Gute Katzenhaltung: Von Katzenklo über Fellpflege bis zum richtigen Futter

Autor: Redaktion | Kategorie: Freizeit und Technik | 19.01.2022

Katzenhaltung ist nicht immer einfach – denn Katzen haben ihren eigenen Kopf.
Foto: CC0 / Pixabay / TeamK

Eine Katze ist zwar sehr eigenständig, hat aber auch ihren eigenen Kopf. Unsere Tipps, damit Ihre Katze sich rundum wohlfühlt – von Katzenklo über Fellpflege bis zur Katzensprache.

  • Katzen sind eigenständiger als zum Beispiel Hunde, dennoch brauchen auch sie eine Kontaktperson.
  • Katzenklo, Kratzbaum und Fellbürste – für Ihre Katze benötigen Sie einige wenige Anschaffungen.
  • Mit Schnurren oder einem Katzenbuckel drücken die Schmusetiger ihre Gefühle aus.

Wegen ihrer größeren Eigenständigkeit ist die Katze im Vergleich zum Hund einfacher zu halten. Dies gilt jedoch nur, wenn all ihre Bedürfnisse abgedeckt sind und sie zuverlässig versorgt wird. Entscheidend für ihr Wohlbefinden ist die Bindung an ein Haus oder eine Wohnung und an einen Menschen.

Hat die Katze keine Möglichkeit, die Wohnung zu verlassen, ist der Mensch ihr ausschließlicher Sozialpartner. Wenn diese Kontaktperson oft viele Stunden nicht zu Hause ist, fühlt sie sich einsam. Eine zweite Katze als Gesellschaft löst das Problem. Katzen, die frei laufen dürfen, sollten zuerst einige Wochen im Haus gehalten werden, bevor sie unter Aufsicht die ersten Streifzüge unternehmen. Sinnvoll sind Katzentüren, durch die sie selbstständig ein- und ausgehen.

Katzenhaltung: Was Ihre Katze braucht

  • Katzenklo: Es besteht aus einer Plastikschale mit einem nach innen geformten Rand, damit die Katze nicht viel Streu hinausscharren kann. Es gibt auch Toiletten mit Dach und Eingangsloch, die den Uringeruch zurückhalten. Einige Modelle füllen automatisch frische Streu nach oder neutralisieren den Geruch mithilfe von Strom. Aber Katzen sind Puristen: Je mehr Schnickschnack am Klo, desto seltener wird es benutzt. Normale Modelle gibt es ab 15 Euro.

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  • Schlafkorb: Katzen wählen ihren Schlaf- und Ruheplatz gerne selbst aus, wobei sie sich mit einem Ort selten zufriedengeben. Wohnungskatzen favorisieren meist einen Platz am Fenster: Von dort aus verfolgen sie das Geschehen auf der Straße. Gepolsterte Körbchen eignen sich ebenso wie runde Kuschelhöhlen (ab 10 Euro).
  • Fellbürste: Langhaarige Katzen können ihr Fell nicht gut selbst pflegen. Man braucht also Fellbürste oder -kamm (ab zwei Euro).
  • Kratzbaum: Wer seine Polstermöbel nicht alle vier Wochen neu beziehen möchte, sorgt für eine Kratzgelegenheit. Ideal ist ein echtes Stück Baumstamm. In Ordnung sind Kratzpfosten und -bäume, auf denen die Katze auch klettern kann - wenn sie nicht wackeln (ab 30 Euro, einfache Modelle ab zehn Euro). Kratzbretter zum Krallenschärfen befestigt man leicht schräg an der Wand.

Katzenhaltung: Futter & Transport

  • Futter- und Trinknapf: Für die Gefäße gelten die gleichen Kriterien wie beim Hund. Für Feuchtfutter und Wasser reicht ein Durchmesser von 20 Zentimetern. Für Trockenfutter kann ein höherer Napf verwendet werden (ab zwei Euro).
  • Transportbox: Weidenkörbe sind unpraktisch, da weder wasch- noch zerlegbar. Die Katze kann sich an Ästchen verletzen. Geeignet sind Kisten aus Kunststoff, die man leicht reinigen und desinfizieren, zerlegen und zusammenklappen kann. Wenn der Deckel geöffnet werden kann, ist das Ein- und Aussteigen stressfrei. Ab etwa 15 Euro.
  • Grünfutter: In freier Natur versorgt sich die Katze selbst mit Gras, bei Wohnungskatzen muss der Besitzer für Pflanzenkost sorgen. Das Grünzeug hilft der Katze beim Ausscheiden des haarigen Mageninhalts. In der Tierhandlung gibt es dafür Katzengras.
Mit großen Augen beobachtet die Katze aufmerksam ihre Umgebung.
Mit großen Augen beobachtet die Katze aufmerksam ihre Umgebung. (Foto: CC0 / Pexels / Buenosia Carol)

Katzenhaltung: Katzensprache richtig verstehen

Die Katze wedelt mit dem Schwanz: Sie ist unzufrieden und angriffslustig. Wird sie nicht in Ruhe gelassen, wehrt sie sich mit Kratzen und/oder Beißen.

Die Katze macht einen kleinen Buckel, der Schwanz hängt wie ein Fragezeichen gewölbt nach unten, der ganze Körper wirkt gespannt. Das signalisiert übermütige Spiellaune, die von wilden Bocksprüngen begleitet sein kann. Manchmal folgt auch ein vorwitziger Angriff auf den Besitzer.

Sie trippelt schnurrend und mit ausgefahrenen Krallen auf den Beinen ihres Besitzers: Damit drückt sie Wohlbefinden aus.

Die Katze richtet sich hoch auf, der Rücken wölbt sich leicht nach oben, der Schwanz steht senkrecht nach oben, nur die Spitze ist leicht abgeknickt. In dieser Haltung streicht sie um die Beine herum: eine freudige Begrüßung.

Die Katze macht einen Buckel, sträubt ihr Fell, die Pupillen werden groß, Ohren und die langen Schnurrbarthaare legen sich zurück: Das ist eine Drohgebärde, um sich zu verteidigen, dazu teilt sie vielleicht Hiebe aus, faucht und knurrt.

Das Tier kauert in einer Ecke, Augen und Pupillen sind schmal, die Ohren angelegt, der Schwanz zuckt immer wieder unruhig oder peitscht hin und her: Die Lage ist ihr unangenehm, sie ist in die Enge getrieben und wartet ab. Kommt die Bedrohung näher, wird sie sich energisch zur Wehr setzen oder mit einem Satz flüchten.

Miezi schleicht geduckt über den Boden mit angelegten Ohren: Sie fürchtet sich und will sich davonschleichen.

Die Katze hat ihr Hinterteil hoch aufgerichtet, vorn duckt sie sich, die Ohren zeigen nach hinten: Angriff oder Flucht – aus dieser Position ist alles möglich.

Die Katze bewegt sich im Zeitlupentempo, Kopf und Ohren sind aufgerichtet, der Blick starr, sie ist hochkonzentriert: Das Raubtier ist auf der Pirsch.

Fellpflege & Co.: Was reinliche Katzen brauchen

Im Normalfall muss man Katzen nicht baden. Die meisten Katzen mögen es auch überhaupt nicht, bis auf die Haut nass zu werden.

Nur wenn eine betagte Katze es selbst nicht mehr schafft, das Fell sauber zu halten, ist ein Teil- oder Vollbad mit einem milden Shampoo sinnvoll. Das Fell danach gut trockenreiben und, wenn es sich die Katze gefallen lässt, eventuell kurz föhnen, da das feine, dichte Unterhaar sehr lange braucht, um trocken zu werden. Damit sie sich nicht erkältet, sollte die Katze drinnen bleiben, bis sie vollständig trocken ist.

Katzen sind reinliche Tiere und putzen ihr Fell selbst täglich.
Katzen sind reinliche Tiere und putzen ihr Fell selbst täglich. (Foto: CC0 / Pixabay / DarkWorkX)

Fellpflege: Weil Katzen sich selbst putzen, ist die regelmäßige Fellpflege nur bei langhaarigen Rassen nötig. Ihr Fell muss täglich gebürstet werden, sonst verknotet oder verfilzt es. Die dichte Unterwolle striegelt man zuerst mit einem grobzinkigen Kamm, danach mit einem feinen Metallkamm. Knötchen können mit einem Trennmesser entfernt werden.

Ohren: Gelegentlich lohnt sich ein Blick in Miezis Ohr – etwa wenn sich das Tier dort häufig kratzt. Am besten wischt man die äußere Ohrmuschel mit einem weichen Tuch aus. Achtung: Kein Wattestäbchen nehmen, es besteht Verletzungsgefahr. Finden sich im Tuch kleine, schwarze, harte Klümpchen, ist das Tier sehr wahrscheinlich von Ohrmilben befallen. In dem Fall hilft der Tierarzt weiter.

Maul: Man sollte regelmäßig kontrollieren, ob das Gebiss von Zahnstein befallen ist. Dann riecht die Katze stark aus dem Maul. Der Tierarzt kann den Zahnstein entfernen.

Krallen: Wenn die Katze eine Möglichkeit hat, sich die Krallen zu wetzen, hält sie deren Länge im Zaum. Bei Wohnungskatzen kann es trotz Kratzbaum dennoch manchmal zu einer Überlänge kommen. Dann sollte der Tierarzt die Krallen kürzen. Das Entfernen der Krallen aus rein kosmetischen Gründen ist dagegen Tierquälerei und verboten.

Katzenhaltung: Was bei Katzenbabys wichtig ist

Katzenjunge, wie auch Hundewelpen, knabbern gerne an Pflanzen. Es sollten keine giftigen darunter sein. Blumenerde mit Kieselsteinen abdecken oder feinen Draht über den Blumentopf legen.

Katzenjunge sind sehr neugierig – achten Sie darauf Gefahrenquellen wie gekippte Fenster katzensicher zu machen.
Katzenjunge sind sehr neugierig – achten Sie darauf Gefahrenquellen wie gekippte Fenster katzensicher zu machen. (Foto: CC0 / Pixabay / congerdesign)

Katzenjunge können sich stundenlang mit einem Wollknäuel die Zeit vertreiben. Doch sie können sich darin verheddern und sich in Panik selbst strangulieren. Deshalb nur unter Aufsicht mit Wollknäuel oder Fransen spielen lassen.

So manches gekippte Fenster wurde Katzen schon zum Verhängnis. Sie versuchen hinauszuklettern und können mit dem Kopf oder am Halsband hängen bleiben. Im schlimmsten Fall erdrosseln sie sich. Fenstersicherungen gibt es im Fachhandel.

Den Balkon mit Netzen sichern. Junge Katzen können die Höhe nicht einschätzen und versuchen eventuell hinunter zu springen. Dabei können sie sich tödlich verletzen.

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