Seltener gießen, weniger Unkraut, gesündere Pflanzen: Mulchen bringt gleich mehrere Vorteile mit sich – und ist weit mehr als bloßer Schmuck für das Beet. Die Bodenabdeckung mit organischem oder mineralischem Material schützt vor Austrocknung, versorgt den Boden mit Nährstoffen und kann das Pflanzenwachstum fördern. Richtig eingesetzt, reduziert Mulch den Pflegeaufwand – und das zu jeder Jahreszeit.
Was genau bedeutet mulchen?
Beim Mulchen wird die Bodenoberfläche mit einer schützenden Schicht bedeckt – etwa aus Laub, Rasenschnitt, Holzhäckseln oder Steinmaterialien. Diese Schicht schützt vor Witterungseinflüssen, hält Feuchtigkeit im Boden und fördert die Aktivität von Bodenlebewesen.
Der Naturschutzbund NABU bringt es auf den Punkt: Ein "nackter" Boden sei in der Natur unnatürlich – Laub, Pflanzenreste und Moose bedecken den Waldboden schließlich das ganze Jahr über. Dieses Prinzip lässt sich auch im Garten nutzen.
Sommer: Mulch gegen Trockenstress und Hitzeschäden
Im Sommer zeigt Mulch, was er kann: Die schützende Schicht verhindert, dass Gießwasser zu schnell verdunstet. Gerade in längeren Trockenphasen bleibt der Boden darunter länger feucht – das spart Wasser und reduziert den Gießaufwand deutlich.
Zudem schützt Mulch die obere Erdschicht vor extremer Hitze und schädlicher UV-Strahlung, die Bodenorganismen abtöten und die Struktur der Erde schädigen kann. Auch Bodenerosion durch Wind oder Starkregen wird durch die Mulchschicht wirksam verhindert. Wer im Sommer mulcht, schützt Boden und Pflanzen – und spart Zeit und Nerven.
Herbst: Nährstofflieferant für das nächste Jahr
Im Herbst dient Mulch als natürlicher Dünger. Viele Materialien zersetzen sich nun langsam und geben wertvolle Nährstoffe wie Stickstoff, Phosphor oder Kalium ab – direkt an den Boden. Besonders gut geeignet: Herbstlaub, Kompost, zerkleinerte Staudenreste oder Rasenschnitt.
Tipp: Rindenmulch entzieht dem Boden beim Verrotten zunächst Stickstoff. Wer damit mulcht, sollte zusätzlich düngen – etwa mit Brennnesseljauche.
Winter: Wärmende Decke gegen Frost
Auch in der kalten Jahreszeit lohnt sich Mulch: Er schützt empfindliche Pflanzen und das Bodenleben vor Frost. Laub ist hier besonders gut geeignet – es hält den Boden warm, und viele Nützlinge finden darin ein Winterquartier.
Wer Laub im Herbst sammelt, kann es gezielt bei starkem Frost auf empfindliche Beete geben. Auch Stroh, Tannenzweige oder Kompost eignen sich als Winterabdeckung.
Frühling: Wachstumshelfer und Unkrautbremse
Im Frühling ist Mulch ein cleverer Verbündeter beim Start in die Gartensaison. Eine frische Mulchschicht nach dem Rückschnitt schützt den Boden vor dem Austrocknen durch Sonne und Wind. Sie hält ihn feucht und locker – beste Bedingungen für junge Pflanzen.
Gleichzeitig verhindert Mulch, dass unerwünschte Beikräuter sich ausbreiten. Eine dicke Lage aus Stroh, Rindenmulch oder gehäckselten Pflanzenresten lässt kaum Licht durch – Beikräuter werden so schon beim Keimen gebremst. Wichtig: Mulch nur auf bereits gut erwärmte Böden geben, sonst kann er das Wachstum verzögern.
Was eignet sich besonders gut als Mulch?
Laut BUND sind folgende Pflanzen- und Gartenreste besonders wirkungsvoll:
- Brennnesseln: Nährstoffreich und stickstoffhaltig – ideal für Starkzehrer wie Tomaten oder Zucchini. Nur blütenfreie Triebe verwenden.
- Rhabarberblätter: Bedecken große Flächen und liefern viel Kalium.
- Rasenschnitt: Einfach verfügbar und voller Nährstoffe. In dünnen Schichten ausbringen, damit nichts fault.
- Heckenschnitt: Gut zerkleinert als langlebiger Mulch geeignet. Achtung: Kirschlorbeer meiden – er ist giftig und zersetzt sich nur langsam.
- Laub: Kostenlos und effektiv – ideal für Herbst und Winter.
- Beikräuter: Löwenzahn, Vogelmiere und Co. ausgezupft und auf dem Beet verteilt – ohne Wurzeln und Samen.
So wird richtig gemulcht
- Nicht einarbeiten: Mulch bleibt auf der Erde, nicht darin. Das schützt Mikroorganismen und Regenwürmer.
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Schichtdicke beachten: Je gröber das Material, desto dicker die Schicht. Als Faustregel:
Feiner Rasenschnitt: 2–3 cm
Gehäckseltes oder Laub: 5–8 cm
Grober Strauchschnitt: bis zu 10–15 cm - Stämme aussparen: Beim Mulchen von Bäumen und Sträuchern sollte der Stamm frei bleiben – sonst droht Fäulnis.
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