Schädlicher Japankäfer breitet sich aus: Wie erkenne ich das Insekt?

Autor: dpa / Redaktion (bw) | Kategorie: Freizeit und Technik | 06.08.2025

Schädling Japankäfer kommt Deutschland immer näher
Foto: Uli Deck/dpa

Der Schädling ist klein, kann aber große Schäden anrichten. In einem Gebiet Freiburgs gelten neue Regeln, um die Ausbreitung des Japankäfers einzudämmen. Wie erkennt man den Japankäfer? Und was ist zu tun, wenn man einen entdeckt?

Der Japankäfer (Popillia japonica) stammt ursprünglich aus Asien und ist in Europa als sogenannter "Quarantäneschädling" eingestuft. Die Insekten befallen über 300 Pflanzenarten – darunter Obstbäume, Weinreben, Gemüse, Zierpflanzen und Rasenflächen – und verursachen dort massive Fraßschäden.

In einigen Regionen Deutschlands wurden erste Käfer nachgewiesen. Besonders betroffen ist ein Gebiet rund um den Güterbahnhof in Freiburg – dort gelten inzwischen strenge Maßnahmen, um eine Ausbreitung zu verhindern. Für den harmlos aussehenden Käfer besteht eine Meldepflicht. Für Mensch und Tier stellt der Japankäfer jedoch keine Gefahr dar.

Wie kommt der Japankäfer nach Deutschland?

Der Käfer verbreitet sich vor allem durch den globalen Waren- und Reiseverkehr. Seine Eier, Larven oder ausgewachsenen Tiere können unbemerkt mit Pflanzen, Erde, Containern oder Gepäckstücken eingeschleppt werden – etwa über Campingausrüstung, Blumentöpfe oder Pflanzen aus betroffenen Gebieten.

Souvenirs können den Käfer einschleppen

Darum rät das Bundeslandwirtschaftsministerium zur Vorsicht bei Urlaubsmitbringseln in Form von Pflanzen aus bestimmten Regionen – insbesondere aus Norditalien und der Südschweiz, wo sich der Käfer bereits stark ausgebreitet hat. 

Vor der Rückreise sollten Koffer, Auto, Kleidung und Ausrüstung gründlich kontrolliert werden, wenn Sie sich in Risikoregionen aufgehalten haben. Der Japankäfer reist gern als blinder Passagier mit – etwa in der Blumenerde eines Souvenir-Topfes oder im Campingstuhl.

Wo wurde der Japankäfer in Deutschland bereits gesichtet?

In Deutschland wurden bislang mehrere Einzelfunde des Japankäfers registriert – vor allem in südlichen Regionen. In Freiburg, Ludwigsburg und im Landkreis Lörrach gingen seit 2021 immer wieder einzelne männliche Käfer in Lockstofffallen. Auch in Bayern wurden bei Lindau am Bodensee und nahe Kiefersfelden wiederholt Tiere entdeckt – zuletzt fünf Exemplare im Sommer 2025.

Eine stabile Population gilt bislang als nicht nachgewiesen, doch die Behörden reagieren vorsorglich mit klaren Maßnahmen: In den betroffenen Gebieten gelten Bewässerungsverbote für Grünflächen, da feuchte Böden ein idealer Brutraum für Larven sind.

So erkennen Sie den Japankäfer

Der aus Asien stammende Käfer ist an folgenden Merkmalen zu erkennen:

  • Länge: ca. 0,8 bis 1,1 Zentimeter
  • metallisch glänzender grüner Kopf
  • braune Flügel
  • Fünf weiße Haarbüschel seitlich am Hinterleib, zwei am Ende
  • Der Japankäfer ist flugfähig.

Vorsicht: Verwechslungsgefahr!

Der Japankäfer kann leicht mit heimischen Käfern wie dem Gartenlaubkäfer (Phyllopertha horticola) verwechselt werden, warnt das Landwirtschaftlichen Technologiezentrum Augustenberg (LTZ). Auch der Rosenkäfer wird oft aufgrund seiner grün-metallischen Farbe mit dem Japankäfer verwechselt – ist aber für den Garten nützlich, da sich seine Larven von abgestorbenem Pflanzenmaterial ernähren.

Wer diesen Käfer entdeckt, sollte genau hinschauen: Grünschimmernd, braune Flügel und weiße Haarbüschel – das ist der Japankäfer.
Wer diesen Käfer entdeckt, sollte genau hinschauen: Grünschimmernd, braune Flügel und weiße Haarbüschel – das ist der Japankäfer. (Foto: Uli Deck/dpa)

Was tun, wenn man einen Japankäfer entdeckt?

Als Quarantäneschädling sind Japankäfer in der gesamten EU meldepflichtig. Wie geht man also vor, wenn man einen entdeckt? 

  1. Käfer einfangen: Am besten mit einem Glas oder einem Becher – lebend oder tot.
  2. Foto machen: Besonders wichtig sind die Unterseite und der Hinterleib.
  3. Fund melden: Mit Angabe des Fundorts per Mail an [email protected] (LTZ Augustenberg) senden.

Der Käfer sollte nicht wieder freigelassen werden. Schon einzelne Tiere können zur weiteren Ausbreitung beitragen. In der Regel erhalten Sie von der zuständigen Stelle eine Rückmeldung mit Hinweisen zum weiteren Vorgehen.

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