Himbeeren passen beispielsweise zu Joghurt und Quark, machen sich gut in Müsli, Desserts und Smoothies – und eignen sich beispielsweise super als Topping auf einem Kuchen oder Waffeln. ÖKO-TEST erklärt, warum Himbeeren als besonders gesund gelten, welche Inhaltsstoffe sie so wertvoll machen und wie Sie die empfindlichen Früchte richtig lagern, zubereiten und haltbar machen.
Außerdem zeigen wir, worauf Sie beim Einkauf achten sollten und räumen mit gängigen Mythen rund um die beliebte Beere auf.
Himbeeren als Gesundheitsbooster: Das sollten Sie wissen
- Himbeeren sind kalorienarm und reich an Vitamin C, Ballaststoffen, Kalium und antioxidativen Pflanzenstoffen.
- Die enthaltenen Flavonoide und Anthocyane können helfen, Zellen vor oxidativem Stress zu schützen.
- Dank ihres niedrigen glykämischen Index eignen sich Himbeeren auch für Diabetiker zum Verzehr im Rahmen einer Diät.
- Die Beeren können die Verdauung fördern, Entzündungen hemmen und sogar einen positiven Einfluss auf Haut und Gefäße haben.
- Himbeeren passen in viele Ernährungskonzepte – ob roh, tiefgekühlt oder gekocht als Kompott.
- Auch Himbeerblätter enthalten wertvolle Gerbstoffe und Vitamin C und können als Tee zubereitet werden.

Die Himbeere galt schon im Altertum als Heilpflanze
Himbeeren gehören zur Familie der Rosengewächse und blicken auf eine lange Tradition als Heilpflanze zurück. Schon in der Antike wussten die Griechen und die Römer die Wildform Rubus idaeus zu schätzen, die ursprünglich in europäischen Wäldern wuchs.
Im Mittelalter kultivierten viele Klöster die Pflanze bewusst, weil sie von ihren Heilkräften überzeugt waren. Die Früchte wurden damals vor allem zu Säften verarbeitet. Erst ab dem 19. Jahrhundert begann die gezielte Züchtung großfruchtiger Sorten, die auch roh verzehrt wurden. Heute stecken in fast allen Himbeeren Anteile europäischer und nordamerikanischer Wildformen.
Nährwerte der Himbeere auf einen Blick
Kaum eine andere Beere vereint so viel Aroma mit so vielen Nährstoffen in einer einzigen Frucht. Das zarte Fruchtfleisch schmeckt herrlich süß-säuerlich und duftet intensiv. Viele Menschen genießen Himbeeren vor allem wegen ihres einzigartigen Geschmacks, doch die kleinen Beeren haben auch ernährungsphysiologisch einiges zu bieten und sind ein wertvolles Plus für eine ausgewogene Ernährung.
Himbeeren bestehen zu etwa 85 Prozent aus Wasser und sind damit sehr kalorienarm: 100 Gramm enthalten nur rund 34 Kilokalorien. Der Zuckergehalt liegt bei vergleichsweise geringen 4,8 Gramm pro 100 Gramm, der Fettgehalt bei nur 0,3 Gramm. Gleichzeitig liefern sie viele Ballaststoffe, die lange sättigen und eine gesunde Verdauung fördern.
Tipp: Himbeeren sind ideal für eine bewusste Ernährung und für Diabetiker. Denn Himbeeren haben einen niedrigen glykämischen Index. Das bedeutet: Sie lassen den Blutzuckerspiegel nur langsam ansteigen.
Diese Inhaltsstoffe machen die Himbeere zum Superfood
Wichtige Vorzüge der Himbeere auf einen Blick:
- Vitamin C: Dieses Vitamin stärkt das Immunsystem, unterstützt die Abwehrkräfte gegen Krankheitserreger und verbessert die Aufnahme von Eisen aus pflanzlichen Lebensmitteln.
- Anthocyane & Flavonoide: Antioxidative Pflanzenstoffe, die Zellen vor freien Radikalen schützen und Entzündungen hemmen können.
- Resveratrol: Wirkt entzündungshemmend – Studien zeigen positive Effekte bei Arthritis und Rheuma.
- Ballaststoffe (Pektin): Fördern die Verdauung, wirken sättigend und regulieren den Blutzuckerspiegel.
- Kalium & Magnesium: Unterstützen Herz, Muskeln und den Wasserhaushalt.
- Tannine: Verzögern den Abbau von Stärke, sorgen für einen sanfteren Blutzuckeranstieg nach dem Essen.
Durch diese Kombination wertvoller und vorteilhafter Inhaltsstoffe können Himbeeren auch verschiedene Risikofaktoren für Zivilisationskrankheiten günstig beeinflussen.
Sehkraft durch Himbeeren verbessern – ein Mythos? Oft heißt es, Himbeeren könnten die Sehkraft stärken oder sogar verbessern. Tatsächlich enthalten sie zwar Antioxidantien, die die Augen allgemein vor oxidativem Stress schützen können. Ein direkter Effekt auf die Sehschärfe ist wissenschaftlich jedoch nicht nachgewiesen.
Himbeeren einkaufen: Worauf sollten Sie achten?
Himbeeren gehören zu den teuersten Beeren. Laut der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung liegt das vor allem daran, dass sie sehr empfindlich und dadurch schwer zu transportieren sind und auf der anderen Seite die Verfügbarkeit auch sehr begrenzt ist. Umso wichtiger ist es, bereits beim Einkauf auf die Qualität der Früchte zu achten.
Das sind die Qualitätsmerkmale von Himbeeren:
- Reife und Farbe: Wählen Sie tiefrot gefärbte Früchte ohne grüne Stellen – das Aroma ist intensiver und die Nährstoffe besser ausgereift.
- Festigkeit: Himbeeren sollten sich prall und stabil anfühlen, nicht matschig oder zu weich sein.
- Unversehrt: Achten Sie auf intakte Beeren – zerdrückte oder leicht schimmelige Früchte verderben die ganze Schale.
- Regional und saisonal: Früchte aus heimischem Anbau sind frischer und auch nachhaltiger
- Bio-Früchte: Himbeeren aus dem Bio-Markt sind in der Regel frei von Pestizidrückständen.
Hinweis: Himbeeren haben neben dem hohen Wasseranteil eine sehr dünne, empfindliche Zellstruktur. Ihre kleinen Fruchtblättchen (Einzelfrüchte) sind nur locker miteinander verbunden. Das macht sie besonders druckempfindlich: Schon leichtes Quetschen oder längeres Liegen führt dazu, dass sie Saft verlieren und matschig werden.
Wann haben Himbeeren in Deutschland Saison?
Frische Himbeeren aus heimischem Anbau haben in Deutschland Saison von Juni bis August. In dieser Zeit bekommen Sie die empfindlichen Früchte besonders aromatisch und mit kurzen Transportwegen auf Wochenmärkten oder im gut sortierten Biohandel. Außerhalb der Saison stammen Himbeeren meist aus Südeuropa – vor allem Spanien, Portugal oder Italien – und von Übersee, zum Beispiel aus Chile oder Mexiko.
Lohnt es sich auch, tiefgekühlte Himbeeren zu kaufen?
Wenn gerade keine Saison ist, können Sie Himbeeren auch aus der Tiefkühltruhe kaufen. Sie werden direkt nach der Ernte schockgefrostet, wodurch der Großteil der Vitamine und Antioxidantien erhalten bleibt. Besonders Vitamin C und sekundäre Pflanzenstoffe sind noch in relevanten Mengen enthalten. Tiefkühlware eignet sich also bestens für Smoothies, Desserts oder zum Backen.
Kann man Himbeeren auch wild sammeln?
Wilde Himbeeren finden Sie hierzulande vor allem an sonnigen Waldrändern, auf Lichtungen oder an Böschungen. Beim Sammeln sollten Sie nur reife, unbeschädigte Früchte wählen und diese vor dem Verzehr gründlich waschen.
Manche Menschen sind wegen des Fuchsbandwurms verunsichert. Das Risiko einer Ansteckung ist tatsächlich aber sehr gering. Waschen Sie die Beeren zu Hause unter fließendem Wasser oder erhitzen Sie sie kurz.
So frieren Sie Himbeeren richtig ein
Falls Sie Himbeeren nicht sofort verbrauchen möchten, können Sie sie unkompliziert einfrieren. So sichern Sie sich das volle Aroma und viele wertvolle Nährstoffe.
Am besten gehen Sie so vor:
- Breiten Sie die gewaschenen und gut abgetropften Himbeeren locker auf einem Tablett aus, sodass sie sich nicht berühren.
- Frieren Sie die Beeren vor, bis sie fest sind – das verhindert später Klumpenbildung.
- Füllen Sie die gefrorenen Früchte anschließend in Gefrierbeutel oder Dosen und verschließen Sie diese luftdicht.
- Beschriften Sie die Verpackung mit Datum und Inhalt.
So eingefroren sind Himbeeren bis zu ein Jahr haltbar und jederzeit griffbereit für Smoothies, Desserts oder zum Backen.

So verarbeiten Sie Himbeeren in der Küche
Himbeeren können Sie auf viele Arten genießen. Roh verzehrt behalten sie ihr volles Aroma und den größten Teil der empfindlichen Vitamine. Deshalb eignen sie sich perfekt, um sie einfach pur zu naschen oder frisch über Müsli, Joghurt, Quark oder Porridge zu streuen. Auch in Smoothies oder als farbenfrohes Topping auf Salaten kommen sie besonders gut zur Geltung und liefern wertvolle sekundäre Pflanzenstoffe.
Wer Himbeeren erhitzen möchte, kann sie zu Marmelade, Kompott oder Soßen verarbeiten. Beim Kochen gehen allerdings Teile des Vitamin C verloren, während ein Teil der Mineralstoffe und hitzestabilen Antioxidantien erhalten bleibt. Wenn Sie den Nährwert möglichst hochhalten möchten, sollten Sie die Himbeeren nur kurz zu erwärmen und sie nicht zu lange kochen.
Himbeeren richtig waschen und vorbereiten
Damit Himbeeren beim Waschen nicht zerdrücken oder zu viel Aroma verlieren, sollten Sie sie erst direkt vor dem Verzehr reinigen. Legen Sie die Beeren am besten in ein Sieb und spülen Sie sie behutsam mit kaltem Wasser ab. Danach tropfen Sie die Früchte vorsichtig auf einem Küchenpapier ab. Entfernen Sie beschädigte oder schimmelige Früchte gleich, damit die übrigen länger frisch bleiben.
Fazit: Die Himbeere als Powerfrucht für Ihr Wohlbefinden
Himbeeren sind weit mehr als nur eine sommerliche Leckerei. Sie verbinden feines Aroma mit einem Reichtum an Vitaminen, Mineralstoffen und Antioxidantien. Ob als Snack, Zutat im Frühstück oder in warmen Gerichten: Die kleinen Früchte sind ein echtes Plus für eine ausgewogene Ernährung.
Achten Sie beim Einkauf auf Frische und Qualität, lagern Sie sie sorgfältig und genießen Sie Ihre Himbeeren möglichst zeitnah – dann profitieren Sie am meisten von ihren wertvollen Inhaltsstoffen. Und wenn Sie Himbeeren haltbar machen, etwa durch Einfrieren, dann können Sie auch außerhalb der Saison von ihren gesundheitlichen Vorzügen profitieren.
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