Joghurtdeckel ablecken: Ist das wirklich gefährlich?

Autor: Redaktion (lw) | Kategorie: Essen und Trinken | 31.08.2022

Kann man über Joghurtdeckel Aluminium aufnehmen?
Foto: CC0/Wikimedia Commons/User123456789

Manchmal ist es einfach zu verlockend, den Joghurtdeckel abzulecken. Hin und wieder ist jedoch zu lesen, dass das Ablecken bedenklich sei, weil die Deckel häufig Aluminium enthalten. Was ist dran?

Ja, viele Joghurtdeckel enthalten Aluminium. Und: Ja, das Leichtmetall gilt als neurotoxisch und ist ab einem bestimmten Grenzwert gesundheitsschädlich. Eine zu hohe Alu-Aufnahme schädigt unter anderem das Nervensystem und Kinder im Mutterleib.

Joghurtdeckel abkratzen? Unbedenklich

Bei einem intakten Joghurtdeckel kommt der Körper allerdings nicht direkt mit Aluminium in Berührung. Denn: Die Aludeckel von Joghurtbechern sind mit einer dünnen Kunststoffschicht überzogen, die verhindern soll, dass Nahrungsmittel mit dem Leichtmetall in Berührung kommen.

Wird die Kunststoffschicht durch das Abkratzen mit einem Löffel oder durch Ablecken beschädigt, kann sich allerdings Aluminium aus dem Joghurtdeckel lösen, so Benjamin Schiller vom Chemischen und Veterinäruntersuchungsamt Stuttgart (CVUA). Die dabei freiwerdende Menge an Aluminium sei aber so gering, dass eine gesundheitliche Beeinträchtigung sicher auszuschließen sei, so der Experte.

Joghurtdeckel ablecken: Gefahr für die Zunge

Auch wenn das Ablecken des Joghurtdeckels in Bezug auf Aluminium ungefährlich ist, sollte man trotzdem achtgeben. Denn: Der Deckelrand kann scharfe Kanten haben. Und dann kann es vorkommen, dass man sich beim Ablecken die Zunge verletzt.

Aluminium von Salz und Säure fernhalten

Auch Getränkedosen, Tuben und andere aluminiumhaltige Verpackungen sind beschichtet. Größere Mengen des Leichtmetalls lösen sich nur, wenn salz- oder säurehaltige Lebensmittel in herkömmlicher Alufolie oder unbeschichteten Aluminium-Schalen aufbewahrt oder zubereitet werden. Auch Alubesteck oder -geschirr sollten Sie von Säuren und Salzen fernhalten.

Ganz ohne Aluminium geht es übrigens ohnehin nicht. Das Leichtmetall ist nämlich auch in zahlreichen Lebensmitteln – zum Beispiel in Nüssen, Kakao, Schokolade oder Getreide – enthalten; natürlich nur in sehr geringen Konzentrationen.

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