Nosferatu-Spinne breitet sich aus: Was tun, wenn man die Nosferatu-Spinne im Haus findet?

Autor: dpa/Redaktion (bw) | Kategorie: Bauen und Wohnen | 29.04.2024

Nosferatu-Spinne breitet sich aus: Wie gefährlich ist die invasive Spinnenart?
Foto: Shutterstock/Holger Kirk

Eine aktuelle Studie zeigt: Inzwischen ist die Nosferatu-Spinne fast bundesweit verbreitet. Sie zählt zu den wenigen Spinnenarten, deren Biss die Haut durchdringen kann. Das müssen Sie über die Spinne mit dem gruseligen Namen wissen.

Die Nosferatu-Spinne ist in Deutschland einer Studie zufolge deutlich weiter verbreitet als bisher angenommen. Mithilfe eines bundesweiten Meldeportals sei festgestellt worden, dass die Spinne schon 2022 in fast ganz Deutschland verbreitet war, schreibt der Naturschutzbund Deutschland (Nabu). Nur in Mecklenburg-Vorpommern ist sie demnach noch eher selten. 

Nosferatu-Spinnen erkennen

Die Nosferatu-Spinne (Zoropsis spinimana) gehört zur Familie der Kräuseljagdspinnen, das heißt sie fängt ihre Beute nicht mithilfe von Netzen, sondern macht Jagd auf sie.

Die Nosferatu-Spinne hat lange, haarige Beine und erreicht eine Länge von bis zu zwei Zentimetern und eine Beinspannweite von etwa fünf Zentimetern. Zum Vergleich: Die Spannweite der bei uns überall verbreiteten Großen Winkelspinne beträgt bis zu zehn Zentimeter. 

Erwachsene Tiere und Jungspinnen kommen das ganze Jahr über in Deutschland vor. Den Winter verbringen sie in Gebäuden wie Wohnhäusern oder Garagen. Sie ernähren sich von Fliegen, Faltern und anderen Spinnen, die mitunter größer sein können als sie selbst.

Ihren Namen verdankt die Spinne der charakteristischen Zeichnung auf ihrem Rücken, die an die Figur des Nosferatu aus dem gleichnamigen Stummfilm von 1922, der ersten Verfilmung des Dracula-Romans, erinnert. 

Verwechslungen kommen vor allem mit der Hauswinkelspinne (Tegenaria atrica) vor: Diese ist ungefähr gleich groß, hat jedoch längere Beine und eine dunklere Farbe. Hauswinkelspinnen sind meist in Kellern in ihrem Trichternetz zu finden. 

Ist die Nosferatu-Spinne gefährlich?

Die Nosferatu-Spinne ist eine der größten Spinnen in Deutschland und eine der wenigen, deren Biss die menschliche Haut durchdringen kann.

Das ist aber kein Grund für Panik: Das Gift der Nosferatu-Spinne ist für Menschen nicht gefährlich, erklärt der NABU. Ihr Biss wird als ungefähr so schmerzhaft wie ein leichter Wespenstich beschrieben. Die Spinne beiße aber nur sehr selten und nur bei direkter Bedrohung. 

Vor Zoropsis spinimana müssen sich lediglich Insekten und andere Spinnen in Acht nehmen.

Nosferatu-Spinne im Haus: Was tun?

Wenn Sie eine Nosferatu-Spinne in Ihrer Wohnung entdecken, ist das kein Grund zur Beunruhigung. Sie sollten das Tier auf keinen Fall töten, sondern einfach mithilfe eines großen Behälters einfangen und dann ins Freie befördern. Da die Spinne beißen kann, sollten Sie sie nicht mit der bloßen Hand fangen.

Um die Ausbreitung auch weiterhin zu beobachten, bittet der NABU darum, Sichtungen auf der Meldeplattform NABU-naturgucker.de zu dokumentieren – am besten mit Foto.

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