicherheit einen Kinderarzt aufsuchen. Denn auf Dauer gefährdet mangelnder Schlaf die gesunde Entwicklung Ihres Kindes.

In den meisten Fällen hilft jedoch schon eine Umstellung der (Ein-)Schlafgewohnheiten.

Was sind rhythmische Bewegungsstörungen?

Auch wenn es für Eltern sehr beunruhigend ist und erschreckend wirkt – die (nächtlichen) rhythmischen Bewegungsstörungen sind in der Regel harmlos und dienen dem Kind vermutlich dazu, sich zu beruhigen. Kurz vor dem Einschlafen schlagen sie etwa mit dem Kopf oder dem Körper gegen die Gitterstäbe des Bettchens oder werfen den Kopf schnell von einer Seite auf die andere.

Normalerweise verletzen sie sich dabei nicht. Und spätestens ab dem Alter von vier Jahren verschwindet dieses Verhalten von selbst.

Was sind Aufwachstörungen?

Zu den Aufwachstörungen (Parasomnien) gehören das Schlafwandeln, der Nachtschreck (Pavor nocturnus) und Schlaftrunkenheit, aber auch das Sprechen im Schlaf. Sie treten im Kindesalter gehäuft auf, sind in der Regel harmlos und verschwinden nach einer Weile von selbst.

Das Schlafwandeln tritt vor allem bei älteren Kindern auf – häufig direkt aus dem traumlosen Tiefschlaf heraus, typischerweise im ersten Drittel der Nacht. Zu Verletzungen kommt es dabei in der Regel nicht. Die Kinder nicht abrupt ansprechen oder aufwecken, sie könnten in Panik geraten. Am besten schiebt man sie vorsichtig zurück ins Bett. Normalerweise verschwindet das Phänomen spätestens bis zum 20. Lebensjahr.

Führt die falsche Matratze zu Schlafstörungen?

Eigentlich nicht, aber eine Kindermatratze sollte schon bestimmte Anforderungen erfüllen. Immerhin verbringen die Kleinen eine Menge Zeit auf ihr. Generell sollte eine Kindermatratze nicht zu hart, nicht zu weich, sicher und schadstofffrei sein. Mangelhafte Produkte können Schadstoffe beispielsweise so weich sein, dass Kleinkinder darin ersticken.

Weiterlesen auf oekotest.de: