Hundert Bäume pro Minute: Wie der EU-Konsum die Wälder belastet

Autor: dpa | Kategorie: Freizeit und Technik | 18.11.2025

Hundert Bäume pro Minute: Wie der EU-Konsum die Wälder belastet
Foto: Larissa Schwedes/dpa

Von Kaffee bis Soja – viele Alltagsprodukte stehen in Verbindung mit Waldverlust. Eine EU-Verordnung soll künftig sicherstellen, dass nur noch entwaldungsfreie Ware verkauft wird.

Der Konsum der EU-Bürger von Soja, Palmöl, Kakao, Kaffee, Rindfleisch sowie Industrieholz und Kautschuk hat laut einer Studie im Auftrag des WWF weltweit zur Rodung von 149 Millionen Bäumen von 2021 bis 2023 geführt. Das entspreche im Durchschnitt hundert Bäumen, die jede Minute aufgrund der EU-Nachfrage verloren gingen, teilte die Umweltschutzorganisation auf der UN-Klimakonferenz in Brasilien mit.

Bei dem zweiwöchigen Treffen von rund 200 Staaten im Amazonasgebiet steht auch der Schutz des tropischen Regenwalds im Fokus, der als "Lunge der Welt" eine wichtige Rolle im Klimaschutz hat.

Den Forschungsergebnissen zufolge führt der deutsche Konsum durchschnittlich zu einem endgültigen Verlust von 13 Millionen Bäumen pro Jahr, gefolgt von Spanien (6,5 Mio. Bäume) und Frankreich (6,3 Mio.). Der WWF erklärte dazu, die in Brüssel schon beschlossene, aber in ihrer Anwendung verschobene EU-Verordnung gegen Entwaldung würde diesen Raubbau in Zukunft verhindern. 

Lieferketten sollen laut EU-Verordnung überprüft werden

Ab dem 30. Dezember 2025 soll die Verordnung nun eigentlich gelten. Angestrebt werden entwaldungsfreie Lieferketten. Produkte wie Kaffee, Holz, Soja, Kakao und Palmöl dürfen dann laut der Verordnung nur noch in der EU verkauft werden, wenn dafür nach 2020 keine Wälder gerodet wurden.

Konkret müssen Unternehmen künftig eine Sorgfaltserklärung abgeben, dass für ihr Produkt nach dem 31. Dezember 2020 kein Wald gerodet oder geschädigt wurde. Wer sich nicht an die Vorschriften hält, muss mit hohen Strafen rechnen.

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