Nabu-Zählaktion: Weniger Gartenvögel gesichtet

Autor: dpa | Kategorie: Freizeit und Technik | 12.05.2025

Die Amsel ist eine der häufigsten Gartenvögel in Deutschland.
Foto: Oliver Berg/dpa

Die aktuelle Vogel-Zählung des Nabu zeigt: Die Bestände an Vogelarten wie Sperling, Meise oder Amsel sind rückläufig – auch wenn sie noch am häufigsten in Gärten gesichtet werden. Das sagt auch etwas über den Zustand des Ökosystems aus.

In Deutschland werden laut dem Naturschutzbund Deutschland (Nabu) immer weniger Gartenvögel gesichtet. Der Nabu in Sachsen verweist mit Blick auf Zwischenergebnisse der aktuellen Vogel-Zählung auf einen sich fortsetzenden Negativtrend. 

"Es ist bekannt, dass es der Vogelwelt aufgrund der vom Menschen verursachten Umweltveränderungen und Naturzerstörungen insgesamt nicht gut geht. Vögel sind Bioindikatoren, der schlechte Zustand der Vogelwelt erlaubt also Rückschlüsse auf den schlechten Zustand der Ökosysteme. Nahrungsquellen und Nistmöglichkeiten gehen mehr und mehr verloren, verschärft durch Klimaveränderungen und Insektensterben."

Haussperling, Kohlmeise und Amsel liegen vorn

Bei der Vogel-Zählung unter dem Motto "Stunde der Gartenvögel" können online noch bis zum 19. Mai Sichtungen gemeldet werden. Laut Nabu hatten bis Sonntagabend deutschlandweit rund 35.000 Vogelfreunde etwa 680.000 Vögel gemeldet. 

Aus Leipzig gab es Beobachtungen von 75 verschiedenen Arten. Besondere Sorge mache nach wie vor der Feldsperling, hieß es. Im Vergleich zum Vorjahr sei bisher bundesweit ein Minus von 19 Prozent nachgewiesen worden, in Sachsen von 12 Prozent.

Amsel fehlen Nistmöglichkeiten und ausreichend Nahrung

Wie fast jedes Jahr nehmen Haussperling, Kohlmeise und Amsel die vorderen Plätze bei der Zählung ein. Aber auch hier sei ein negativer Trend von minus 13, minus 9 und minus 14 Prozent zu beobachten, hieß es. 

Die Amsel, die sich bestens an das Leben in Siedlungen angepasst habe, bekomme zunehmend Probleme. Nistmöglichkeiten etwa in Strauchhecken würden beseitigt, Dürresommer führten zu Nahrungsmangel, weil die Amseln im ausgetrockneten harten Boden keine Regenwürmer mehr finden. Hinzu komme ein Virus.

Der Haussperling liegt zwischenzeitlich auf Platz 1. Ringeltaube, Kohlmeise, Amsel und Blaumeise landeten unter den Top Ten.

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