Energie sparen beim Backofen: 10 Tipps fürs Backen, Braten & Garen

Autor: Lino Wirag | Kategorie: Freizeit und Technik | 23.05.2023

Backofen-Tipps: So sparen Sie Energie beim Backen
Foto: Shutterstock/Monkey Business Images

Der Backofen kann beim Energiesparen eine wichtige Rolle spielen, da er zu den größten Stromverbrauchern in der Küche gehört. Zum Glück helfen schon ein paar einfache Tipps dabei, den Energieverbrauch beim Backen, Braten, Garen und Grillen zu reduzieren. Das spart nicht nur Geld, sondern freut auch die Umwelt. Wir zeigen, worauf Sie achten können.

Den Backofen zu nutzen, ist vergleichsweise kostspielig. Das ist mitnichten Küchenpsychologie, sondern Kochphysik. Denn: Beim Backen geht verhältnismäßig viel Energie in Form von Wärme verloren. Die Hitze, die erzeugt wurde und beim Öffnen der Ofentür entweicht, bringt für den Backvorgang nichts mehr. Deutlich effizienter arbeitet dagegen beispielsweise eine Pfanne, die die Wärmeenergie sehr viel zielgerichteter von der Herdplatte ins (Veggie-)Schnitzel oder die Fischstäbchen transportiert.

Deshalb ist es sinnvoll, auch beim Ofen aufs Energiesparen zu achten. Nicht nur der Geldbeutel auch Umwelt und Klima profitieren von einem geringeren Energieverbrauch. Was alle Backspar-Tipps gemeinsam haben? Dass sie immer darauf abzielen, dass weniger Wärme verloren geht – und vorhandene Wärme besser genutzt wird.

Beim Backen Energie sparen: So gelingt's

Dazu haben wir die folgenden Tipps für Sie:

1. Backofen nicht vorheizen: Für die allermeisten Gerichte ist das Vorheizen des Backofens überhaupt nicht nötig. Es steht nur deshalb in fast jedem Rezept, damit die angegebene Zubereitungszeit auch wirklich zutrifft, die sonst je nach Ofen leicht variieren würde (weil nicht jeder Ofen gleich schnell aufheizt). Nur einige Teige – wie Biskuit – benötigen wirklich einen gradgenau vorgeheizten Backofen.

Clever: Wer mehrere Gerichte zugleich in den Ofen gibt, kann viel Energie sparen.
Clever: Wer mehrere Gerichte zugleich in den Ofen gibt, kann viel Energie sparen. (Foto: Shutterstock/IA Fillm Group)

2. Wenn vorheizen, dann so kurz wie möglich: Ein moderner Ofen erreicht seine Wunschtemperatur relativ schnell. Wer mehr als fünf Minuten vorheizt, verschwendet deshalb ziemlich sicher Energie. Die meisten Öfen haben auch ein kleines Lämpchen, das anzeigt, wann der Ofen die gewünschte Temperatur erreicht hat.

3. Tür geschlossen halten: Ein Klassiker: Öffnen Sie die Backofentür während des Backvorgangs nur, wenn es unbedingt nötig ist. Ob der Kuchen fertig ist, kann man auch durch die Tür hindurch einigermaßen erkennen.

So sparen Sie beim Backofen Energie

4. Umluft statt Ober-/Unterhitze: Nutzen Sie, wenn möglich, die Umluft-Funktion. Warum? Weil sie die Wärme schneller und gleichmäßiger im Inneren des Ofens verteilt und deshalb nicht so hohe Temperaturen benötigt werden. Faustregel: Ober- und Unterhitze kann man in Umluft umrechnen, indem man 20 Grad abzieht. Ein weiterer Vorteil: Mit Umluft lassen sich mehrere Bleche gleichzeitig zubereiten (siehe auch den nächsten Punkt).

5. Gerichte gleichzeitig backen: Die Ofenwärme nutzt optimal, wer die Backofenkapazität ausreizt, indem er oder sie mehrere Gerichte gleichzeitig zubereitet – gerne auch über- statt nebeneinander.

6. Gerichte direkt nacheinander backen: Eine Variante des letzten Punktes: Wer zwei Backvorgänge direkt hintereinander hinbekommt, vermeidet doppeltes Aufheizen. Also beispielsweise erst den Apfelkuchen für den Nachmittag, dann die Ofenkartoffeln fürs Mittagessen in die Röhre schieben.

7. Restwärme nutzen: Ebenfalls ein Klassiker: Schalten Sie den Backofen schon ein paar Minuten vor Ende der Garzeit aus – die verbleibende Wärme erledigt den Rest. Hersteller empfehlen sogar explizit: Bei längeren Garzeiten das Gerät zehn Minuten (!) vor Ende der Garzeit ausschalten.

Strom sparen beim Ofen? Das ist nicht schwer

8. Isolierung prüfen: Wenn Dichtungen oder Dämmungen des Backofens schon lose herunterhängen oder zwischen den Fingern zerbröseln, denken Sie über Ersatz nach. Wenn Sie häufig backen, haben Sie die Kosten für den Austausch der Isolierung schnell wieder drin, weil der Backofen, wie erwähnt, vergleichsweise viel Energie benötigt.

9. Zubehör nicht miterwärmen: Nicht genutzte Backbleche oder Auflaufformen, die im Ofen lagern, sollten Sie vor dem Backen herausnehmen. Sie werden sonst unnötig (mit) aufgeheizt, was Energie verschwendet.

10. Rost geht vor Blech, zumindest, was das Energiesparen betrifft. Denn: Ein Backblech heizt sich beim Backen mit auf und bindet so Wärme – ein Effekt, der beim Rost deutlich schwächer ausfällt. Wer also z.B. nur eine Auflaufform in die Röhre schiebt, spart etwas Energie, wenn man den Rost verwendet und nicht das Blech.

Sparsamer backen: Weitere Tipps 

Und hier noch einige Tipps für spezielle Fälle:

  • Brötchen und Brot vom Vortag über dem Toaster (Brötchenaufsatz) aufbacken statt im Ofen: Spart 70 Prozent Energie.
  • Auf Selbstreinigungsfunktion verzichten: Bei der sogenannten Pyrolyse wird der Ofen bei bis zu 500 Grad ausgebrannt, was das Reinigen sparen soll. Klingt praktisch – ist aber so energieintensiv, dass die "Reinigung auf Knopfdruck" bis zu drei Euro kosten kann.
  • Wer bei Brat- oder Schmorgerichten eine (Glas-)Abdeckung nutzt, verkürzt die Garzeit und spart so Energie.
  • Tiefgefrorene Speisen vor dem Backen auftauen lassen: Spart ebenfalls etwas Energie (die sonst zum Auftauen nötig wäre).
  • Ein sauberer Backofen ist minimal energieeffizienter, da sich die Wärme besser verteilen kann und keine Schmutz- und Speisereste unnötig aufgewärmt werden.
  • Wer über einen Backofen-Neukauf nachdenkt, sollte langfristig rechnen und im Zweifel in ein Gerät mit einer höheren Energieeffizienzklasse investieren. Dabei gut zu wissen: Das EU-Energielabel auf Elektroherden bezieht sich nur auf den Backofen, nicht auf das Kochfeld (für das es noch kein Energielabel gibt).

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