Clevere Weihnachtsbeleuchtung: Wie Sie Strom sparen

Autor: dpa/Redaktion (lw, ks) | Kategorie: Freizeit und Technik | 19.11.2025

Weihnachtsbeleuchtung und Lichterketten: Geht das auch umweltfreundlich?
Foto: Shutterstock/SeventyFour

Es ist ein Widerspruch: Hell erleuchtet soll das Haus in der Adventszeit sein – aber der Strom dafür soll bitte nicht so viel kosten. Geht das?

Stellen Sie sich vor, wir würden an Weihnachten auf die Beleuchtung mit Lichterketten verzichten. Wir alle. Sage und schreibe 21,8 Milliarden Lämpchen blieben schwarz: Das würde so viel Energie einsparen, dass 183.000 Haushalte ein Jahr lang mit Strom versorgt werden könnten. Das behauptete zumindest der Energieversorger Lichtblick 2024, der sich bei seiner Berechnung auf eine repräsentativen Umfrage zur Nutzung von Weihnachtsbeleuchtung stützt.

Eindrucksvoll, oder? Sollten Sie die Weihnachtsbeleuchtung dieses Jahr also einfach … weglassen? Das ist zum Glück nicht nötig.

Auf hochwertige LED-Lichterketten setzen

Denn: Möglichst wenig Strom zu verbrauchen und Haus oder Wohnung trotzdem weihnachtlich zu beleuchten, muss kein Widerspruch sein. Moderne Lichterketten mit LEDs verbrauchen nämlich nur noch einen Bruchteil der Energie von alten Dekorationen, die noch auf Glühlampen setzen. Den Verbraucherzentralen zufolge lassen sich so rund 90 Prozent Strom sparen – ein ordentlicher Gewinn.

Das spiegelt sich auch finanziell wider: Den Experten zufolge kostet eine LED-Lichterketten in vier Wochen 40 Cent. Bei älteren Modellen mit Glüh- oder Halogenlämpchen komme man auf 4 Euro. 

Außerdem soll die modernere Beleuchtung 100-mal länger halten. Qualitätsunterschiede gibt es natürlich trotzdem: Am besten kaufen Sie Weihnachtsbeleuchtungen im Fachmarkt. Gute Modelle können jahrzehntelang halten, weil sie nur wenige Wochen im Jahr im Einsatz sind.

Setzen Sie an Weihnachten unbedingt auf LED-Lämpchen.
Setzen Sie an Weihnachten unbedingt auf LED-Lämpchen. (Foto: Shutterstock/ Silverbutton-2023)

Gute Qualität erkennt man übrigens nicht zwangsläufig am Preis. Die Hersteller geben auf den Verpackungen auch Richtwerte zur Lebensdauer ihrer Lichterketten an: LED-Lichterketten sollten mindestens 20.000 Stunden schaffen. Manche Modelle halten deutlich länger, bis zu 50.000 Stunden.

Die Verbraucherzentralen raten zu Lampen, die eine Farbtemperatur von weniger als 3.000 Kelvin (K) haben. Diese verbreiten gemütliches, gelbliches Licht. 

LED-Lichterketten sind also sparsamer, günstiger und können genau so Weihnachtsflair versprühen. Nur von batteriebetriebenen LED-Baumkerzen raten die Verbraucherzentralen ab. Der Grund: "Batteriestrom ist 300-mal teurer als Strom aus der Steckdose", schreiben sie auf ihrer Webseite.

Lichterketten mit Glühlampen entsorgen

Wie stromsparend die LEDs letztlich sind, kann man auf der Verpackung nachlesen, wo das EU-Energielabel mit seiner bekannten Rot-bis-Grün-Skala zu finden sein sollte. Das Energielabel bewertet die Energieeffizienz von Elektrogeräten mithilfe einer Klasseneinteilung: je (dunkel-)grüner, desto besser.

Aber: Im Onlinehandel fehlen die Angaben zum Energieverbrauch mitunter oder entsprechen noch fälschlich den veralteten Energieeffizienzklassen, die im Herbst 2021 abgeschafft wurden. Hier hilft nur, den Stromverbrauch in Watt zwischen den einzelnen Modellen zu vergleichen, sofern angegeben.

Trotz kleiner Unterschiede in Qualität und Stromverbrauch sind alle neueren Lichterketten deutlich effizienter als solche, die noch ohne LED-Lämpchen auskommen. Deshalb kann es sinnvoll sein, alte Lichterketten ganz auszusortieren. Wichtig: Die alte Leuchtkette darf nicht in den Hausmüll, sondern muss als Elektroschrott entsorgt werden.

Klar ist auch: Je weniger Lichterketten zur Weihnachtszeit überhaupt gekauft und angeschaltet werden, desto weniger Ressourcen – Strom, Rohstoffe, Klimagase und nicht zuletzt Geld – werden verbraucht. Dazu kommt, dass zusätzliche Lichtquellen nachts zu Lichtverschmutzung beitragen und etwa nachtaktive Insekten massiv beeinträchtigen.

Man sollte sich also fragen: Tut es nicht auch eine Kette weniger? Und einschalten sollte man die Adventsdekoration am besten nur gezielt, nämlich dann, wenn man sie selbst sehen kann (und auch Passanten sie am ehesten wahrnehmen).

Vor dem Schlafengehen sollte das Lichtermeer in jedem Fall ausgeschaltet werden. Dabei kann eine Zeitschaltuhr nützlich sein.

Umweltfreundliche Kerzen als Alternative

Warum da nicht gleich zur Kerze greifen, werden Sie sich jetzt vielleicht fragen? Für den Weihnachtsbaum sind Kerzen zweifelsfrei stimmungsvoll, aber zu (brand)gefährlich. Zur Festbeleuchtung im restlichen Haus eignen sie sich hingegen hervorragend, beispielsweise für die Tischbeleuchtung und im Adventskranz.

Auch Kerzen schaffen weihnachtliche Stimmung – aber sie können brandgefährlich sein.
Auch Kerzen schaffen weihnachtliche Stimmung – aber sie können brandgefährlich sein. (Foto: Shutterstock/ Martin Gregor)

Tipp: Achten Sie darauf, dass Ihre Kerzen aus Naturmaterialien bestehen. Konventionelle Teelichter und Kerzen sind häufig aus dem Erdölprodukt Paraffin oder bestehen aus Stearin, das wiederum oft aus Palmöl hergestellt wird. Besser sind Kerzen aus Biomasse, Bienenwachs, Sojawachs oder Raps. Mehr dazu in: Teelichter schaden der Umwelt: Das sind bessere Alternativen

Auch LED-Leuchten nicht in den Hausmüll

Wenn einzelne LEDs der Kette mit der Zeit kaputtgehen, muss das Produkt deswegen nicht direkt auf den Müll wandern. Zwar ist es in aller Regel nicht möglich, einzelne Lichter zu tauschen – im Gegensatz zu alten Lichterketten strahlen die übrigen Lichter aber wie gewohnt weiter. Sollte eine Kette doch irgendwann den Geist aufgeben, gehört auch sie in den Elektroschrott. Mehr dazu: Elektroschrott entsorgen: Der große Ratgeber – von Batterie bis Ladekabel.

Tipps zu Mehrfachsteckdosen

  • Beim Kauf von Mehrfachsteckdosen darauf achten, dass das VDE- oder GS-Siegel auf der Verpackung oder dem Produkt zu finden ist.
  • Auch wenn ein Mehrfachstecker nicht gerade schön aussieht, sollte er nicht abgedeckt oder hinter dem Vorhang versteckt werden: Die entstehende Wärme könnte sich stauen.
  • Auf keinen Fall sollten Sie mehrere Steckdosenleisten aneinandergekoppeln.
  • Achten Sie außerdem darauf, dass die Wattzahlen der angeschlossenen Geräte (zusammengerechnet) die Grenze der Mehrfachsteckdose nicht übersteigen: Sie finden die maximale Wattzahl meist unter der Leiste.
  • Steckdosen, die im Freien eingesetzt werden, müssen unbedingt ausreichenden Feuchtigkeitsschutz haben: Um Nässe und Spritzwasser auszuhalten, sollte es für draußen mindestens die Schutzklasse IP 44 sein.

Haushalt auf veraltete Leuchtmittel durchsuchen 

Und wo Sie schon dabei sind: Überprüfen Sie doch gleich, ob sich noch anderswo im Haushalt veraltete Glühbirnen oder Energiesparlampen finden – und ersetzen Sie sie schnellstmöglich durch LED-Leuchtmittel. Die Ersparnis, die Sie auf der nächsten Stromrechnung finden, ist Ihr Weihnachtsgeschenk für Sie selbst.

Mit Material von dpa

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