Pressemitteilungen

20.04.2023

Kakaopulver-Test: Nesquik, Kaba und Caribo sind „ungenügend“

Besonders Kinder lieben Kakao. Doch gerade für sie hält ÖKO-TEST die getesteten Kakaopulver für wenig geeignet. Die großen Probleme der Hersteller: Schadstoffe, Zucker und viel Luft nach oben in Sachen fairer Handel. Bestenfalls „befriedigend“ lautet das ÖKO-TEST-Urteil.

ÖKO-TEST hat 16 Kakaopulver im Labor auf Schadstoffe und ihren Zuckergehalt untersuchen lassen. Ausgerechnet die beiden großen Marken Nesquik und Kaba sowie das Bio-Produkt Caribo sind aus ÖKO-TEST-Sicht „ungenügend“.

Die Hauptzutat der Produkte ist nicht etwa Kakao, sondern Zucker – die getesteten Pulver enthalten bis zu 87 Prozent davon. Auch Mineralölbestandteile und Cadmium verhageln einigen Produkten das Testergebnis. Gesättigte Mineralölkohlenwasserstoffe (MOSH) und das Schwermetall Cadmium reichern sich im menschlichen Körper an. Während bei MOSH noch unklar ist, was es für Auswirkungen hat, ist bei Cadmium nachgewiesen, dass es über längere Zeit die Organe schädigen kann. „‚Ungesund‘ müsste auf den meisten Kakaopulvern stehen. Stattdessen sprechen die Bilder auf den Verpackungen gezielt Kinder an – das ist eine Frechheit. Aussagen wie die von Nestlé, ein Glas Nesquik könne ‚einen Beitrag zu einem ausgewogenen Frühstück‘ leisten, setzen dem noch eins drauf,“ sagt Kerstin Scheidecker, ÖKO-TEST-Chefredakteurin.

Die Verbraucherschützer wollten auch wissen, wie es um die Verantwortung der Hersteller in Sachen Anbau steht. Denn: Kakaoanbau und -handel im globalen Süden stehen wegen der oftmals schlechten Arbeitsbedingungen und unzureichenden Umweltbemühungen in Verruf. Kinderarbeit, der Einsatz von hochgiftigen Pestiziden und Waldrodungen sind gängige Praxis. Im Test bleiben die Lieferketten oft undurchsichtig. Lediglich die beiden Bio-Hersteller Rapunzel und Gepa liefern lückenlose Nachweise der Lieferketten bis zu den Kleinbauern. Auch in Sachen faire Bezahlungen haben die beiden Hersteller die Nase vorn: Da existenzsichernde Löhne selbst durch Siegel wie Fairtrade und Rainforest Alliance nicht garantiert sind, verpflichten sie sich freiwillig zu weiteren, hohen Sonderzahlungen. Den Ausschluss verbotener Kinderarbeit kann kein Hersteller im Test ausreichend belegen. In puncto Pestizideinsatz können aus ÖKO-TEST-Sicht die konventionellen Anbieter von den Bio-Anbietern lernen, bei denen im Anbau die allermeisten giftigen Pestizide verboten sind.

 Drei Bio-Produkte und zwei konventionelle Kakaopulver erhalten das Gesamturteil „befriedigend“ – Bestnote in diesem Test. Darunter: die K-Bio Trinkschokolade von Kaufland und die Penny Cho Quick.

Weitere Informationen und den aktuellen Test finden Sie in der Maiausgabe des ÖKO-TEST Magazins und unter: oekotest.de/13721 

Pressekontakt:

Karen Richterich, Pressereferentin
Tel: +49(0)151/5323-1963
E-Mail:[email protected]

Über ÖKO-TEST

Seit 1985 untersucht und bewertet ÖKO-TEST Produkte und Dienstleistungen unabhängig, objektiv und sachkundig und veröffentlicht die Ergebnisse im monatlich erscheinenden ÖKO-TEST Magazin, in digitalen Publikationen sowie in weiteren Sonderveröffentlichungen. Mit einer Reichweite von rund einer Million Leserinnen und Lesern des Magazins und durchschnittlich über 2 Millionen monatlichen Usern auf oekotest.de ist ÖKO-TEST führendes Verbraucherschutzmedium im Bereich Gesundheit und Ökologie in Deutschland.

Karen Richterich

Karen Richterich

Pressereferentin

  • Mo-Fr 9-14 Uhr
  • 0151/5323-1963
Katja Tölle

Katja Tölle

Stellvertretende Chefredakteurin

  • 069/97777-178