Kalk im Wasserkocher: Kann das gesund sein?

Autor: Redaktion (lw) | Kategorie: Freizeit und Technik | 15.11.2022

Kalk im Wasserkocher ungesund?
Foto: Shutterstock/ReaLiia

Im Wasserkocher bilden sich schnell unschöne Kalkablagerungen, die manchmal sogar ihren Weg in die Teetasse finden. Da stellt sich schnell die Frage: Ist der Kalk im Wasserkocher eigentlich unbedenklich? Oder kann er das gekochte Wasser verunreinigen? 

Wer in einer Region mit hartem Wasser wohnt, kennt das Problem: Gerade hat man den Wasserkocher frisch entkalkt, da beginnen auch schon neue Kalkringe am Boden des Geräts zu wachsen. Ein paar Tage später kann man schon die ersten weißen Plättchen aus der Teetasse fischen – und das Spiel von vorne beginnen. Auch wer einen Edelstahl-Kochtopf verwendet, um Wasser aufzukochen, wird feststellen, dass sich dort schnell unschöne Kalkablagerungen ansammeln.

Wasserkocher verkalken beim Erhitzen

Das Verkalken lässt sich nicht verhindern, im Gegenteil: Gelöster Kalk (der übrigens auf ganz natürliche Weise im Trinkwasser vorkommt) beginnt von alleine, in fester Form auszufallen, wenn das Wasser erhitzt wird. Setzt sich der Kalk aber auf dem Boden des Wasserkochers ab, beeinträchtigt er mit der Zeit die Leistung des Geräts. Denn die Kalkschicht wirkt isolierend, sodass der Kocher mehr Zeit und Energie benötigt, um das Wasser zu erhitzen. Ein Grund, warum Sie Ihren Wasserkocher regelmäßig entkalken sollten.

Wie aber wirken sich die Kalk-Ansammlungen – die mitunter recht unschön anzusehen sind – auf die Gesundheit aus? Sind die Ablagerungen bedenklich? Die Antwort: Glücklicherweise nicht.

Eher ist das Gegenteil der Fall, denn: Kalk ist in den richtigen Mengen gesund, schließlich enthält er Kalzium, das wiederum als Kalziumphosphat für die menschlichen Knochen und Zähne benötigt wird. Die Ablagerungen im Wasserkocher können außerdem Magnesiumsalze beinhalten, die der Körper ebenfalls verarbeiten kann.

Wasserkocher verkalken beim Erhitzen

Sie sollten die Kalkablagerungen aber nicht überhandnehmen lassen – und zwar nicht nur, um beim Erhitzen Energie zu sparen. Denn: Die zerklüfteten Beläge im Inneren des Geräts sorgen dafür, dass mehr Oberflächen entstehen, an denen sich Keime ansiedeln können, die von der Feuchtigkeit im Gerät profitieren. Ein weiterer Grund, den Kocher regelmäßig zu reinigen und zu entkalken.

Ein ganz anderes Problem ist übrigens in unserem letzten Wasserkocher-Test aufgefallen: Wasserkocher – vor allem solche mit Kunststoff-Gehäuse – geben Mikroplastik-Partikel an das Wasser ab, das sie erhitzen. Diese kleinsten Kunststoffteilchen sind inzwischen zwar überall zu finden – welche Auswirkungen sie längerfristig auf unsere Gesundheit haben können, ist hingegen noch so gut wie ungeklärt. Wenn Sie sich keiner unnötigen Belastung aussetzen wollen, raten wir deshalb zu einem Kocher aus Glas oder Edelstahl.

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