Zu viele Problemstoffe: Paranüsse von Seeberger nur "ungenügend"

Autor: Ann-Cathrin Witte/Bianca Puff | Kategorie: Essen und Trinken | 09.03.2023

Die Paranüsse von Seeberger fallen im Test durch.
Foto: ÖKO-TEST

Paranüsse gelten als gesunde Lieferanten für das Spurenelement Selen. Leider reichern sie auch radioaktive Stoffe an. Das gilt auch für die Paranusskerne von Seeberger. In unserem Test schneiden die Nüsse nur mit "ungenügend" ab. 

Als "Magnesiumquelle" und "reich an Vitamin E" bewirbt Hersteller Seeberger seine Paranusskerne auf der eigenen Produktwebsite. Vor allem für Veganer könnten die südamerikanischen Nüsse theoretisch eine wichtige Quelle für das Spurenelement Selen sein. In unserem Test zeigt sich: In den Seeberger Paranusskernen stecken sehr hohe Werte von Selen. Leider enthalten die Paranüsse zusätzlich einige unerwünschte Inhaltsstoffe, darunter radioaktives Radium. Unter anderem aus diesem Grund fallen die Nüsse von Seeberger in unserem Test mit der Note "ungenügend" durch. Aber der Reihe nach.

Paranüsse enthalten von Natur aus viel Radium. Das liegt daran, dass das Wurzelwerk der Bäume, an denen die Paranüsse wachsen, besonders weit verzweigt ist und deswegen auch mehr Stoffe aus dem Boden aufnehmen kann. In den Paranusskernen von Seeberger hat das von uns beauftragte Labor aus unserer Sicht erhöhte Radiumwerte festgestellt. Dafür ziehen wir zwei Noten ab.

Insgesamt enthalten alle 21 getesteten Paranuss-Produkte aus unserer Sicht erhöhte Werte des radioaktiven Elements. 

Bedenkliche Stoffe in Seeberger Paranüssen

Kritisch sehen wir auch das in den Seeberger Paranusskernen enthaltene Barium. Ein zu viel des Stoffes kann beim Menschen zu Bluthochdruck führen. Zusätzlich beeinflusst Barium die Nierenfunktion. Wir bewerten die Bariumwerte in den Nüssen von Seeberger als "erhöht". Das trifft auch auf acht weitere Produkte im Test zu. 

Ebenfalls unerwünscht ist Perchlorat, dass das von uns beauftragte Labor in den Paranüssen von Seeberger gefunden hat. Denn die Verbindung kann im Körper auf Dauer die Jodaufnahme hemmen und zeitweilig den Schilddrüsenhormonspiegel verändern.

Perchlorat kann entstehen, wenn Wasser zur Desinfektion gechlort wird. In die Paranusskerne gelangt der Stoff vemutlich, weil die Schale der Nuss häufig mit Wasserdampf behandelt wird, um sie besser knacken zu können. Im Test kritisieren wir Perchlorat in 14 der getesteten Paranuss-Produkte.

So setzt sich das Gesamturteil zusammen

Das Gesamturteil beruht auf dem Teilergebnis Inhaltsstoffe. Weil die Seeberger Paranusskerne eine aus unserer Sicht erhöhte Strahlenbelastung, aus unserer Sicht "leicht erhöhte" Werte von Perchlorat und "erhöhte" Werte von Barium aufweisen, ziehen wir fünf Noten ab. Deshalb lautet das Teilergebnis Inhaltsstoffe "ungenügend". Folglich kann auch das Gesamturteil nur "ungenügend" lauten.

Mehr Details zu Bewertung und Prüfmethoden lesen Sie  im Artikel zum Test im Abschnitt Testverfahren.

Das zeigt der Test: Paranüsse haben ein Problem mit radioaktivem Radium. Zur Abdeckung eines Selenmangels sind sie daher nicht geeignet. Darüber hinaus sind wir noch auf weitere bedenkliche Inhaltsstoffe gestoßen. Mehr dazu lesen Sie hier: Vorsicht bei Verzehr: Paranüsse sind radioaktiv belastet.

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