Cold Brew Coffee: Im Sommer eine gute Alternative zu heißem Kaffee

Autor: Ulrike Geist von dpa, Redaktion (lr) | Kategorie: Essen und Trinken | 06.06.2025

Cold Brew Coffee: Im Sommer eine gute Alternative zu heißem Kaffee
Foto: Christin Klose/dpa-tmn

Heiß wie die Liebe und schwarz wie die Nacht soll Kaffee einem Sprichwort zufolge getrunken werden. Doch für die warme Jahreszeit bietet sich eine leckere Alternative an: Cold Brew Coffee. Hier finden Sie Tipps zur Zubereitung des Trendgetränks.

Kaffee schmeckt nicht nur frisch und heiß, sondern auch kalt. Vor allem im Sommer ist Cold Brew ist eine erfrischende Alternative. Der kalt aufgesetzte Kaffee schmeckt leicht und Sie können ihn mit Milch, Säften, Eis, Früchten und anderen Zugaben aufpeppen. Was Sie dabei beachten sollten.

Wie bereitet man Cold Brew zu?

Anders als beim herkömmlichen Kaffee wird Cold Brew nicht heiß, sondern kalt aufgebrüht. Die Zubereitung ist ziemlich einfach: Man gibt kaltes Wasser in eine Kanne und fügt frisch gemahlenen Kaffee hinzu. Die Mischung bleibt über mehrere Stunden abgedeckt bei Zimmertemperatur stehen und wird dann gefiltert.

"Diese Art der Zubereitung nennt man Mazeration oder Kaltauszugsverfahren", sagt Thomas Kraft, Gründer und Ausbildungsleiter der Deutschen Baristaschule in Fürstenfeldbruck bei München. Die fehlende Temperatur beim Aufbrühen wird dabei durch die "sehr lange Kontaktzeit von Wasser und Kaffee ausgeglichen".

Wie schmeckt Cold brew?

Da bei der Mazeration keine Bitterstoffe aus dem Kaffee gelöst werden, schmeckt der Cold Brew mild und weich. Abhängig von der verwendeten Kaffeesorte reiche das Aroma laut Kaffee-Experte Kraft "von fruchtig-beerig bis schokoladig-nussig".

Wie lange muss der kalte Kaffee ziehen?

In der Regel liege die Extraktionszeit zwischen 12 und 24 Stunden, wenn es eilt, kann man den Cold Brew aber auch schon nach sechs bis acht Stunden probieren. Generell gilt: Je länger der Kaffee mazeriert, desto mehr Stoffe werden gelöst und umso kräftiger und intensiver wird der Geschmack. Nach der Fertigstellung kann man den Cold Brew einige Tage im Kühlschrank aufbewahren, dann aber zeitnah trinken.

Mahlgrad, Wasserhärte, Mengen: Was ist zu beachten?

Neben einem groben bis sehr groben Mahlgrad des Kaffees ist weiches, also filtriertes, Wasser wichtig. Zu hartes Leitungswasser, wie es in Deutschland häufig vorkommt, wirkt sich negativ auf den Geschmack des Kaffees aus. Ein weiterer Punkt sei die Qualität des Kaffees, dieser möglichst frisch aus einer Rösterei kommen sollte, sagt Thomas Kraft.

Zum Start empfiehlt Kraft, etwa sieben Gramm Kaffee pro 100 ml Wasser zu verwenden. Später kann man je nach Geschmack mit Kaffeemenge und Extraktionszeit experimentieren.

Benötigt man spezielle Filter oder Geräte?

Wer die Zubereitung eines Cold Brews probieren möchte, braucht zunächst lediglich zwei Karaffen, Kannen oder Töpfe und ein Küchensieb oder ein gröberes Teesieb.

Thomas Kraft empfiehlt, den Kaffeeansatz nach der Extraktionszeit zunächst durch das Sieb zu gießen und dann durch einen Papierfilter laufen zu lassen, um auch die feinsten Partikel zu entfernen.

Noch einfacher und schneller geht es mit einer French Press, zu der Hannes Fendrich-Sander, Head of Coffee der Berliner Kaffeerösterei Coffee Circle, für den Anfang rät. Zwar gebe es im Vergleich zum Abfiltern einen minimalen Aromaverlust, aber die Zubereitung sei unkomplizierter, weil sich beim Filtern im Filter sehr viel Kaffeesatz sammle.

Für Cold-brew-Profis lohnt sich dann möglicherweise ein spezielles Cold-Brew-Set, das aus einer Kanne mit Deckel und einem Spezialfilter besteht.

Welche Kaffeesorten eignen sich? 

Thomas Kraft empfiehlt reine Arabica-Sorten und eine nicht zu dunkle Röstung. Vor allem für einen fruchtigen Cold brew seien hellere Röstungen ideal, da diese Kaffees am meisten Säuren beinhalten. Kaffees, die etwas dunkler geröstet wurden, bringen hingegen mehr Körper und weniger Säure in die Tasse.

Auch Hannes Fendrich-Sander setzt beim Cold brew auf Arabica, beispielsweise aus Äthiopien. Robusta-Kaffees, die von Haus aus mehr Koffein enthalten, seien auch deshalb nicht die erste Wahl, weil der Cold Brew aufgrund der langen Brühzeit auch einen höheren Koffeingehalt haben könne. Außerdem seinen Arabica-Sorten geschmacklich komplexer.

Übrigens gibt es auch bei Tee den Trend zum Cold Brew. Dabei eignen sich allerdings viele Teesorten nicht zum Kaltaufbrühen, lesen Sie dazu auch: Tee-Trend Cold Brew: Kräutertee nicht mit kaltem Wasser aufgießen.

Wie trinkt man den Cold brew?

Cold Brew schmeckt pur, mit Eiswürfeln oder – wie jeder andere Kaffee – mit einem Schuss Milch nach Wahl. Gesüßt wird nach Geschmack. Mit Orangensaft, Eis oder Tonic Water verwandelt sich der Kaffee in einen erfrischenden Durstlöscher.

Für einen Cold Brew Tonic empfiehlt Thomas Kraft ein Verhältnis von einem Teil Cold Brew auf zwei Teile Tonic Water, aber auch ein Verhältnis von 1:1 oder 1:3 sei je nach Geschmack möglich.

Aber auch in der Cocktailbar ist der Kaltgebrühte angesagt: Für eine alkoholfreie Coffee Sangria lassen die Coffee-Circle-Experten in einem Liter Cold brew, der mit 200 Gramm Kaffee hergestellt wurde, frische Erdbeeren, Saftorangenfilets und halbierte rote Weintrauben vier bis sechs Stunden im Kühlschrank ziehen. Anschließend werden die Früchte wieder entfernt und die Sangria wird mit Zuckersirup nach Geschmack gesüßt. Gerne mit Eiswürfeln und frischen Früchten servieren.

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