Plastikmüll-Zählung: Coca-Cola, PepsiCo und Nestlé sind die größten Umweltverschmutzer

Autor: Ann-Cathrin Witte | Kategorie: Freizeit und Technik | 15.12.2020

Plastikmüll verschmutzt weltweit die Küsten und Meere.
Foto: Larina Marina/Shutterstock

Bereits zum dritten Mal hat das Bündnis "Break Free From Plastic" die weltweit größten Verursacher von Plastikverschmutzung ermittelt. Auf den vordersten Plätzen der Plastikmüll-Zählung befinden sich bekannte Marken, darunter Coca-Cola, PepsiCo und Nestlé. Sie tragen mit ihren Produkten massiv zur Vermüllung unseres Planeten bei.

Seit 2018 analysiert Break Free From Plastic jedes Jahr das Ausmaß der weltweiten Plastikverschmutzung und mahnt die Unternehmen, deren Plastikverpackungen am häufigsten an Stränden, in Parks und Wäldern gefunden wurden. Dafür arbeitete das Bündnis in diesem Jahr mit über 14.000 Freiwilligen aus 55 Ländern zusammen.

An ausgewählten Orten sammelten die Freiwilligen Plastikmüll auf und untersuchten, von welchen Marken die Verpackungen stammten. Insgesamt wurden für die Untersuchung 346.494 Plastikteilchen analysiert. Darunter waren PET-Flaschen und Flaschen für Shampoo oder Haushaltsreiniger ebenso wie Essensverpackungen und Zigarettenstummel. Das Ergebnis: Coca-Cola hat, wie schon in den vergangenen Jahren, die Nase vorn.

Plastikmüll-Zählung: Coca-Cola produziert am meisten

Die zehn größten Verursachern von Plastikmüll sind laut dem Brand Audit 2020 von Break Free From Plastik

  1. The Coca-Cola Company
  2. PepsiCo
  3. Nestlé
  4. Unilever
  5. Mondelez International
  6. Mars Inc.
  7. Procter & Gamble
  8. Philipp Morris International
  9. Colgate-Palmolive
  10. Perfetti van Melle
Freiwillige säubern an vielen Orten die Natur vom Plastikmüll.
Freiwillige säubern an vielen Orten die Natur vom Plastikmüll. (Foto: Inside Creative House/Shutterstock)

Plastikverpackungen von Spitzenreiter Coca-Cola wurden in 51 der 55 untersuchten Länder an öffentlichen Orten, wie Stränden, Parks und Straßenrändern gefunden. Insgesamt sammelten die Freiwilligen knapp 13.834 Plastikflaschen mit dem Markenlogo des Getränkeherstellers ein. Das ist mehr Plastikmüll als von den zweit- und drittplatzierten Unternehmen zusammen. Zum Vergleich: Verpackungen von PepsiCo wurden in 43 Ländern gefunden, Verpackungen von Nestlé in 37 Ländern.

Unternehmen tun zu wenig gegen Plastikmüll

Besonders ärgerlich: Sieben der zehn in der Flop 10 aufgeführten Unternehmen haben sich in den vergangenen Jahren gemeinsam mit NGOs und Regierungen der Initiative The New Plastics Economy Global Commitment angeschlossen, die die Zukunft der Plastikwirtschaft neu gestalten will. Ihr Ziel ist die Etablierung einer Kreislauftwirtschaft für Kunststoffprodukte, in der jede Plastikverpackung recycelt und wiederverwendet wird.

Von diesem Ziel sind die beteiligten Unternehmen aber noch weit entfernt. Die der Initiative vorstehende Ellen MacArthur Foundation berichtet in ihrem Global Commitment 2020 Progress Report, dass der Einsatz von Einwegplastik zwischen 2018 und 2019 um lediglich 0,1 Prozent reduziert wurde. Mehr noch: Die weltweite Coronavirus-Pandemie hat den Einsatz von Einwegplastik in diesem Jahr sogar noch verstärkt. So fanden sich unter dem gesammelten Plastikmüll unter anderem über 400 Einweghandschuhe und über 700 Gesichtsmasken. Kein gutes Zeichen!

Unter dem Plastikmüll in den Meeren leidet auch die Tierwelt.
Unter dem Plastikmüll in den Meeren leidet auch die Tierwelt. (Foto: Greg Brave/Shutterstock)

Können staatliche Sanktionen helfen?

Der jährliche Brand Audit des Bündnisses ist als öffentlicher Pranger gedacht, der den Plastikverbrauch großer Unternehmen sichtbar macht. Die Ergebnisse der Erhebung stehen häufig in starkem Kontrast zu den Versprechen der Marken, etwas gegen den wachsenden Berg aus Plastikmüll auf unserem Planeten zu tun.

Die freiwillige Verpflichtung der Unternehmen erklärt Break Free Form Plastic daher für gescheitert und setzt die Hoffnungen stattdessen auf staatliche Sanktionen. Nur wenn Marken wie Coca-Cola, PepsiCo. und Nestlé zukünftig die Konsequenzen für ihre Abhängigkeit von Einwegplastik tragen müssen, so argumentiert das Bündnis, wird sich am Status quo etwas ändern.

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