Deutscher Erdüberlastungstag: Natürliche Ressourcen für 2023 aufgebraucht

Autor: Benita Wintermantel | Kategorie: Freizeit und Technik | 04.05.2023

Deutscher Erdüberlastungstag: Eine Erde reicht nicht!
Foto: Shutterstock / nicostock

Umweltschützer haben berechnet, dass Deutschland heute, am 4. Mai, seine ökologischen Ressourcen für das Jahr 2023 aufgebraucht hat. Während der globale "Earth Overshoot Day" im Hochsommer erreicht werden wird, fällt der deutsche Erdüberlastungstag bereits ins Frühjahr, weil die hiesige Bevölkerung vergleichsweise ressourcenintensiv lebt.

Ginge es nach den Ressourcen, die Deutschland rein rechnerisch für das ganze Jahr zur Verfügung stehen, wäre das Jahr schon Anfang Mai vorbei. Der 4. Mai gilt als "deutscher Erdüberlastungstag" für das Jahr 2023: Ab diesem Tag gewinnen die Deutschen der Erde mehr Holz, Pflanzen und Nahrungsmittel ab, als in einem Jahr nachwachsen können. Und sie stoßen nach dem 4. Mai rechnerisch mehr CO₂ aus, als Ozeane und Wälder aufnehmen können. Das beschleunigt die Meeresverschmutzung und den Klimawandel.

Weltweiter Erdüberlastungstag im Hochsommer

Im Gegensatz zum weltweiten Erdüberlastungstag ("Earth Overshoot Day") im Hochsommer (28. Juli 2023) liegt der deutsche Erdüberlastungstag bereits im Frühjahr. 

Gründe für den frühen Termin sind unter anderem der weiterhin viel zu hohe Energieverbrauch, der hohe CO2-Ausstoß im Verkehr und die Massentierhaltung sowie die Verunreinigung von Böden, Luft und Grundwasser.

Erdüberlastungstag: Deutschland verbraucht zu viele Ressourcen

Deutschland hat seine ökologischen Ressourcen für 2022 bereits am 5. Mai aufgebraucht. Das beschleunigt unter anderem den Klimawandel.
Deutschland hat seine ökologischen Ressourcen für 2022 bereits am 5. Mai aufgebraucht. Das beschleunigt unter anderem den Klimawandel. (Foto: Tanja Esser/Shutterstock)

Die Deutschen zählen global zu den verhältnismäßig verschwenderischen Nationen. Sie rangieren etwa auf einem Rang mit Frankreich (5. Mai), Japan (6. Mai) und Portugal (7. Mai) und noch vor Spanien (12. Mai), der Schweiz (13. Mai), Großbritannien (19. Mai), Griechenland (21. Mai) und Kroatien (29. Mai), deren jeweiliger "Earth Overshoot Day" ebenfalls noch im Mai 2023 erreicht wird.

Angeführt wird die Liste von den besonders verschwenderischen Nationen, zu denen die arabischen Ölstaaten zählen sowie Luxemburg (14. Februar), die USA (13. März), Kanada (13. März) und Australien (23. März). Auch die skandinavischen Länder sind weit oben auf der Ausbeutungs-Liste vertreten. Die Ressourcen von Dänemark (28. März) und Finnland (31. März) waren bereits im März 2023 aufgebraucht.

Ressourcenverbrauch: Keine Trendwende in Sicht

In Deutschland ist die Übernutzung laut Germanwatch vor allem auf die Treibhausgas-Emissionen zurückzuführen. Doch auch der Rohstoffverbrauch müsse deutlich verringert werden, um den Planeten zu schützen. "Mit den schwerwiegendsten Folgen dieser jahrzehntelangen Übernutzung müssen vor allem die jungen und nachfolgenden Generationen sowie arme Menschen, vor allem im globalen Süden, fertig werden", sagte Christoph Bals, Politischer Geschäftsführer von Germanwatch. "Doch die haben am wenigsten zu dieser Krise beigetragen."

Um das Datum nach hinten zu verschieben, müssen wir unseren ökologischen Fußabdruck verringern: weniger CO₂ ausstoßen, weniger verschwenderisch leben. 

Hier ist jede und jeder von uns gefordert, seinen Beitrag zu leisten. Welche Größe der eigene ökologische Fußabdruck hat und welche Faktoren ihn besonders beeinflussen, können Sie mit dem Fußabdruckrechner des Global Footprint Networks überprüfen.

Erdüberlastungstag nach hinten verschieben

Was können wir tun, um den Erdüberlastungstag nach hinten zu verschieben?

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