Bis zu 20 Meter hoch wachsen die immergrünen Korkeichen, die gefährdeten Arten einen geschützten Lebensraum bieten und deren besondere Rinde uns Menschen einen nahezu unvergleichlichen Nutzen bringt. Erntebäume werden bis zu zwei Jahrhunderte alt. Korkeichensamen lieben es heiß und trocken; die Korkeiche zeigt sich überaus widerstandsfähig und wächst selbst dort, wo andere Bäume längst eingegangen wären.
Weltweit stehen laut Deutschem Kork-Verband (DKV) Korkeichen auf einer Fläche von etwa 2,14 Millionen Hektar. Für die Korkgewinnung muss kein Baum gefällt werden. Die Rinde der Korkeiche erneuert sich von selbst, vorausgesetzt, die Axt dringt beim Schälen nicht zu tief in den Stamm ein und unterbricht die Flüssigkeitszufuhr.
Die Weltkorkernte beträgt jährlich etwa 200.000 Tonnen. Portugal erwirtschaftet davon gut 50 Prozent. Ein einzelner Baum liefert je nach Standort pro Schälung etwa 40 bis 60 Kilogramm. Von der Keimung bis zur Jungfernschälung muss eine Korkeiche gut 25 Jahre lang wachsen. Je nach Lebensdauer und Standort eines Baumes lässt er sich 15 bis 20 Mal abernten. Die zur Ernte ideale Rindendicke liegt für sie bei etwa dreieinhalb bis maximal fünf Zentimetern.
Ist die erste Wertschöpfung der Korkernte mit Stopfen für Wein- und Sektflaschen abgeschlossen, fertigen Firmen aus den verbliebenen Resten unter anderem Korkfußboden, wie er in Baumärkten und im Fachhandel zu haben ist. Geschätzte fünf Millionen Quadratmeter werden laut DKV jährlich umgesetzt. Dank neuster Technik gibt es ihn im Handel mittlerweile in hochmodernen Dekoren.
ÖKO-TEST wollte wissen, wie sich Korkfertigparkett als Fußbodenbelag schlägt. Um das zu prüfen, haben wir insgesamt zwölf Naturoptikmodelle in Baumärkten und im Fachhandel eingekauft und aufwendigen Schadstoff- und Praxistests unterziehen lassen. Welche Hersteller produzieren nicht millimetergenau? Bei welchem Modell platzt im Stuhlrollentest die Deckschicht ab oder bekommt Risse?
Das Testergebnis
Selbst die Produkte mit der Bestnote im Gesamturteil überzeugten nicht durchweg. Die gute Nachricht: Mit Ausnahme der Modelle, die im Stuhlrollentest versagten, zeigten sich alle Böden resistent gegen äußere Einflüsse, darunter Flecken wie Wasser oder Reinigungsmittel. Auch im simulierten Möbelrücken haben alle überzeugt.
Die Abweichungen der Maße von fünf Korkböden liegen außerhalb des Toleranzbereichs laut Norm. Sie sind zwar für das menschliche Auge fast nicht zu erkennen. Trotzdem sollte sich Fußboden millimetergenau verlegen lassen. Das Kork-Fertigparkett Silence lackiert Naturkork Dekor und das Ziro Sombra Kork-Klick Mono lackiert überschritten die Länge der Deckschicht um mehr als die maximal vom Nennmaß erlaubten zwei Millimeter (mm). Die Dicke darf nicht mehr als 0,25 mm abweichen. Beim Tilo Korkfix Fertigboden Bolero Twist Plus Lack geschliffen lag das Maß bei 0,52 mm, beim Meister Korkboden Classic KC 85 S Struktur...