Was kostet eigentlich einmal Geschirrspülen?

Autor: Lino Wirag | Kategorie: Bauen und Wohnen | 21.12.2022

Was kostet einmal Geschirrspülen?
Foto: Shutterstock/Malikov Aleksandr

Energiesparen steht seit einigen Monaten ganz weit oben auf der Tagesordnung. Da ist es gut zu wissen, wo im Haushalt eigentlich welche Kosten anfallen. Darum haben wir mal berechnet, was ein Spülmaschinen-Durchlauf kostet – und zwar centgenau.

Inzwischen ist vielen bekannt, dass die Heizung im Haushalt die meiste Energie verbraucht und es deshalb – nicht nur wegen der gestiegenen Gaspreise – sinnvoll ist, seine Heizkosten zu senken. Natürlich heißt das nicht, dass andere Haushaltsbereiche keinen Einfluss auf die monatlichen Strom-, Gas- und Wasserabschläge haben: Kühlgeräte beispielsweise ziehen laufend Energie, der Trockner ist erstaunlich stromhungrig und auch sonst gibt es überall in der Wohnung versteckte Energiediebe.

Doch wie sieht es eigentlich mit dem Geschirrspüler aus? Viele wissen vermutlich, dass es sich nicht lohnt, sein Geschirr von Hand zu spülen – die Spülmaschine ist effizienter, was die Kosten, und zugleich effektiver, was die Reinigungsleistung betrifft. Dennoch arbeitet sie nicht kostenlos. Doch welche Kosten fallen beim Spülen genau an? Das lässt sich einigermaßen unkompliziert berechnen.

Was kostet Geschirrspülen? Beispiel Neugerät

Nehmen wir zunächst ein neueres Spülmaschinen-Modell als Beispiel, das ein größerer deutscher Hersteller im Angebot hat. Das betreffende Gerät (60 cm Breite, Energieeffizienzklasse B) weist im Eco-Modus – den Sie unbedingt verwenden sollten – laut Hersteller einen Wasserverbrauch von 9,5 Litern sowie einen Stromverbrauch von 0,64 kWh pro Spülgang auf.

Die Kosten schlüsseln sich folgendermaßen auf:

1. Wasser: Nimmt man einen realistischen Wasserpreis von 1,75 Euro/Kubikmeter an, ergeben sich reine (Trink-)Wasserkosten von 1,5 Cent. Dazu kommen allerdings noch Abwasser- und Grundgebühren, weshalb der Wasseranteil bei mindestens 3 Cent angesetzt werden sollte.

2. Strom: Hinzu kommt Elektrizität, die benötigt wird, um die mechanischen Teile der Maschine zu betreiben und das Wasser auf die nötige Spültemperatur aufzuheizen. Bei einem Strompreis von 0,35 Euro/kWh, wie ihn zurzeit viele Privathaushalte bezahlen, ergeben sich so Kosten in Höhe von 22,4 Cent, die man (wegen der anteiligen Grundgebühren) auf 23 Cent aufrunden sollte.

3. Kaufpreis/Wartung: Da das betreffende Modell im höheren Preissegment angesiedelt ist, kostet es in der Anschaffung etwas über 1.000 Euro. Dafür sollte die Maschine im Laufe der Jahre aber auch mindestens 3.000 Spülgänge absolvieren können – entsprechend sollten geschätzte 33 Cent für die Anschaffungs- sowie eventuelle Wartungskosten addiert werden.

Klar ist, dass dieser Anteil an den Gesamtkosten am schwersten zu beziffern ist: Schließlich kosten nicht alle Geräte gleich über 1.000 Euro; auch dürfte es kaum einen Geschirrspüler geben, der im Laufe seines Lebens punktgenau 3.000 Spülgänge schafft. Hier sind also starke Varianzen möglich.

4. Spülmittel & Co.: Wer die Rechnung weiter verfeinern möchte, kann noch die Kosten für Spülmaschinen-Tabs (zwischen 5 und 20 Cent pro Tab) sowie Regeneriersalz (3 Cent) und Klarspüler (5 Cent) pro Spülgang miteinbeziehen. Wir nehmen dafür im Folgenden Gesamtkosten von 15 Cent pro Durchlauf an.

Rechenbeispiel 1: Damit ergeben sich für das neuere Spülmaschinen-Modell mit seinen guten Energieeffizienz-Werten die folgenden Zahlen: Wasser (3 Cent) + Strom (23 Cent) + Anschaffung/Wartung (33 Cent) + Spülmittel & Co. (15 Cent) = 74 Cent pro Spülgang.

Was kostet Geschirrspülen? Beispiel Altgerät

Wenn wir hingegen annehmen, dass Sie – was wohl wahrscheinlicher ist – keine brandneue Küche haben, sondern einen Geschirrspüler besitzen, der vielleicht dem Baujahr 2000 entspricht, ändert sich die Rechnung. In diesem Fall müssen wir von einem deutlich höheren Strom- (z.B. 1,3 kWh) und Wasserverbrauch (z.B. 17 Liter) ausgehen.

Rechenbeispiel 2: Mit diesen Schätzwerten für einen älteren Geschirrspüler ergibt sich folgendes Bild: Wasser (5 Cent) + Strom (47 Cent) + Anschaffung/Wartung (33 Cent) + Spülmittel & Co. (15 Cent) = 1 Euro pro Spülgang.

Wie Sie sehen, weichen die Kosten der beiden Beispiele (Neu- vs. Altgerät) um 26 Cent voneinander ab: Auf den ersten Blick kein gigantischer Unterschied, die Differenz kann aber – je nachdem, wie oft die Spülmaschine benutzt wird – schnell 25 bis 50 Euro im Jahr betragen. Und das auch nur, wenn die Energiepreise nicht weiter anziehen.

Tipp: Wenn Sie die Verbrauchskosten Ihres aktuellen Geräts kennen (oder recherchieren), können Sie relativ einfach ausrechnen, ob sich die Anschaffung eines neuen Geschirrspülers lohnt bzw. wie schnell sich die Kosten eines Neukauf wieder einspielen. Hier haben wir am Beispiel eines Kühlschranks für Sie durchgerechnet, wie Sie am besten vorgehen: Veraltete Haushaltsgeräte austauschen? So berechnen, ob es sich lohnt

Und noch ein Tipp: Es muss nicht gleich ein Neugerät sein – auch bei der Benutzung Ihres alten Geschirrspülers lässt sich (ein wenig) Energie sparen. Mehr erfahren Sie in: 10 Spülmaschinen-Fehler, die Sie sich sparen sollten

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Damit Sie weitere Hebel kennen, um in Zeiten der Energiekrise Euros, Kilowattstunden und Klimagase zu sparen, finden sie bei uns Antworten auf folgende Fragen:

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