Superfood Aroniabeeren: Wann ernten?

Autor: Redaktion (bw) | Kategorie: Freizeit und Technik | 19.09.2023

Superfood aus dem eigenen Garten: säuerlich-herbe Aroniabeeren jetzt ernten
Foto: Shutterstock / Melica

Wenn sie reif sind, haben Aroniabeeren eine glänzende und nahezu schwarze Oberfläche. Die Aroniabeeren, die in unseren Gärten bestens gedeihen, sind äußerst gesund und gelten als Superfood. Die Erntezeit hat begonnen: Im Osten Deutschlands sind die Erwartungen an den Aronia-Jahrgang 2023 sogar überdurchschnittlich hoch.

Die fast schwarzen Aroniabeeren sehen auf den ersten Blick aus wie große Heidelbeeren. Die Beeren des Aroniastrauchs (Aronia melanocarpa) sind auch als "Schwarze Apfelbeere" oder "Schwarze Eberesche" bekannt. Bei den Früchten handelt es sich trotz ihres Namens nicht um Beeren: Wie der Apfelbaum ist auch die Apfelbeere ein Kernobstgewächs – allerdings mit deutlich kleineren Früchten.

Eigentlich stammt die Aroniabeere aus Nordamerika, sie findet sich aber immer häufiger in heimischen Gärten und wird auch bei den Obstbauern in Deutschland immer beliebter. Allein in Bayern wurden laut dem Landesamt für Statistik im Vorjahr 233 Tonnen der Beeren geerntet. In Sachsen ist die diesjährige Aronia-Ernte zurzeit noch in vollem Gang: Die Bedingungen für die Beeren seien in diesem Sommer optimal gewesen, heißt es von Jörg Holzmüller, dem Geschäftsführer von Aronia Original Dresden. Auf die Mengen bezogen, erwartet er eine durchschnittliche Ernte, allerdings von "außergewöhnlicher" Qualität.

Mit ihrem herb-bitteren Aroma werden Aroniabeeren gerne zu Marmelade, Gelee, Joghurt oder Desserts verarbeitet. Frisch oder getrocknet verfeinern die Beeren außerdem Fruchtriegel, Müsli oder Backwaren.

Aronia ist auch in Saftform äußerst beliebt. Die enthaltenen Vitamine machen Aroniasaft in der Erkältungszeit zu einem Booster fürs Immunsystem.

Aroniabeeren eignen sich zur Herstellung von Saft, Marmelade oder fürs Müsli.
Aroniabeeren eignen sich zur Herstellung von Saft, Marmelade oder fürs Müsli. (Foto: Shutterstock / 5PH)

5 Dinge, die Sie über Aroniabeeren wissen sollten

  1. Roh schmecken die Beeren äußerst herb und sauer – und sind kaum genießbar. Umso besser schmecken sie als Saft, Marmelade oder getrocknet im Müsli. Aroniabeeren können Sie ganz einfach im Backofen trocknen: Bei 60 Grad dauert das Trocknen der Beeren etwa zwei Stunden.
  2. Die Früchte der Aronia sind meist Ende August, Anfang September reif. Auch wenn sie oft schon früher in dunklem Blau erstrahlen: Pflückreif sind die gesunden Früchte erst, wenn die "Miniäpfelchen" am Strauch beginnen einzuschrumpfen, erklärt die Bayerische Gartenakademie. Weitere Hinweise für den idelen Erntezeitpunkt sind ein durchgängig rot gefärbtes Fruchtfleisch und rötlich gefärbte Stängel.
  3. Aronia ist ein pflegeleichter, fast schon anspruchsloser, frostharter Strauch für den Garten, der etwa zwei Meter groß wird. Wenn Sie einen Aroniastrauch in den Garten pflanzen möchten, eignen sich Frühling und Herbst gut als Zeitpunkt.
  4. Die von innen rot gefärbte Beere kann auch reif noch längere Zeit an der Pflanze hängen bleiben. Die Aroniabeeren werden weder matschig noch fallen sie vom Strauch. Damit sind sie im Winter eine beliebte Futterquelle für Vögel.
  5. Achtung: Die Kerne der Beeren enthalten Amygdalin, das Blausäure freisetzt, wenn es in den Magen-Darm-Trakt gelangt. Die Verbraucherzentrale gibt aber Entwarnung: "Laut Max-Rubner-Institut ist ein regelmäßiger Verzehr von Produkten aus Aroniabeeren (Saft, Konfitüre, Gelee oder getrocknete Früchte) hinsichtlich des Blausäuregehaltes allerdings unproblematisch. Auch der Genuss einer kleinen Portion frischer Beeren wird als unbedenklich angesehen."
Wenn die Aroniabeeren beim Durchschneiden innen rot durchgefärbt sind, sind sie reif für die Ernte..
Wenn die Aroniabeeren beim Durchschneiden innen rot durchgefärbt sind, sind sie reif für die Ernte.. (Foto: Shutterstock / Dionisvera)

Aroniabeeren: Gut für das Immunsystem

Die Aroniabeeren gelten als Superfood – vor allem wegen ihres "außergewöhnlich hohen Gehalts an sekundären Pflanzeninhaltsstoffen", wie die Verbraucherzentrale erklärt: "Tatsächlich sind Aroniabeeren reich an Anthocyanen (die Vorstufe sind OPC) und Polyphenolen, die mit einer Reihe von gesundheitsfördernden Eigenschaften in Verbindung gebracht werden."

Polyphenole sind gut für das Immunsystem und wirken regulierend auf Blutdruck und Blutzuckerspiegel. Diese sekundären Pflanzeninhaltsstoffe sind auch in anderen Beeren, wie zum Beispiel Holunderbeeren, Heidelbeeren oder Brombeeren enthalten.

Im reifen Zustand sind die Früchte der Aronia reich an Vitamin A, B2, E und C sowie Mineralstoffen. Erst wenn die Apfelbeeren reif sind, haben sie den höchsten Gehalt an gesundheitsfördernden Inhaltsstoffen erreicht. Werden die Früchte zu früh geerntet, schmecken sie sehr sauer und enthalten kaum Saft.

Aroniabeeren: lecker in Fruchtaufstrichen

Die Fachleute der Bayerischen Gartenakademie raten, bei der Verarbeitung der Aroniabeeren mild-süßliche Früchte beizumischen. Für Fruchtaufstriche kommen beispielsweise Pflaumen, Birnen oder Äpfel als "Partner" in Frage.

Achtung: Frische Beeren können Zähne und Zunge blau färben!

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Mit Material von dpa.