Zera Chardonney im Test: Schmeckt nicht und täuscht die Verbraucher

Autor: Lena Wenzel/Johanna Michl/Annette Dohrmann | Kategorie: Essen und Trinken | 28.12.2022

Der Zéra Profil Chardonnay Effervescent alkoholfrei fällt im Test durch.
Foto: ÖKO-TEST; New Afrcia/Shutterstock

Der alkoholfreie Zera Chardonney von Pierre Chavin macht optisch auf "schäumendes Edelgetränk auf Weinbasis" ist aber Traubensaft mit Kohlensäure und Aroma. Das ist in unseren Augen Verbrauchertäuschung. Auch geschmacklich überzeugt uns das Getränk im Test nicht. Das sind zwei von mehreren Gründen, weshalb das Produkt mit "ungenügend" abschneidet. 

Keine Marke im Test erhält so viele Minuspunkte wie der Zéra Profil Chardonnay Effervescent alkoholfrei. Er fällt mit "ungenügend" durch und ist damit Testverlierer. Die Gründe in Kürze: geschmackliche Mängel, unerwünschte Zusatzstoffe und eine aus unserer Sicht irreführende Aufmachung. 

Zum Vergleich: Ein weiteres Produkt im Test fällt mit "mangelhaft" durch. 

Zera Chardonney überzeugt nicht im Geschmack 

Mit 7,29 Euro pro 0,75 Liter gehört der Zera Chardonney von Pierre Chavin zu den teuersten Produkten im Test. Dass der Preis kein Indiz für gute Qualität ist, zeigen unsere Vergleiche immer wieder. So auch dieser.

Die Sensorikexperten bemängelten "künstliche, bonbon- und parfümartige" Noten sowie einen "unharmonischen Aromaeindruck". Außerdem schmeckten sie "harte Säure" heraus, eine etwas künstliche Pfirsich-Note und nur eine flache Wein-Charakteristik. Mängel im Geschmack wiesen allerdings auch andere alkoholfreie Sekte im Test auf.  

Kritik an unerwünschten Zusatzstoffen 

Auch mit den Inhaltsstoffen des Zera Chardonney von Pierre Chavin sind wir nicht ganz zufrieden. So sind Aromen und Hefeextrakt enthalten. Aromen wirken maskierend und verändern den Geschmack. Auch Hefeextrakt ist als natürlicher Geschmacksverstärker in Sekt etwas fehl am Platz – es wird eigentlich vor allem in herzhaften Produkten verwendet. 

Aus unserer Sicht sollte ein Produkt durch Inhaltsstoffe überzeugen und nicht mithilfe von Zusätzen. Aroma bemängeln wir mehrfach im Test. 

Traubensaft macht optisch auf Sekt 

Und damit nicht genug: Wir finden es gar nicht prickelnd, dass die Flasche als Edelschaumwein aufgemacht ist, obwohl der Inhalt nicht aufwendig aus entalkoholisiertem Wein gewonnen wurde, sondern darin schlicht Trauensaft, Kohlensäure und Aromen stecken. Und: Vorne auf dem Etikett steht Chardonnay. Für Verbraucher dürfte das mit Wein assoziiert sein, ein aufklärender Hinweis, dass es sich um die Traube, bzw um Traubensaft handelt, fehlt. 

Der Verbraucherzentrale Bundesverband sieht das bei einem anderen Produkt von Pierre Chavin ähnlich und hat den Anbieter verklagt, weil er sein Produkt in eine typische Burgunderflasche abgefüllt hat, ohne vorn auf dem Etikett deutlich zu machen, dass es sich um Traubensaft handelt. Das Landgericht Berlin gab den Verbraucherschützern Recht. Der Anbieter hat Berufung gegen das Urteil eingelegt.

So setzt sich das Gesamturteil zusammen 

Das Gesamturteil beruht auf dem Teilergebnis Inhaltsstoffe. Ein Teilergebnis Weitere Mängel und/oder ein Teilergebnis Sensorik, das "mangelhaft" ist, verschlechtert das Gesamturteil um jeweils zwei Noten.

Weil im Zéra Profil Chardonnay Effervescent alkoholfrei Aromen und Hefeextrakt enthalten sind, ziehen wir zwei Noten ab. Damit lautet das Teilergebnis Inhaltsstoffe "befriedigend". Die sensorischen Mängel sorgen für ein "mangelhaftes" Teilergebnis Sensorik und die aus unserer Sicht irreführende Aufmachung für ein "mangelhaftes" Teilergebnis Weitere Mängel

Aus allen Teilergebnissen ergibt sich das Gesamturteil "ungenügend". Mehr Details zu Bewertung und Prüfmethoden lesen Sie hier im Artikel zum Test im Abschnitt Testverfahren.

Der Test zeigt: Sechs Flaschen sind mit "sehr gut" empfehlenswert, insgesamt zwei fallen durch. Wir kritisieren vor allem bedenkliche Pestizide, unerwünschte Zusätze und Mängel im Geschmack. Mehr dazu lesen Sie hier: Alkoholfreier Sekt: Testsieger schon für rund zwei Euro.

Weiterlesen auf oekotest.de: