Neuer Expertenbericht bestätigt: Fluoridlack schützt Milchzähne

| Kategorie: Kinder und Familie | 11.11.2018

Neuer Expertenbericht bestätigt: Fluoridlack schützt Milchzähne
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Die Diskussion um Fluorid für Kinder dauert schon lange an. Klar ist: Fluorid senkt das Kariesrisiko. Jetzt gibt es neue Ergebnisse zu der Behandlung mit Fluoridlack.

Eine Behandlung der Milchzähne mit Fluoridlack schützt Kinderzähne effektiv vor Karies. Zu diesem Ergebnis kommt das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) in einem aktuellen Bericht. Die Experten werteten dafür 15 Studien mit rund 9.700 Kindern bis sechs Jahre aus, von denen etwa die Hälfte mit Fluoridlack behandelt wurde. Mit Lack trat Karies an Milchzähnen seltener auf als bei der Versorgung ohne Fluoridierung. Bei etwa jedem zehnten Kind könnte so Karies verhindert werden.

Die Fluoridbehandlung gehört bei Kindern ab dem 30. Lebensmonat zum Leistungskatalog der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) und wird daher bezahlt.

Fluorid für Babys und Kleinkinder: Besser als Tablette oder in der Zahnpasta?

Der aktuelle Stand der Diskussion, ob Babys und Kleinkinder besser per Tablette oder über die Zahncreme mit Fluorid versorgt werden sollen: Eine Fluoridprophylaxe ist wichtig, so das Bundesinstitut für Risikobewertung. Es rät: „Sobald zum Zähneputzen eine fluoridhaltige Zahncreme verwendet wird, sollten keine Fluoridpräparate mehr eingenommen werden. Denn allein durch das Verschlucken von Zahnpasta können Kleinkinder etwa genau so viel Fluorid aufnehmen wie durch Tabletten oder fluoridiertes Salz.“

Eltern bleibt es also selbst überlassen, für welche Form der Prophylaxe sie sich entscheiden. Gesicherte Erkenntnis ist: Wenn Fluorid in die Zahnschmelzstruktur eingelagert wird, wird der Zahn widerstandsfähiger gegen die Säure aus unserer Nahrung. Parallel dazu empfehlen Experten fluoridiertes Speisesalz.

Wie immer im Leben gilt aber: Viel hilft nicht viel. Eine erhöhte Zufuhr Fluorid kann zu weißen oder gelblichen Schmelzflecken sorgen.

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