Jetzt, wo die kühleren – und bald kalten – Monate kommen, ist es wieder nötig, durch richtiges Heizen eine angenehme Raumtemperatur zu finden. Dabei helfen die Zahlen auf dem weißen Drehknopf, der sich seitlich an der Heizung befindet und in der Fachsprache "Heizkörper-Thermostatventil" heißt.
Die Zahlen auf dem Einstellkopf des Thermostats zeigen relativ genau, wie warm es im Zimmer werden soll. Wer die Heizung normalerweise nach Gefühl aufdreht, findet hier eine Erklärungshilfe, wie es genauer geht.
Heizungsventil einstellen: Was die Zahlen bedeuten
Je höher die Zahl, desto stärker wird geheizt – so viel dürfte bekannt sein. Tatsächlich sind die Zahlen auf dem Heizkörper-Thermostat genauen Raumtemperaturen zugeordnet.
Die Stufen stehen für folgende Temperaturen:
- * (= Sternchen): Frostschutz – Heizung läuft nur, wenn die Temperaturen unter ca. 5 °C (Grad Celsius) fallen
- Stufe 1: ca. 12 °C
- Stufe 2: ca. 16 °C
- Stufe 3: ca. 20 °C
- Stufe 4: ca. 24 °C
- Stufe 5: ca. 28 °C
Die jeweils drei Striche zwischen zwei Zahlen auf dem Thermostat stehen für konkrete Zwischenwerte: Zwischen Stufe 3 und Stufe 4 lässt sich die Temperatur also zum Beispiel auf 20, 22 oder 24 °C regulieren.
Zahlen auf dem Heizkörper-Thermostat weichen ab?
Haben Sie den Eindruck, dass die Raumtemperaturen nicht mit diesen Werten übereinstimmen? Das kann vorkommen – und verschiedene Gründe haben.
Abweichungen entstehen zum Beispiel durch Fensterbänke direkt über der Heizung. Dabei staut sich zwischen dem Heizkörper und der Fensterbank die Wärme – was dazu führt, dass das Thermostat zu früh registriert, dass die gewünschte Temperatur erreicht sei. Auch können Vorhänge oder Möbelstücke, die die Heizung verdecken, dafür sorgen, dass der Raum kühler bleibt, als er sollte.
Wenn Ihr Heizungsventil schon einige Jahre (oder gar Jahrzehnte) alt ist, kann es sein, dass der Temperaturfühler im Inneren des Thermostats an Genauigkeit verloren hat. In diesem Fall hilft nur ein Austausch des Ventils.
Thermostat richtig einstellen: Welche Raumtemperatur für welches Zimmer?
Sie müssen nicht alle Räume im Haus auf die gleiche Temperatur bringen. Eine gängige Empfehlung lautet: Wenn Sie Wohnraum nie oder nur selten nutzen, sollten Sie das Heizkörper-Thermostat auf das Sternchen (*) stellen – fallen die Temperaturen unter 5 °C, springt die Heizung an und das Zuhause wird damit vor Frost geschützt.
Für die Zimmer hingegen, die Sie regelmäßig nutzen, ist grundsätzlich eine Raumtemperatur zwischen 18 °C und 24 °C ratsam. Unter 16 °C sollte es im Winter in bewohnten Räumen nicht werden, sonst kann Schimmel entstehen.
Dabei können Sie sich an diesen Temperaturen orientieren:
- Schlafzimmer: ca. 18 °C (Stufe 2,5)
- Wohnzimmer: ca. 20 °C (Stufe 3)
- Küche: ca. 18 °C (Stufe 2,5)
- Bad: ca. 22 °C bis 24 °C (Stufe 3,5 bis 4)
Heizkörper-Thermostat auf Stufe 5 drehen, um schneller zu heizen?
Wer die Heizung so weit wie möglich aufdreht, hat's schneller warm? Ein verbreiteter Irrtum. Denn: Der Heizprozess lässt sich auf diese Weise gar nicht beschleunigen.
Der Grund: Das Thermostat kann physikalisch gar nicht regeln, wie schnell sich der Heizkörper aufheizt. Das Aufheizen geschieht immer gleich schnell. Stufe 5 legt lediglich fest, dass der Heizkörper so lange weiterheizt, bis eine Raumtemperatur von rund 28 °C erreicht ist.
Energie sparen beim Heizen
Und noch ein oft gehörter Tipp: Einfach ein Grad weniger heizen, um zu sparen. Doch wie viel Geld bringt das tatsächlich ein? Und was würden zwei oder gar drei Grad bringen? Wir haben nachgerechnet – einfach auf den Kasten klicken: