Japankäfer: Warum Sie einen Fund der invasiven Käferart melden sollten

Autor: dpa / Redaktion (bw) | Kategorie: Freizeit und Technik | 02.08.2023

Japankäfer: Warum Sie einen Fund der invasiven Käferart melden sollten
Foto: Uli Deck/dpa

Sie haben einen grün-glänzenden Kopf, weiße Haarbüschel am Hinterteil und sind vor allem ziemlich gefräßig: Mehrere Japankäfer sind inzwischen hierzulande in Fallen getappt, was bei Fachleuten Besorgnis auslöst. Sie rufen die Menschen zur Mithilfe auf.

Nach Funden mehrerer Japankäfer in Baden-Württemberg und der Schweiz herrscht bei hiesigen Fachleuten nach Angaben vom Dienstag "Alarmstimmung". "Mit der ersten Population des Japankäfers nördlich der Alpen hat sich die Gefährdungslage für Baden-Württemberg deutlich verschärft", teilte das Landwirtschaftliche Technologiezentrum (LTZ) Augustenberg mit.

Japankäfer: Invasive Art gefährdet heimische Pflanzen

Die invasive Art könne großen Schaden im Obst- und Pflanzenbau anrichten, sei aber auch eine Gefahr für Forst und für Hausgärten. Die Käfer können demnach mehr als 300 Wirtspflanzen befallen. "Oft bleiben nur die Gerippe der Blätter zurück, die Pflanze wird stark geschwächt oder stirbt sogar ab." Die Weibchen legten Eier bevorzugt in feuchte Grasflächen ab. 

Die Engerlinge (Larven) ernähren sich laut LTZ von Pflanzenwurzeln, insbesondere von Graswurzeln, aber auch z. B. von Mais-, Soja-, Tomaten- und Erdbeerwurzeln. Dabei können, je nach Anzahl der Engerlinge und Zustand der Pflanzen, gravierende Schäden in den Kulturen bzw. in den Gras- und Rasenflächen entstehen.

Die ausgewachsenen Käfer bevorzugen Blätter, Blüten und Früchte von vielen Nutzpflanzen, wie z.B. Steinobst, Äpfeln, Trauben, Bohnen, Beeren, von Bäumen sowie blühenden Pflanzen. 

Das oberste Ziel des Pflanzenschutzdienstes sei es, eine Ansiedlung des Japankäfers (Popillia japonica) zu verhindern. "Dies ist am ehesten möglich, wenn die Käfer möglichst früh – bevor sie sich vermehrt haben – gefunden werden." In ganz Baden-Württemberg haben die Fachleute daher ein Überwachungsnetz mit 57 Fallen vor allem entlang der Hauptverkehrsadern aufgebaut. Im Grenzgebiet stimmten sie sich eng mit Kollegen aus Frankreich und der Schweiz ab.

Japankäfer erkennen

Der aus Asien stammende Käfer ist an folgenden Merkmalen zu erkennen:

  • Länge: ca. 0,8 bis 1,1 Zentimeter
  • metallisch glänzender grüner Kopf
  • braune Flügel
  • kleine weiße Haarbüschel am Ende des Hinterleibs
  • Der Japankäfer ist flugfähig.

Achtung Verwechslungsgefahr: Verwechselt werden kann er leicht mit dem Gartenlaubkäfer oder dem Rosenkäfer – heimische Arten, die keine nennenswerten Schäden verursachen.

In Freiburg und in Weil am Rhein (Landkreis Lörrach) waren im Juli erneut einzelne männliche Japankäfer in Fallen des Pflanzenschutzdienstes geraten. Aus der Schweiz kam die Meldung, dass sich in Kloten bei Zürich, wenige Kilometer von der deutschen Grenze entfernt, eine kleine Population des Japankäfers etablieren konnte. Auch diese Meldung löse Besorgnis aus, so die Fachleute.

Was tun, wenn man einen Japankäfer sichtet?

Wenn Sie einen Japankäfer finden, sollten Sie den Fund melden. Dabei ist es unerheblich, ob der Käfer tot oder lebendig ist. Dazu ein Foto des Käfers mit Angabe des Fundortes per E-Mail an [email protected] schicken. Dort prüften Experten die Bilder und leiteten bei Bedarf weitere Maßnahmen ein.

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