Fenchel kann so einiges, wenn man den Gesundheitsseiten im Internet Glauben schenken will. So könne die Heilpflanze leichte Krämpfe lindern, Schleim lösen sowie Bakterien und Pilze in ihrem Wachstum hemmen. Und wenn das für Fenchel gilt, dann doch bestimmt auch für den entsprechenden Tee. Aber da wird es knifflig. Denn die Studienlage ist äußert dünn bis gar nicht vorhanden. Dr. Johannes Mayer, Leiter der an der Universität Würzburg gegründeten Forschergruppe Klostermedizin, sieht das Problem vor allem darin, dass die Finanzierung solcher Studien fehle.
An einer positiven Wirkung von Fencheltee hat Mayer aber keine Zweifel, wenn er denn richtig zubereitet wird: "Die Fenchelfrüchte, auch Fenchelsamen genannt, sollte man vor dem Aufguss leicht andrücken, damit sich deren Ölkammern öffnen. Den Tee dann zugedeckt ziehen lassen und zügig trinken, denn das ätherische Öl im Fenchel ist flüchtig."
Und dieses ätherische Öl ist für die gesundheitsfördernde Wirkung entscheidend. Die Samen des Süßen Fenchels enthalten davon etwa zwei Prozent, der medizinisch relevantere Bitterfenchel um die vier Prozent. Beide Fenchelvarianten sind aber nicht zu verwechseln mit dem Gemüsefenchel.
Fenchel wird häufig in Kombination mit Anis oder Kümmel verwendet. Auch diese enthalten verschiedene ätherische Öle, die sich untereinander gut ergänzen. Bei leichten Magenschmerzen und Blähungen sollen sie helfen können.
Auch wenn die Wirkung des Fenchels nicht eindeutig belegt ist, etwaige Schadstoffverunreinigungen sind es schon. Deshalb haben wir 15 Babytees eingekauft. Alle beinhalten Fenchel, einige ergänzt durch andere Zutaten wie Kamille, Anis und Kümmel.
Das Testergebnis
Elfmal "sehr gut" und "gut". Es gibt allerdings auch ein paar Ausreißer.
Die Belastung von Tees mit Pyrrolizidinalkaloiden, kurz PA, kommt nicht aus den Schlagzeilen. Immer wieder werden Tees zurückgerufen, die zu viel der krebserregenden Stoffe beinhalten. "Zu viel" liegt dabei im Auge des Betrachters, einen gesetzlichen Grenzwert gibt es nämlich nicht. Wir orientieren uns am Richtwert des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR). Diesen Richtwert überschreitet der Babylove Bio Babytee Fenchel, wenn man davon ausgeht, dass Babys eine Tasse Tee, 200 Milliliter, am Tag trinken. Pyrrolizidinalkaloide sind natürliche Inhaltsstoffe mancher Pflanzen, die als Beikräuter versehentlich in den Tee gelangen können.
Da waren wir doch sehr erstaunt: Überraschend viele Bio-Tees weisen Spuren von Pestiziden auf. In einem Produkt sind die Werte sogar erhöht.
Im ÖKO-TEST im Jahr 2011 hatten sechs von sieben Babyteeherstellern ihren Produkten verschiedene Zuckerarten zugesetzt, darunter Traubenzucker oder Maltodextrin. Bei den Produkten im aktuellen Test hat nur ein Hersteller seinem Tee süßende Zutaten beigemischt. Der Babydream Fenchel-Tee beinhaltet Isomaltulose. Dieser Zweifachzucker ist etwas weniger süß als normaler Haushaltszucker u...