Hachez Dunkle Vollmilch im Test als einzige Schokolade "ungenügend" 

Autor: Lena Wenzel | Kategorie: Essen und Trinken | 01.12.2019

Hachez Dunkle Vollmilch im Test: Die Schokolade gehört zu den Produkten, die durchfallen.
Foto: ÖKO-TEST

Besonders in der Weihnachtszeit wird viel Schokolade genascht. Wir haben 25 Milchschokoladen getestet. Das Ergebnis: Jede dritte fällt durch. Kritik gibt's vor allem für Mineralöl, das in fast allen Tafeln steckt. In einer Schokolade von Hachez ist der Gehalt aus unserer Sicht sogar sehr stark erhöht. 

Nur zwei Milchschokoladen im Test bewerten wir mit dem Gesamturteil "gut". Sieben enttäuschen mit schlechten Testergebnissen. Das liegt vor allem an Verunreinigungen mit Mineralöl und fehlender Transparenz der Kakaoproduktion. Diese Kritik betrifft auch die Hachez Dunkle Vollmilch im Test – und die Edelschokolade fällt besonders negativ auf. 

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Hachez Dunkle Vollmilch enttäuscht im Test 

Die Hachez Dunkle Vollmilch ist die einzige Schokolade im Test, die wir mit "ungenügend" bewerten. Besonders ärgerlich: Die Schokolade ist aus unserer Sicht "sehr stark" mit Mineralölbestandteilen belastet. Genauer gesagt: MOSH-Verbindungen, die sich im menschlichen Körper anreichern. Der Gehalt liegt sogar über dem ohnehin schon sehr hohen Orientierungswert, den Lebensmittelämter gemeinsam mit dem Lebensmittelverband Deutschland festgelegt haben. Nur eine weitere Milchschokolade im Test überschreitet diesen Wert ebenfalls. 

Am Geschmack haben die Sensorik-Experten wenig auszusetzen. Von möglichen 5 Punkten erreicht die Hachez Dunkle Vollmilch im Test 4,5 Punkte. Sie beschreiben den Geschmack als herb, außerdem schmeckt die Milchschokolade ihrer Ansicht nach einseitig nach Kakao. Weitere Anmerkungen der Experten: Die Hachez-Schokolade schmilze leicht verzögert im Mund und sei leicht kratzig. 

Kritik an intransparenter Lieferkette 

Weniger gut bewerten wir die Hachez Dunkle Vollmilch, wenn es um die Transparenz in der Kakaoproduktion geht. So bleibt unklar, ob Hachez die Lieferkette bis zum Kakao-Bauern offenlegen kann. Denn das Unternehmen informierte uns nach Anfrage nicht über die Lieferkette. Das ist im Test allerdings nicht nur bei der Hachez Dunkle Vollmilch der Fall. Insgesamt 22 von 25 Herstellern legten die Lieferkette nicht bis zum Kakao-Bauern offen, neun lieferten gar keine Informationen zur Lieferkette. 

Weiter wissen wir nicht, ob Hachez den Fairtrade-Mindestpreis für seinen Kakao zahlt. Unklar blieb das auch bei drei weiteren Anbietern im Test. Zwar schickten sie uns teils umfangreiche Erklärungen dazu, zertifiziert sind die vier betroffenen Schokoladen aber nicht. Daher lassen die Nachweise unserer Meinung nach zu wünschen übrig.

Schokolade zählt weltweit zu den beliebtesten Süßigkeiten. Wir haben 25 Milchschokoladen getestet.
Schokolade zählt weltweit zu den beliebtesten Süßigkeiten. Wir haben 25 Milchschokoladen getestet. (Foto: jackmac34/Pixabay)

Woher stammt der Kakao für die Schokolade? 

Verbotene Kinderarbeit und Entwaldung ist in der Kakaoproduktion für die Hachez-Schokolade im Test nicht auszuschließen. Das Unternehmen legte uns auf Anfrage keine gegenteiligen Belege vor. Das trifft auf sechs weitere Schokoladen-Anbieter im Test zu. 

Hersteller Hachez informierte uns darüber, dass der Kakao, den er für seine Schokolade verwendet, aus Ecuador, Ghana und anderen Ländern kommt. Zudem orientiere sich das Unternehmen an sozialen Mindeststandards, hochgiftige Pestizide seien auf den Plantagen verboten. Für diese Aussagen legte Hachez allerdings keine Nachweise vor. 

So reagierte Hachez auf das Testergebnis: Die Bremer Schokoladenfirma teilte uns mit, dass der Kakaoanteil aus Ghana bis zu den Produzenten zurückverfolgbar sei. Er belegte das aber nicht. 

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So setzt sich das Gesamturteil zusammen 

Das Gesamturteil beruht auf den Teilergebnissen Inhaltsstoffe sowie Kakaoproduktion und Transparenz. Weil der Gehalt an Mineralölbestandteilen in der Hachez-Schokolade "sehr stark" erhöht ist, lautet das Teilergebnis Inhaltsstoffe "mangelhaft". "Ungenügend" fällt das Teilergebnis Kakaoproduktion und Transparenz aus. Das liegt daran, dass die Kakaoproduktion aufgrund fehlender Informationen und Nachweise unserer Meinung nach intransparent ist.

Aus dem Teilergebnis Inhaltsstoffe sowie dem Teilergebnis Kakaoproduktion und Transparenz ergibt sich das Gesamturteil "ungenügend". Details zu Bewertung und Prüfmethoden lesen Sie hier auf der Seite zum Test im Abschnitt Testverfahren. 

Der Test zeigt: Belastungen mit Mineralölbestandteilen sind noch immer ein Problem der Schokoladen-Industrie. Denn Mineralöl steckt in fast allen Tafeln im Schokoladen-Test. 15 Schokoladen sind aus unserer Sicht stark belastet. Viele Hersteller legen zudem ihre Lieferkette nicht bis zum Kakao-Bauern offen – die meisten können dies auch gar nicht, weil sie überhaupt nicht wissen, wer ihren Kakao produziert hat. Insgesamt können wir nur zwei Schokoladen im Test mit "gut" empfehlen. Die meisten schneiden "befriedigend" und "ausreichend" ab, sieben fallen durch.

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