Gartenschläfer ist "Gartentier des Jahres" – Lebensraum wird immer knapper

Autor: dpa | Kategorie: Freizeit und Technik | 04.06.2025

Gartenschläfer ist "Gartentier des Jahres" – Lebensraum wird immer knapper
Foto: Maurice Arndt/dpa

Der Gartenschläfer ist das "Gartentier des Jahres". Die Schlafmaus mit der markanten Fellfärbung, die einer Zorro-Maske um den Augen ähnelt, gilt als stark gefährdet, wie die Sielmann Stiftung in Duderstadt bei Göttingen mitteilte. 

Eine Zorro-Maske im Gesicht macht den Gartenschläfer (Eliomys quercinus) leicht erkennbar. Allerdings nur in der warmen Jahreszeit: Sechs Monate verschlummert der kleine Bilch.

Er war ursprünglich in vielen Teilen Süd- und Mitteldeutschlands heimisch, überwiegend in Laub- und Mischwäldern. Als Kulturfolger kommt die kleine Bilchart auch in naturnahen Hausgärten, auf Streuobstwiesen oder in alten Weinbergen vor. Generell ist der Lebensraum aber geschrumpft und beschränkt sich auf einzelne Gebiete etwa im Moseltal, Taunus, Schwarzwald und Harz.

Lebensraum und Nahrungsquellen werden knapper 

Die Art leidet unter dem Verlust von Lebensraum und knapper werdender Nahrungsquellen. Grund dafür sind etwa die intensive Forstwirtschaft und urbane Verdichtung. In Schutzprojekten etwa von Umweltschützern des BUND im Harz wird versucht, verloren gegangene Lebensräume neu anzulegen.

Jetzt wurde der Gartenschläfer zum "Gartentier des Jahres" gewählt. Es sei erfreulich, dass er dadurch nun besondere Aufmerksamkeit bekomme, sagte ein Sprecher der Sielmann Stiftung in Duderstadt bei Göttingen. 

Appell an Gartenbesitzer: Rückzugsorte schaffen

Das kleine, nachtaktive Tier frisst Schnecken, Würmer und Pflanzen, kann geschickt klettern und schläft den Winter durch – in der Regel von Oktober bis April. 

So können Sie dem Gartenschläfer helfen: 

  • Als Rückzugsort braucht die mit dem Siebenschläfer verwandte Art naturnahe Gärten, wie die Stiftung mitteilte. Typische Rückzugsorte sind alte Bäume mit Höhlen oder dichtes Gebüsch.
  • Hilfreich seien auch Steinhaufen oder Nistkästen. Dort bauen die Tiere Nester aus Gras und Moos.
  • Jede Maßnahme, die einen "wilden Winkel" im Garten erhält, komme dem Gartenschläfer zugute.

Außerdem weist die Stiftung darauf hin, dass die Gartenschläfer Nacktschnecken und Insekten fressen. Damit leiste die Art im Gegenzug "auch im Garten einen wertvollen Dienst". 

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