Gärten des Grauens: Satirische Webseite zeigt tote Vorgärten

Autor: Lino Wirag | Kategorie: Freizeit und Technik | 23.02.2019

Gärten des Grauens: Satirische Webseite zeigt tote Vorgärten
Foto: Pixabay

Eine satirische Internetseite dokumentiert ökologisch tote Vorgärten. Der Betreiber protestiert so auf humoristische Weise gegen Insektensterben und Flächenversiegelung.

Leblose Schotterflächen, triste Pflanzbetonringe oder Metallgitter, gefüllt mit Schutt: Die Satire-Webseite "Gärten des Grauens" veröffentlicht täglich Fotos aus deutschen Vorgärten und Gärten, die kaum Grün, sondern vor allem Steine beherbergen. Der seit 2017 laufende Fotoblog erfährt sowohl auf der Plattform Tumblr als auch auf der zugehörigen Facebookseite regen Zuspruch.

Leser sind aufgefordert, dem Betreiber der "Gärten des Grauens" besonders abschreckende Beispiele zuzusenden, die dieser veröffentlicht und mit satirischen Bildunterschriften versieht. So sind mittlerweile viele hundert Fotodokumente zusammengekommen.

Versiegelte Vorgärten beschleunigen das Artensterben

Ulf Soltau, der hinter der Seite steckt, will nicht nur amüsieren, sondern hat auch ein ernsthaftes Anliegen. Er möchte auf die Folgen des Artensterbens und der Bodenversiegelung aufmerksam machen. Pflanzenarten, Insekten und Vögel sind bedroht, wenn Grünflächen verschwinden. Den Auftrag seiner satirischen Bildersammlung beschreibt Soltau so: "Gärten des Grauens sind der Versuch, mit Mitteln des Humors und der Satire die Verbaumarktisierung der deutschen Gartenkultur gesellschaftlich unmöglich zu machen."

Auch kleine Grünflachen haben ökologische Bedeutung

Weiter führt er aus: "Der Garten wird nicht mehr als Generationenprojekt verstanden, sondern der Mode unterworfen und zu einem Wegwerfartikel degradiert. Über die Entsorgung seiner tonnenschweren Altlasten macht sich der egomanische Schottergärtner keine Gedanken." Vielen Lesern in den sozialen Netzwerken 'gefällt das'.

Auch der Naturschutzbund (NABU) hat sich anstecken lassen und seine Mitglieder zu Beginn des Jahres aufgefordert, Bilder von besonders tristen Steingärten einzusenden. Über 100 Einsendungen kamen zusammen.

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