Heckenschnitt im Oktober: Darauf sollten Sie achten

Autor: Benita Wintermantel | Kategorie: Bauen und Wohnen | 01.10.2025

Bevor Sie Ihre Hecke schneiden, sollten Sie sich über die geltenden Regeln informieren. Andernfalls droht ein Bußgeld.
Foto: Shutterstock / Sarah2

Der Oktober ist die perfekte Zeit, um Hecken fachgerecht zu schneiden: Die Brutzeit der Vögel ist vorbei, Wege bleiben frei, und Sträucher können in Form gebracht werden – ganz ohne Tierleid. Hier erfahren Sie, was zu beachten ist.

Wenn die Blätter fallen und die Gartensaison langsam ausklingt, ist der Oktober ideal, um die Hecke wieder in Form zu bringen. Anders als im Sommer ist der Schnitt jetzt rechtlich erlaubt, denn die meisten Vögel haben ihre Brut beendet. Das bedeutet: Sie können Ihre Hecke pflegen, Wege freihalten und gleichzeitig Lebensräume für Insekten und Kleintiere respektieren.

Doch es gibt ein paar Dinge zu beachten: Welche Werkzeuge eignen sich, wie erkennt man verbliebene Nester, und wie können Schnittreste ökologisch sinnvoll genutzt werden? Wir zeigen Schritt für Schritt, wie ein naturnaher Heckenschnitt gelingt.


Schritt-für-Schritt: Heckenschnitt im Oktober

Für den Oktober-Schnitt eignen sich vor allem Handscheren oder Astscheren. Elektrische Heckenscheren sind zwar praktisch, sollten aber vorsichtig eingesetzt werden, damit nicht zu viel auf einmal entfernt wird.

Tipps für den Schnitt:

  • Entfernen Sie nur überstehende Triebe oder zu lange Äste.
  • Achten Sie darauf, die natürliche Form der Hecke zu erhalten – ein geometrischer Formschnitt ist nicht nötig.
  • Prüfen Sie die Hecke vor dem Schnitt gründlich auf verbliebene Nester oder Tiere.

Wussten Sie schon? Einige Vogelarten, wie Zaunkönige oder Rotkehlchen, legen unter günstigen Bedingungen auch eine zweite Brut im Spätsommer oder Frühherbst an. Bevor Sie zur Heckenschere greifen, lohnt sich ein genauer Blick in die Hecke, um eventuell vorhandene Nester zu entdecken. So schützen Sie die Küken und verhindern, dass ein Nest zerstört wird.

Vor dem Schneiden, sollte man die Hecke nach Nestern absuchen.
Vor dem Schneiden, sollte man die Hecke nach Nestern absuchen. (Foto: Shutterstock / Steve Allen)

Ökologische Vorteile des Heckenschnitts

Ein fachgerechter Heckenschnitt ist nicht nur ästhetisch, sondern auch ökologisch wertvoll:

  • Licht für den Boden: Ausgelichtete Hecken lassen Licht zu Boden und fördern Bodenorganismen.
  • Insektenfreundlich: Alte Blätter und Zweige bieten Überwinterungsmöglichkeiten für Insekten, Spinnen und Kleintiere.
  • Schnittmaterial sinnvoll nutzen: Kleine Äste können als Mulch verwendet werden, größere Strauchschnitte eignen sich für Reisighaufen, die Igeln und anderen Tieren Unterschlupf bieten.

Heckenschnitt-Verbot im Frühjahr und Sommer

Nach dem Bundesnaturschutzgesetz ist das radikale Schneiden von Hecken, Gebüschen und Sträuchern in der Zeit vom 1. März bis 30. September grundsätzlich verboten. In dieser Periode brüten die meisten Vögel, und ein massiver Schnitt würde Nester zerstören und Tiere gefährden. Lediglich formende oder Pflegeschnitte an einzelnen Ästen sind erlaubt, solange die natürliche Gestalt der Hecke erhalten bleibt. Wer das Verbot missachtet, riskiert ein Bußgeld von mehreren tausend Euro – abhängig vom Bundesland.

Welche Pflanzen eignen sich für naturnahe Hecken?

Nicht alle Heckenpflanzen sind für Tiere gleichermaßen wertvoll. Empfehlenswerte Arten für einen ökologisch aufgewerteten Garten:

  • Vogel- und Insektenfreundlich: Liguster, Weißdorn, Hainbuche, Schlehe oder Eberesche.
  • Weniger geeignet: Kirschlorbeer, Thuja oder Bambus – sie liefern kaum Nektar, Pollen oder Früchte.

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