ÖKO-TEST hat 20 Arbeitshandschuhe eingekauft und testen lassen, um herauszufinden, wie es um die Schadstoffbelastung der Produkte bestellt ist und wie andere Materialien wie Nitril, Kunststoff oder Latex im Vergleich zu Leder abschneiden. Zwischen 1,49 und 8,99 Euro kosteten die getesteten Paare.
Das Testergebnis
... ist ein Riesenärgernis. Ob teuer oder billig, ob mit Leder, Nitril oder anderen Kunststoffen verstärkt: Alle getesteten Arbeitshandschuhe sind mit bedenklichen oder umstrittenen Inhaltsstoffen belastet. Die drei "besten" konnten wir gerade einmal mit "mangelhaft" bewerten.
Krebserzeugendes Chrom VI (Chromat) im Leder wurde, wenn überhaupt, nur in geringen Spuren nachgewiesen. Jedoch enthielten fast alle Arbeitshandschuhe mit Leder lösliches Chrom III, das ebenfalls giftig und umweltschädlich ist und um eine Note abgewertet wird.
Die Handschuhe mit PVC/Vinyl oder Lederimitat enthalten an Fingern, Handinnenflächen oder -rücken ordentlich Phthalate. Immerhin kommen die mit Nitril, Latex und Leder verstärkten Handschuhe nahezu ganz ohne bedenkliche Weichmacher aus. Die Nitrilhandschuhe Cliks Sahara 100 und Spontex Spezial Typ 4 sind allerdings mit polyzyklischen aromatischen Kohlenwasserstoffen (PAK) belastet.
In fast allen Modellen stecken umstrittene halogenorganische Verbindungen. Bei zwei Marken war es Triclosan, das nach Ansicht des Bundesinstituts für Risikobewertung nur im ärztlichen Bereich angewendet werden sollte, um Resistenzbildungen bei Bakterien vorzubeugen. In zwei anderen wies das beauftragte Labor Chlorkresole nach, Lederkonservierungsmittel, die die Schleimhäute reizen und Allergien auslösen können.
In den Handschuhen von HEG und Griffy wurde das verbotene aromatische Amin p-Aminoazobenzol nachgewiesen. Bei den Griffy Safe Typ 1571 wird in der gelben Paspel die gesetzliche Toleranzgrenze um das 20-fache überschritten. Die Handschuhe sind somit nicht verkehrsfähig.