Pflanzen gießen: Wann Regenwasser? Und wann besser Leitungswasser?

Autor: Benita Wintermantel (mit Material von dpa) | Kategorie: Bauen und Wohnen | 07.06.2023

Pflanzen gießen: Wann Regenwasser? Und wann besser Leitungswasser?
Foto: Shutterstock / Alexander Raths

Im Sommer sind Pflanzen auf dem Balkon, der Terrasse und auch in der Wohnung ganz schön durstig. Viele Hobbygärtner gießen auch im Sommer mit Leitungswasser. Das ist schlecht für den Geldbeutel – und oft auch für die Pflanzen. 

Das Lieblingsgetränk Ihrer Pflanzen gibt es kostenlos – das ist aber nur ein Grund, warum Sie Pflanzen mit dem Wasser, das vom Himmel fällt, gießen sollten. 

Regenwasser ist weich und enthält keinen Kalk

Viele Pflanzen vertragen weiches Wasser besser als hartes, kalkhaltiges Trinkwasser aus dem Hahn, so das Umweltbundesamt (UBA). Bei einem zu hohen Kalkgehalt können empfindliche Pflanzen sogar Schaden nehmen.

Zu den besonders kalkempfindlichen Pflanzen zählen:

  • Rhododendron
  • Magnolie
  • Azalee
  • Hortensie
  • Blauregen
  • Orchideen
  • Farn

Welche Pflanzen besser mit Leitungswasser gießen?

Unter den gängigen Pflanzen hierzulande gibt es nur wenige Ausnahmen, die Sie besser mit kalkhaltigem Leitungswasser versorgen sollten, so zum Beispiel den Oleander.

Pflanzen wie Kartoffeln, Tomaten, Kohl und Himbeeren haben kein Problem mit kalkhaltigem Wasser.

Regenwasser: Bessere Nährstoffaufnahme

Bei zu hartem Gießwasser können die Pflanzen keine Nährstoffe mehr aufnehmen. Wird mit kalkhaltigem Wasser gegossen, werden Eisen und Magnesium im Substrat gehalten – und stehen den Pflanzen nicht mehr zur Verfügung. Mangelerscheinungen wie aufgehellte Blätter können die Folge sein.

    Die meisten Zimmerpflanzen bevorzugen Regenwasser.
    Die meisten Zimmerpflanzen bevorzugen Regenwasser. (Foto: Shutterstock / Kristen Prahl)

    Regenwasser auch für Zimmerpflanzen

    Auch für Zimmerpflanzen ist Regenwasser in der Regel das Beste. In ihren ursprünglichen Lebensräumen, oftmals tropischen Gefilden, werden diese Pflanzen im Freien ja auch mit Regen gewässert. Wenn Sie Zimmerpflanzen nur mit Leitungswasser gießen, bildet sich schnell ein weißer Kalkbelag, der häufig mit Schimmel verwechselt wird.

    Faustregel: Ein pH-Wert von 6 gilt für Gießwasser als optimal.

    Regenwasser sammeln

    Die gängigste Methode, Regenwasser zu sammeln, funktioniert über Tonnen, die an das Regenrinnensystem von Gebäuden angeschlossen werden. Sogenannte Regendiebe – das sind feinmaschige Filter, die in die Fallrohre eingesetzt werden – filtern dabei Fremdkörper heraus.

    Regenwasser ist für die meisten Pflanzen besser als Leitungswasser.
    Regenwasser ist für die meisten Pflanzen besser als Leitungswasser. (Foto: Shutterstock / Anna_L)
    • Man sollte fürs Gießen allerdings kein Wasser nutzen, das über Dachflächen aus Kupfer, Zink und Bitumen gelaufen ist. Denn aus solchen Dachflächen können sich schädliche Bestandteile lösen.
    • Das Gießwasser sollte Raumtemperatur haben.
    • Tipp für den nächsten Winter: Gießwasser lässt sich auch aus Schnee gewinnen. Dafür sollte man aber reinen Schnee nehmen - also nicht von Orten, an denen zum Beispiel Streusalz ausgebracht wurde. Denn Salz kann den Wurzeln nachhaltig schaden.

    Regenwasser im Haushalt nutzen

    "Auch wenn die hygienische Qualität von Regenwasser oft die Anforderungen an Badegewässer einhalten kann, ist sie nicht mit der von Trinkwasser vergleichbar", so das Umweltbundesamt. Für folgende Bereiche können Sie auch indoor Regenwasser nutzen:

    • Toilettenspülung
    • Wäsche waschen

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