In den Gartencentern, Baumärkten, Blumenläden und sogar den Supermärkten strahlen uns seit einigen Wochen die Frühlingsblumen entgegen. Viele Hobbygärtner pflanzen jetzt schon Frühblüher nach draußen. Doch auch wenn es schwerfällt, sollten Sie Ihre Euphorie etwas bremsen: Auch wenn es im Frühling tagsüber warm ist, kommt es in den Nächten noch zu sogenannten Spätfrösten. Und der kann den Pflanzen zusetzen.
Frostschäden an Frühlingsblumen: So retten Sie die Pflanzen
Die gute Nachricht: In den frostigen Nächten des Frühlings sterben kälteempfindliche Pflanzen (meist) nicht mehr. Doch noch bis Mitte Mai kann es hierzulande nachts so kalt sein, dass die Blumen Schaden nehmen.
Das Schadensausmaß zeigt sich meist erst drei bis sechs Tage nach dem Frost. In der Regel erfriere bei Spätfrösten im Frühjahr nicht die ganze Pflanze, heißt es von der Gartenakademie Rheinland-Pfalz. Denn diese Fröste können nicht mehr tief in den Boden eindringen und die Wurzeln erreichen. Doch die oberirdischen Teile sind den Kälteeinbrüchen ausgeliefert.
Geduld reicht bei leichten Frostschäden aus
Das muss aber gar nicht weiter schlimm sein: Die Natur kommt mit solchen Ereignissen ohne menschliche Eingriffe zurecht, so die Gartenexperten. Abgestorbene Teile vertrocknen und fallen irgendwann ab. Und schnell überwächst ein neuer Austrieb tote Stellen der Pflanze. Etwa Ende Juni sind kaum noch Schäden zu sehen.
Tipp: Wem das nicht schnell genug geht – so ein Frostschaden sieht einfach auch nicht schön aus – der kann auch direkt etwas tun: offensichtlich abgestorbene oder geknickte Pflanzenteile abschneiden.
An Gehölzen ist der Erfahrung der Akademie-Experten zufolge oft nur der Neuaustrieb des Frühjahrs vom Frost betroffen. Wer hier trotzdem unsicher ist, wie weit man die Pflanze zurückschneiden kann, ohne weitere Schäden zu verursachen, dem rät die Gartenakademie, etwas zu warten. Die Pflanze lässt bald Augen unter der Rinde oder in den Blatt- und Triebachseln anschwellen. Diese "schlafenden Augen" sind der Ersatz für die erfrorenen.

Wichtig im Frühjahr: Austrieb nach Schnitt besonders schützen
Stauden können sogar ganz zurückgeschnitten werden, da sie frisch wieder austreiben. Allerdings muss der Neuaustrieb an allen Pflanzen dann gut vor weiteren Spätfrösten geschützt werden, denn die jungen Triebe sind besonders kälteempfindlich.
Am besten legen Sie sich Schutzvlies, Bettlaken, Decken oder etwas Zeitungspapier zurecht, das Sie bei entsprechend kalten Wetterprognosen für die Nacht schnell über die Pflanzen legen können.
Fürs Pflanzen von Blumen und Gemüse gilt außerdem:
- Frühlingsblumen im Topf wie Narzissen, Tulpen und Hyazinthen können Sie tagsüber nach draußen in die Sonne stellen, über Nacht sollten Sie sie wieder nach drinnen stellen. Am besten einen kühlen Raum wählen. Wir haben noch weitere Tipps für den Kauf und die Pflege von Frühblühern.
- Geranien, Begonien, Fuchsien und Dahlien sind besonders kälteempfindlich. Diese Pflanzen sollten Sie nachts nach drinnen holen, solange es noch Frostnächte gibt. Nach den Eisheiligen Mitte Mai dürfen die Blumen draußen bleiben.
- Sie können kälteempfindliche Blumen im Haus vorziehen, lesen Sie dazu: Dahlien im März vorziehen: So blühen Dahlien länger
- Bei vielen Gemüsesorten sollten Sie nicht zu lange warten, sondern Sie schon im März aussähen. Dazu zählen Erbsen, Karotten, Radieschen und Spinat. Lesetipp: Gemüse für Balkon und Garten: Was Sie jetzt schon aussäen dürfen
- Auch fürs Tomaten-Aussähen ist jetzt der richtige Zeitpunkt.
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