- Bio-Müll getrennt zu entsorgen, ist wichtig für die Wiederaufbereitung der Abfälle.
- Bio-Müllbeutel aus Plastik sind biologisch abbaubar.
- Bei der Entsorgung können sie dennoch Probleme bereiten – ebenso wie falsche Abfälle in der Bio-Tonne.
Mülltrennung bleibt ein zentrales Thema, um möglichst hohe Recyclingquoten zu erzielen. Altglas gehört deshalb in den Glascontainer, Papier und Kartonverpackungen ins Altpapier. Für Plastikverpackungen und Kunststoffe gibt es die gelbe Tonne. Bio-Müll können Sie entweder auf dem eigenen Kompost oder in der Bio-Tonne entsorgen.
Biologische Abfälle sind keineswegs wertloser Müll, sondern vielmehr wertvolle organische Ressourcen, aus denen beispielsweise hochwertiger Kompost, Blumenerde oder Ökostrom hergestellt werden können.
Wer keinen eigenen Kompost im Garten hat, fragt sich aber oft: Wie sammle ich den Biomüll am besten? Mittlerweile gibt es zahlreiche Bio-Müllbeutel zu kaufen. Sie sollten dabei jedoch zwischen Bio-Papiertüten und Bio-Müllbeuteln aus Bio-Plastik unterscheiden.
Bio-Müllbeutel sind keine gute Idee für den Biomüll
Bio-Müllbeutel aus Plastik gehören nicht in den Bio-Müll – auch nicht, wenn sie mit Hinweisen wie "vollständig kompostbierbar" versehen sind. Der Hintergrund: Die Bio-Plastikbeutel zersetzen sich nicht schnell genug.
Die Bio-Müllbeutel zerfallen zwar innerhalb von zwölf Wochen zu 90 Prozent in Einzelteile, die kleiner als zwei Millimeter sind. Sie bauen sich aber erst binnen sechs Monaten zu 90 Prozent biologisch ab. Für die meisten Kompostieranlagen dauert das zu lange, und die Bio-Plastikmüllbeutel verunreinigen den Kompost oder verringern seine Qualität.
Das Abfallwirtschaftsamt München (AWM) warnt sogar vor kompostierbaren Bio-Plastikbeuteln in der Biotonne: Immer häufiger landen die Bio-Plastikbeutel im Bio-Müll, gleichzeitig brauchen die Bio-Kunststoffe in den Plastikbeuteln viel zu lange zum Verrotten.
Statt der Bio-Müllbeutel empfiehlt das AWM zum Sammeln im Bio-Eimer ein wenig Zeitungspapier, Küchenkrepp oder unbeschichtete Papierbeutel. Nicht geeignet ist dagegen Hochglanzpapier aus Zeitschriften.
Was in die Bio-Tonne gehört – und was nicht
Doch nicht nur der richtige Müllbeutel ist wichtig, entscheidend ist auch, was Sie im Biomüll entsorgen. Laut Bundesumweltministerium (BMU) gehören folgende Dinge in die Bio-Tonne:
- Essensreste und -abfälle wie Gemüsereste, Obstschalen, Fischgräten, Fleisch- und Wurstreste, Eierschalen und Salatabfälle
- Gekochte, rohe und verdorbene Speisereste
- Kaffeesatz, Kaffeefilter und Teebeutel
- Gartenabfälle wie Unkraut, Rasenabschnitte, Zweige und Äste, Blumen und Blumenerde; Topfpflanzen nur mit Erde, ohne Topf
- Holzwolle, Holzspäne, Sägespäne nur aus unbehandeltem Holz

Nachfolgende Abfälle sollten Sie nicht in der Bio-Tonne entsorgen:
- Asche oder Ruß
- Medikamente oder Verbandmaterial
-
Einweggeschirr und -besteck aus Kunststoff, auch nicht als "biologisch abbaubar" oder "kompostierbar" gekennzeichnetes Material
- Blumentöpfe aus Kunststoff, Ton, Keramik, Glas oder Metall; Blumendraht
- Tierexkremente wie Hundekot
- Kerzenreste oder Teelichter
- Kaffeekapseln aus Kunststoff, auch keine biologisch abbaubaren
- Holzreste aus behandeltem Holz (zum Beispiel lackiertes oder lasiertes Holz), Möbelholz
- Glas, Metalle wie Aluminium
- Hygieneartikel, u.a. Wattestäbchen
- Windeln
- Textilien
- Lederreste
- Papier, Pappe, Papierhandtücher, Papiertaschentücher oder Servietten
- Staubsaugerbeutel
>> Lesetipp: Mülltrennung: Wie Sie Müll richtig trennen
Das Bundesumweltministerium (BMU) erklärt, dass letztlich die lokalen Entsorgungsträger entscheiden, welche Bioabfälle vor Ort in der Biotonne gesammelt werden. Informieren Sie sich deshalb zur Sicherheit bei Ihrem örtlichen Abfallverband darüber, was Sie in der Bio-Tonne entsorgen dürfen.
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