Start in den Frühling: Wann soll ich Gartenpflanzen von ihrem Frostschutz befreien?

Autor: dpa / Redaktion (bw) | Kategorie: Bauen und Wohnen | 11.04.2023

Bitte ausziehen: Wann Sie Gartenpflanzen von ihrem Frostschutz befreien sollten
Foto: Shutterstock / Tasha-photo

Bei den frühlingshaften Temperaturen wird es nicht nur uns Menschen warm – auch die Pflanzen im Garten bekommen Frühlingsgefühle. Jetzt heißt es: Weg mit dem Frostschutz, der die Pflanzen im Winter vor eisigen Temperaturen geschützt hat. Ihre Pflanzen müssen Sie aber weiterhin vor Erfrierungen schützen.

Die Wettervorhersage für die nächsten Tage stimmt positiv: Es soll in ganz Deutschland frühlingshaft mild werden. Zumindest tagsüber. Die wärmende Sonne weckt auch die Pflanzen aus ihrem Winterschlaf auf. Das kann zum Problem werden.

Start in den Frühling: Bitte Pflanzen "ausziehen"

Sind die frostempfindlichen Pflanzen, die den Winter über im Garten geblieben sind, gut unter Vlies oder anderen isolierenden Stoffen eingepackt, schwitzen sie an besonders warmen Tagen. Noch schlimmer: Die Wärme gaukelt den Pflanzen vor, es sei schon ihre Zeit und sie treiben zu früh aus, wenn die Wärmeperiode länger anhält.

Bei einem erneuten Frost kann das zu Erfrierungen an den neuen Trieben führen. Außerdem ist bei feuchter und warmer Witterung unter der dicken Decke Schimmelbildung möglich.

Daher gilt an warmen Tagen: Frostsicher eingepackte Pflanzen rasch von der warmen Hülle befreien, aber das Vlies bereithalten. Denn wird es nachts oder an den Folgetagen wieder kalt, brauchen die Pflanzen den Schutz erst recht.

Tagsüber ist es im Frühling oft warm, nachts noch bitterkalt: Gerade diese Witterung ist tückisch, denn dann bilden sich laut Gartenakademie Rheinland-Pfalz die meisten Schäden bei Pflanzen. Durch schnelles Frieren und erneutes Auftauen in der Sonne reißen die Zellwände, gerade von Gehölzen. In einer solchen Wetterlage muss man die Pflanzen nicht nur nachts vor Frost, sondern tagsüber auch vor der Sonne schützen. Sie werden mit Matten und Laken umhüllt, Topfpflanzen können in den Schatten gerückt werden.

Frostempfindlichen Topfgewächse haben noch Hausarrest

Auch wenn es Sie in den Fingern juckt: Holen Sie die Topfgewächse, die den Winter im Haus verbracht haben, nicht jetzt schon zurück in den Garten oder auf den Balkon. Zumindest nicht dauerhaft. Das hat zwei Gründe:

Zum einen sollten sich die Topfpflanzen zunächst stundenweise langsam an die warmen Temperaturen und die Sonne gewöhnen können. Denn diese Pflanzen laufen wie wir Menschen nun Gefahr, einen Sonnenbrand zu bekommen. An den Blättern zeigt sich dieser in Form von schwarz-braunen Flecken.

Die Gartenakademie Rheinland-Pfalz rät, die Pflanzen anfangs sogar nur an einem bewölkten Tag rauszuholen und sie an einen halbschattigen Standort zu stellen.

Zum anderen Grund: Diese Topfgewächse sind nach wie vor kälteempfindlich. Daher müssen sie nachts und wenn es auch tagsüber wieder frostig wird, zurück ins Haus gebracht werden. Geht das bei schweren Gefäßen nicht gut, kann man sie dicht an die Hauswand rücken und zum Schutz etwas Vlies, Zeitungspapier oder ein Laken darüberstülpen.

Aber auch wenn es Aufwand ist: Es lohnt sich, die Pflanzen jetzt schon regelmäßig rauszutragen. Die Bedingungen im Winterlager sind oft nicht so optimal, dass es den Pflanzen dort wirklich gut geht. Daher sollte man den Aufenthalt dort so kurz wie möglich halten.

Aber erst wenn es beständiges warmes Frühlingswetter gibt, können diese Topfpflanzen dauerhaft im Freien stehen. Die Gartenakademie Rheinland-Pfalz rät dazu bei verlässlich zweistelligen Temperaturen und auf jeden Fall frostfreien Nächten. Das ist in Deutschland oft erst Ende April, teils sogar erst Mitte Mai der Fall.

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