Am Tag ist es oft schon fast sommerlich warm, in der Nacht rutschen die Temperaturen noch in den Minusbereich: Nachtfröste im Mai können Blüten und jungen Trieben schaden. Das Problem: Nach einem milden Winter treiben die Pflanzen deutlich früher aus – das macht sie gegenüber Spätfrösten anfälliger.
Je später die Fröste auftreten, desto empfindlicher sind die Pflanzen, so der Industrieverband Agrar (IVA). Für manche Arten können bereits Temperaturen knapp unter dem Gefrierpunkt zum Problem werden, bei anderen drohen Schäden erst ab Minus fünf Grad Celsius. Auch die Luftfeuchtigkeit und der Wind spielen eine Rolle – deshalb ist auch der richtige Standort für Garten- und Balkonpflanzen essenziell.
Nachtfröste: Welche Pflanzen reagieren empfindlich?
Empfindlich reagieren etwa die Blüten von Obstbäumen wie Apfel, Birne, Pfirsich, Aprikose oder Kirsche. Sind die Blütenblätter noch geschlossen, sind leichte Frosttemperaturen kein Problem. Haben sich die Blüten bereits geöffnet, drohen ab Minus 0,5 Grad Celsius Erfrierungen.
Auch die Blüten von Erdbeeren, Johannisbeeren, Stachelbeeren, Heidelbeeren und Haselnüssen sind gefährdet. Junge Blätter und Triebe bleiben zwar meist unbeschädigt, allerdings kann ein Teil der Blüten erfrieren und die Sträucher tragen dann weniger Früchte.
Besonders gefährdete Ziersträucher sind Rhododendron, Azaleen, Pieris, Hortensien, Magnolien und Buchsbaum. Aber: Die Pflanzen sterben in der Regel nicht ab, sondern treiben später wieder aus dem älteren Holz aus. Bei den Stauden sollte man auf Pfingstrosen und Tränendes Herz ein Auge haben.
Wie schützt man die Pflanzen?
Pflanzen in Töpfen oder Kübeln bringt man am besten in der Garage oder einem anderen frostfreien Raum unter. Sind im Freiland gepflanzte Gehölze nicht zu groß, kann man sie mit Vlies oder Schilfmatten abdecken.
Die Abdeckung wird dann morgens entfernt, sobald die Temperaturen wieder über dem Gefrierpunkt liegen. Bei mehreren Frostnächten hintereinander kann sie aber auch zwei oder drei Tage auf den Pflanzen liegen.
Pflanzzeit: Mit welchen Blumen besser noch warten?
Wer jetzt Sommerblumen wie Dahlien und Gemüse wie Tomaten, Paprika, Kürbisse und Gurken pflanzen will, sollte nicht zu früh beginnen. Auf Nummer sicher kann man gehen, wenn man bis Mitte Mai wartet. Die Eisheiligen Mitte Mai sind dabei ein guter Richtwert, besser ist es allerdings die Wettervorhersage im Blick zu behalten.
Auch für das Hinaustragen von Kübelpflanzen sollte man sich die Wetterprognosen ansehen und die Pflanzen in kalten Nächten besser noch nach drinnen oder zumindest in die Garage tragen. Ohnehin gewöhnt man überwinterte Kübelpflanzen besser langsam an den Frühling und stellt sie anfangs nur stundenweise in die Frühlingssonne.
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