Braune Flecken an Tomaten: Was ist das?

Autor: Benita Wintermantel | Kategorie: Bauen und Wohnen | 28.08.2023

Tomatenfäule: Daran erkennen Sie die Kraut- und Braunfäule bei Tomaten
Foto: Shutterstock / Tomasz Klejdysz

Wer Tomaten im Garten oder auf dem Balkon anbaut, freut sich vermutlich schon auf eine reiche Ernte. Eine Krankheit, die Hobbygärtner bei Tomaten besonders fürchten, ist die Tomatenfäule. Hier erfahren Sie, wie Sie den aggressiven Pilz erkennen, wie Sie ihn loswerden und wie Sie gesunde Pflanzen vor ihm schützen können.

Graubraune Flecken auf Blättern und Früchten sind ein Zeichen, dass es der Tomatenpflanze nicht gut geht. Wenn sich die Flecken ausbreiten, ist es sehr wahrscheinlich, dass Ihre Tomatenpflanze an der Kraut- oder Braunfäule (Phytophthora infestans) leidet – umgangssprachlich als Tomatenfäule bezeichnet.

Die Tomatenfäule ist vor allem in feuchten Sommern ein Problem. Bei der von Hobbygärtnern gefürchteten Pflanzenkrankheit handelt es sich um einen aggressiven Pilz, dessen Sporen mit dem Wind oder über das Regenwasser verbreitet werden. Die Tomatenfäule kann innerhalb kurzer Zeit die ganze Ernte der liebevoll gehegten und gepflegten Tomatenpflanzen zunichtemachen.

So erkennen Sie die Kraut- oder Braunfäule

Im Frühjahr zeigt sich der Befall zuerst auf den Blättern, im Sommer werden dann die Früchte befallen. Zeichen für die Kraut- und Braunfäule sind:

  • bräunlich verfärbte Blattspitzen
  • bräunlich-schwarze Streifen und Flecken an den Stängeln
  • harte, grüngraue Flecken an den Tomatenfrüchten, die anschließend zu faulen beginnen

Zu den Risikofaktoren für die Kraut- und Braunfäule zählen: hohe Luftfeuchtigkeit, Wasser auf den Blättern und Temperaturen zwischen 18 und 20 Grad. Bei Freilandtomaten ist das Risiko größer als bei Tomaten, die im Gewächshaus wachsen.

Der wichtigste Rat lautet deshalb auch: Tomatenpflanzen sollten möglichst trocken stehen und vor Regen geschützt werden.

 Braungefärbte Blattspitzen sind ein Symptom der sogenannten Tomatenfäule, daher auch der Name Braunfäule.
Braungefärbte Blattspitzen sind ein Symptom der sogenannten Tomatenfäule, daher auch der Name Braunfäule. (Foto: Shutterstock / AmBNPHOTO)

Was hilft gegen Tomatenfäule?

Die Chancen, die Tomatenfäule erfolgreich zu bekämpfen, stehen leider schlecht. Wichtig ist, dass Sie gesunde Pflanzen schützen, einer Ausbreitung vorbeugen – und hoffentlich so Ihre Tomatenernte retten. Darauf sollten Sie achten:

  • Zeigen sich nur leichte Anzeichen der Pilzerkrankung, sollten Sie die betroffenen Triebe zurückschneiden. Ein Sud aus Ackerschachtelhalm kann helfen, die Tomatenpflanze zu stärken und sie vor Kraut- oder Braunfäule, aber auch vor Mehltau zu schützen und Insektenbefall vorzubeugen.
  • Wenn die Ausbreitung des Pilzes bereits fortgeschritten ist und auch die Früchte befallen sind, hilft alles nichts: Sie müssen die ganze Pflanze entsorgen. Nur so lässt sich vermeiden, dass sich andere Tomatenpflanzen infizieren. Da sich die Sporen über den Kompost verbreiten können, sollten Sie befallene Pflanzen in den Hausmüll geben.

Kann man die Früchte noch essen?

Wenn nur die Pflanze, nicht aber die Früchte befallen sind, können Sie gesunde Früchte noch verzehren. Bei der Tomatenfäule handelt sich nicht um einen für Menschen gesundheitsschädlichen Schimmelpilz. Befallene Früchte sind allerdings nicht mehr genießbar.

Wenn Sie Tomaten vorsorglich abernten, können Sie grüne Früchte nachreifen lassen – so geht's:

Tomatenfäule vermeiden

Wer bis jetzt noch keine Probleme mit der Tomaten-, Braun- oder Krautfäule hatte, sollte dem aggressiven Pilz unbedingt vorbeugen. Unsere Tipps dazu:

  • Tomatenpflanzen sollten nicht im Regen stehen. Empfehlenswert ist ein Dach über den Pflanzen, das an den Seiten offen ist und eine gute Belüftung ermöglicht.
  • Gießen Sie niemals Wasser auf die Blätter, sondern tränken Sie lieber direkt den Wurzelballen.
  • Entfernen Sie die unteren Blätter und geizen Sie Ihre Tomaten regelmäßig aus. Die Blätter können dann besser trocknen, weil die Luft besser um die Pflanze zirkuliert.
  • Wenn Ihre Tomaten im Gewächshaus wachsen: Sorgen Sie für gute Belüftung.
  • Pflanzen Sie Tomaten nicht zu dicht nebeneinander.
  • Vermeiden Sie Mischkulturen von Tomaten und Kartoffeln, da Kartoffeln ebenfalls von der Kraut- und Braunfäule betroffen sein können.
  • Pflanzen Sie Tomaten im kommenden Jahr an eine andere Stelle als im Vorjahr.

Nicht verwechseln: Blütenendfäule und Tomatenfäule

Die Tomatenfäule ist nicht zu verwechseln mit der Blütenendfäule, die in besonders heißen Perioden auftritt.

So sieht eine Blütenendfäule bei Tomaten aus: Sie ist nicht mit der Tomatenfäule zu verwechseln.
So sieht eine Blütenendfäule bei Tomaten aus: Sie ist nicht mit der Tomatenfäule zu verwechseln. (Foto: Shutterstock / Dajra)

Bei der Blütenendfäule verfärbt sich nicht der Stielansatz der Tomate braun, sondern der Blütenansatz – also gewissermaßen die "Unterseite" der Tomate. Die Blütenendfäule erkennen Sie an wässrigen Stellen, die einsinken, verhärten und sich braun verfärben.

Eine Blütenendfäule wird nicht durch einen Pilz, sondern durch Calciummangel, einen zu niedrigen pH-Wert der Erde (unter 5,0), einen zu sonnigen Standort oder zu viel Hitze ausgelöst.

Die Blütenendfäule ist nicht ansteckend. Bei einem Befall kann Algenkalk helfen.

Befallene Stellen einfach großzügig wegschneiden, dann können Sie die Tomaten noch bedenkenlos essen.

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