E-Bike aufladen: Was kostet das eigentlich? 25 Cent, 2,50 Euro – oder 15 Euro?

Autor: Lino Wirag | Kategorie: Freizeit und Technik | 30.08.2023

Was kostet es eigentlich, sein E-Bike aufzuladen? 25 Cent oder 2,50 Euro?
Foto: Shutterstock/Kamil Zajaczkowski

E-Bikes werden beliebter und beliebter. Dabei ist der Kauf nicht gerade günstig – und aufgeladen werden müssen die Elektro-Drahtesel noch dazu. Was das wieder kostet! Ja, genau: Was kostet es eigentlich, einen E-Bike-Akku aufzuladen? Wir haben nachgerechnet.

Von Jahr zu Jahr werden mehr Elektrofahrräder abgesetzt, die es längst auch als E-Mountainbikes, E-Rennräder und natürlich E-Lastenräder gibt. 2022 sollen rund 2,2 Millionen E-Bikes in Deutschland verkauft worden sein. Das freut die Hersteller, die schöne Umsätze einfahren – schließlich sind die stromgestützten Räder nicht gerade billig.

Bei rund 1.500 Euro geht es los, im Schnitt werden aber zwischen 2.500 und 3.500 Euro für ein E-Bike fällig. Dafür bekommt der Fahrer zukünftig aber auch trittkräftige Unterstützung durch den Hilfsmotor, der die Stromräder problemlos auf 25 km/h beschleunigt, in höheren Bauklassen (die allerdings kennzeichenpflichtig sind) können sogar 45 km/h erreicht werden.

Neben dem höheren Anschaffungspreis stellt sich bei den "Stromern" die Frage, wie hoch eigentlich die laufenden Kosten ausfallen. Zum TÜV muss das E-Rad zwar nicht, aber sehr wohl immer wieder aufgeladen werden – zumindest, wenn Fahrer oder Fahrerin von dem eingebauten Hilfsmotor Gebrauch machen wollen. Was kommt hier an Kosten zusammen? Wir haben einmal für Sie nachgerechnet.

E-Bike laden: So teuer wird's

Die Ladekosten beim E-Bike hängen natürlich entscheidend von der Größe des eingebauten Akkus ab. Dabei gilt: Je mehr Kapazität, desto stromdurstiger, aber desto größer auch die abgegebene Leistung. Heißt: Schwerere Akkus halten länger durch und liefern mehr Wumms, laden aber in der Regel auch länger und kosten dabei mehr Geld.

Wie viel genau? Das sagt eine schlichte Multiplikation. Marktübliche E-Bikes verfügen zurzeit über Akkukapazitäten zwischen 180 und 980 Wattstunden, was 0,18 bzw. 0,98 Kilowattstunden entspricht. Der Begriff "Kilowattstunden" kommt Ihnen bekannt vor? Hervorragend! Praktischerweise handelt es sich dabei nämlich um die gleiche Maßeinheit, die Sie auch von Ihrer Stromrechnung kennen. Und wer die Debatten um Energiepreise und dazugehörige Bremsen verfolgt hat, weiß vermutlich auch, dass der Strompreis zurzeit auf 40 Cent pro Kilowattstunde gedeckelt ist.

E-Bike-Akku aufladen: 25 Cent sind realistisch

Womit auch schon (fast) die Antwort gegeben ist: Es kostet 7,2 Cent (40 Cent/kWh * 0,18 kWh), um einen sehr kleinen E-Bike-Akku aufzuladen und 39,6 Cent (40 Cent/kWh * 0,98 kWh), um eine recht große Batterie zu befüllen. Weil beim Laden aber unweigerlich Energie in Form von Wärme verlorengeht, sollte man die Beträge um rund 20 Prozent aufrunden, also auf etwa neun bzw. 47 Cent pro Ladevorgang.

Da sich die Akkukapazität bei den meisten Pedelecs inzwischen ungefähr bei 0,5 kWh eingependelt hat, dürfte ein Elektro-Drahtesel beim Aufladen um die 25 Cent kosten – vorausgesetzt, der Akku war zuvor auch wirklich (so gut wie) leer und ist hinterher (so gut wie) voll. Obwohl zu viel und zu wenig Saft dem Stromspeicher übrigens nicht gerade guttun, siehe auch: Akkus richtig laden und lagern: Was Experten empfehlen.

Das kostet ein E-Bike pro Jahr

Auf welchen Betrag sich die Ladekosten Ihres E-Rads dann in Laufe eines Jahrs summieren, hängt ganz davon ab, wie oft Sie es aus der Garage oder dem Keller holen. (Und auch ein wenig von der Strompreisentwicklung.)

Wer mit dem Pedelec täglich 20 Kilometer zur Arbeit pendelt und dabei den Motor kräftig strapaziert, kommt rechnerisch vielleicht auf 60 Euro Stromkosten im Jahr. Wer das E-Bike vor allem am Wochenende hervorholt, wenn die Sonne und ein Radausflug locken, dürfte kaum mehr als zehn Euro im Jahr in den elektrischen Tank laden. Heißt auch: Im Vergleich zu den vierstelligen Anschaffungskosten, die fürs E-Rad anfallen, sind die Energiekosten beim Laden ziemlich zu vernachlässigen.

Na, immer noch neugierig darauf, was eigentlich wie teuer ist? Dann erzählen wir Ihnen gerne, was es kostet, sein Handy aufzuladen (7,5 Cent oder 0,75 Cent?), die Waschmaschine anzuschmeißen oder das Laptopkabel in der Steckdose zu lassen – einfach auf die jeweiligen Links klicken.

Weiterlesen auf oekotest.de: