Sellerieblätter sinnvoll verwerten – zu schade für den Kompost

Autor: Redaktion (kw) | Kategorie: Essen und Trinken | 07.06.2025

Sellerieblätter sind zu schade für die Tonne - wir zeigen was man damit alles machen kann.
Foto: Seceku PTR/Shutterstock

Wer beim Kochen Sellerie verwendet, schneidet das Grün oft großzügig ab – und wirft es dann direkt weg. Dabei stecken in den Blättern viele Aromen und Nährstoffe. Ob Stauden- oder Knollensellerie: Das zarte bis kräftige Blattgrün ist keineswegs nur Beiwerk für die Tonne, sondern kann in der Küche vielseitig verwendet werden.

Wie kann man Sellerieblätter clever und nachhaltig verwerten? Wir erklären, wie Sie unnötige Lebensmittelreste vermeiden können und geben Ihnen einige kreative Rezeptideen an die Hand. 

Selleriegrün richtig verwerten: Das sollten Sie wissen

  • Sellerieblätter sind essbar und stecken voller wertvoller Nährstoffe – oft sogar in höherer Konzentration als in der Knolle oder im Stiel.
  • Knollensellerie oder Staudensellerie: Das Blattgrün unterscheidet sich in Konsistenz, Geschmack und Inhaltsstoffen – beide Sorten lassen sich vielseitig nutzen.
  • In der Küche wird Selleriegrün frisch als Würzkraut oder mitgekocht als Aromaträger in Brühen, Suppen oder Gemüsegerichten verwendet.
  • Als selbst gemachte Brühe oder Kräuterpaste lässt sich das Blattgrün wunderbar haltbar machen.

Was steckt eigentlich in Selleriegrün?

Selleriegrün landet in vielen Küchen unbeachtet im Biomüll. Dabei steckt gerade in den zarten Blättern jede Menge Gutes. Sie enthalten viele der wertvollen Inhaltsstoffe, die auch in Stielen oder Knollen vorkommen – teilweise sogar in höherer Konzentration.

Besonders bemerkenswert ist ihre Dichte an Mikronährstoffen und sekundären Pflanzenstoffen:

  • Vitamin C – unterstützt das Immunsystem und wirkt antioxidativ.
  • Vitamin K – ist wichtig für die Blutgerinnung und Knochengesundheit.
  • Beta-Carotin (Vorstufe von Vitamin A) – ist gut für Haut, Augen und Zellschutz.
  • Kalium – reguliert den Wasserhaushalt und unterstützt das Herz.
  • Kalzium – ist wichtig für Knochen, Zähne und Muskelfunktion.
  • Magnesium – unterstützt Nerven und Muskeln, wirkt krampflösend.
  • Flavonoide & ätherische Öle – wirken entzündungshemmend, verdauungsfördernd und antioxidativ.

Staudensellerie und Knolle: Worin unterscheidet sich das Blattgrün?

Auch wenn beide Arten zur selben Pflanzenfamilie gehören, unterscheiden sich die Blätter von Staudensellerie und Knollensellerie deutlich voneinander – in ihrer Optik, ihrer Konsistenz, ihrem Geschmack und teilweise auch in der Zusammensetzung der Inhaltsstoffe.

  • Blattform und Konsistenz: Das Grün des Staudenselleries ist etwas feiner, zarter und erinnert an glatte Petersilie. Die Blätter vom Knollensellerie sind größer, kräftiger und haben eine eher ledrige Struktur.
  • Geschmack: Staudenselleriegrün schmeckt mild, frisch und leicht herb – ideal für den Rohverzehr. Das Grün des Knollenselleries ist intensiver, würziger und etwas bitterer – ähnlich wie Petersilie, aber mit erdigem Unterton.
  • Inhaltsstoffe: Beide Varianten liefern reichlich Vitamine, Mineralstoffe und sekundäre Pflanzenstoffe. Das Knollenselleriegrün enthält höhere Mengen an ätherischen Ölen und Bitterstoffen – was es besonders aromatisch, aber auch im Geschmack etwas kräftiger und intensiver macht.

Das Grün des Staudenselleries eignet sich daher am besten für den frischen Salat. Knollensellerie ist ideal für Brühen, Würzpaste oder getrocknetes Kräutersalz. Sellerieblätter sind also alles andere als Abfall, sondern ein nährstoffreiches Küchenkraut. Wer sie richtig einsetzt, kann seinen Gerichten mehr Aroma und gleichzeitig einen gesundheitlichen Mehrwert verleihen.

Sellerieblätter sind auch essbar.
Sellerieblätter sind auch essbar. (Foto: ArtCookStudio/Shutterstock)

Kann man Sellerieblätter einfach mitessen?

Die gute Nachricht lautet: Ja, Sellerieblätter sind grundsätzlich essbar – sowohl diejenigen vom Staudensellerie als auch die des Knollenselleries. Wenn Sie allerdings einen empfindlichen Magen haben, können Sellerieblätter in größeren Mengen zu Reizungen führen.

So verwenden Sie Selleriegrün in der Küche

Frische Sellerieblätter lassen sich wie Kräuter verwenden. Sie bringen eine würzige, leicht herbe Note ins Essen. Fein gehackt passen sie gut in Salate, können über Suppen gestreut oder in Dips und Quarkzubereitungen verwendet werden. Auch als Petersilienersatz funktionieren sie hervorragend, zum Beispiel über Kartoffeln oder Pasta.

Auch im Kochtopf entfaltet Selleriegrün sein volles Potenzial. In Suppen, Eintöpfen oder Gemüsepfannen bringen die Blätter ein kräftiges, herzhaftes Aroma ein. Das Grün kann dabei ruhig mitgekocht werden – ähnlich wie Lorbeer oder Liebstöckel. Wenn Sie es nach dem Kochen nicht grob aussortieren möchten, dann können Sie die Blätter in der Suppe entweder pürieren oder fein hacken und einfach im Topf belassen.

So stellen Sie aus dem Blattgrün einen Fond oder eine Brühe her

Besonders gut eignet sich Selleriegrün auch zur Herstellung von Gemüsebrühe oder Fond.

  1. Waschen Sie das Selleriegrün gründlich und schneiden Sie es grob klein.
  2. Sammeln Sie Gemüsereste, zum Beispiel Möhrenschalen, Zwiebelschalen, Lauchstücke oder Petersilienstiele.
  3. Geben Sie alles in einen großen Topf und bedecken Sie die Zutaten mit 1,5 bis 2 Liter Wasser.
  4. Würzen Sie nach Wunsch, zum Beispiel mit einem Lorbeerblatt, ein paar Pfefferkörnern oder einer Knoblauchzehe.
  5. Bringen Sie die Brühe zum Kochen, dann lassen Sie sie bei mittlerer Hitze etwa 45 bis 60 Minuten leicht köcheln.
  6. Seihen Sie die Flüssigkeit ab und fangen Sie sie in einem sauberen Gefäß auf.
  7. Lassen Sie die Brühe abkühlen und füllen Sie sie in Gläser oder frieren Sie sie portionsweise ein – zum Beispiel in Eiswürfelformen.

Fertig ist Ihre selbst gemachte Gemüsebrühe – rein pflanzlich, voll im Geschmack und komplett ohne Verpackungsmüll oder künstliche Inhaltsstoffe.

Aus Sellerieblättern lässt sich eine Gemüsebrühe oder ein Fond herstellen.
Aus Sellerieblättern lässt sich eine Gemüsebrühe oder ein Fond herstellen. (Foto: Grzegorz Majchrzak/Shutterstock)

So machen Sie Sellerieblätter haltbar

Wenn Sie das aromatische Grün nicht sofort verbrauchen, gibt es verschiedene Möglichkeiten, es haltbar zu machen – ganz ohne Konservierungsstoffe oder Plastikverpackung.

  1. Sellerieblätter einfrieren
    Sellerieblätter lassen sich gut einfrieren – entweder grob gehackt in kleinen Portionen oder als ganzes Bündel. Ideal: portionsweise in Eiswürfelformen mit etwas Wasser oder Öl einfrieren. So können Sie später kleine Mengen direkt zum Kochen verwenden.
  2. Blattgrün trocknen
    Zum Trocknen breiten Sie die gewaschenen und gut abgetupften Blätter locker auf einem Küchentuch oder Backblech aus. Lassen Sie sie an einem warmen, schattigen Ort mehrere Tage trocknen oder nutzen Sie einen Dörrautomaten. Anschließend luftdicht aufbewahren – z.B.  für Kräutersalz und Brühepulver.
  3. Selleriegrün In Öl einlegen:
    Fein gehackte Sellerieblätter lassen sich auch mit etwas Salz und hochwertigem Pflanzenöl (z.B. Olivenöl) zu einer aromatischen Würzpaste vermengen. Luftdicht verschlossen hält sich das im Kühlschrank mehrere Wochen – ideal als Basis für Dressings, Marinaden oder aufs Brot.

Fazit: Sellerieblätter als unterschätzter Küchenstar

Was manchmal achtlos im Biomüll landet, verdient eigentlich einen festen Platz in der Küche: Sellerieblätter sind aromatisch, nährstoffreich und vielseitig. Wer sie bewusst nutzt, vermeidet unnötige Lebensmittelverschwendung und holt das Beste aus jedem Einkauf und jedem Lebensmittel heraus.

Regional, saisonal und komplett verwertbar: Das macht Sellerieblätter zu einem echten Zero-Waste-Liebling mit intensivem und aromatischem Geschmack.

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