Zu viele Problemstoffe: Miss Dior-Parfüm enttäuscht im Test

Autor: Dimitrij Rudenko/Hannah Pompalla | Kategorie: Kosmetik und Mode | 13.12.2023

Das Miss Dior-Parfüm zählt zu den insgesamt elf Testverlierern.
Foto: ÖKO-TEST

Ein "extravaganter, blumiger Genuss, von dem man gar nicht genug bekommen kann": So wird das Dior Miss Dior Absolutely Blooming Eau de Parfum auf der Webseite des Anbieters beworben. Nach unserem Test können wir das Parfüm allerdings nicht empfehlen. Es fällt mit "ungenügend" durch.

Wir haben 20 Parfüms für Frauen im Labor auf Schadstoffe untersuchen lassen. Das Ergebnis ist ernüchternd: Mehr als die Hälfte der Parfüms rasselt durch den Test. Dies gilt auch für ein Produkt der beliebten Marke Christian Dior: Das Dior Miss Dior Absolutely Blooming Eau de Parfum schneidet nur mit "ungenügend" ab. Somit zählt es zu den insgesamt elf Testverlierern.

Besonders ärgerlich: Das Miss Dior-Parfüm gehört mit 62,95 Euro pro 30 Milliliter zu den teuersten Flacons im Test. Das zeigt einmal mehr, dass ein hoher Preis keine unbedenkliche Rezeptur garantiert. Doch was sind das für Inhaltsstoffe, die wir kritisieren?

Bedenkliche Duftstoffe in Miss Dior-Parfüm

Im geprüften Miss Dior-Parfüm stecken bedenkliche Duftstoffe. So ist das von uns beauftragte Labor darin auf Cashmeran gestoßen. Wir kritisieren diesen synthetischen Duftstoff, weil er sich im menschlichen Fettgewebe anreichern kann.

Außerdem enthält das Miss Dior-Parfüm Hydroxycitronellal: Der Duftstoff hat ein erhöhtes Potenzial, Allergien auszulösen. Beide Substanzen, Cashmeran und Hydroxycitronellal, beanstanden wir in unserem Damenparfüm-Test mehrfach.

Unser Test von 20 Parfüms für Frauen zeigt: Unbedenkliche Rezepturen sind leider keine Selbstverständlichkeit.
Unser Test von 20 Parfüms für Frauen zeigt: Unbedenkliche Rezepturen sind leider keine Selbstverständlichkeit. (Foto: Andrii Medvediuk/Shutterstock)

Miss Dior-Parfüm im Test mit kritischem UV-Filter

Darüber hinaus enthält das Miss Dior-Parfüm im Test mit Ethylhexylmethoxycinnamat einen problematischen UV-Filter. Der Stoff hat sich in Tierversuchen als hormonell wirksam erwiesen. Wir kritisieren ihn im Parfüm-Test insgesamt sechsmal.

Bleibt die Frage, welchen Zweck UV-Filter in Parfüms eigentlich erfüllen? Manche Parfümhersteller setzen sie als Stabilisatoren zum Schutz vor Lichteinwirkung ein. Wir finden: Kritische bzw. hormonwirksame UV-Filter sind hier durchaus verzichtbar. Das beweisen auch viele andere getestete Parfüms.

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Kritik an BHT in Miss Dior-Produkt 

Verzichtbar ist aus unserer Sicht auch das Antioxidans Butylhydroxytoluol (BHT). Es steckt im Miss Dior-Produkt wie auch in vier weiteren Parfüms im Test.

Die Gründe unserer Kritik: BHT steht im Verdacht, wie ein Umwelthormon zu wirken. In Tierversuchen haben sich zudem Hinweise auf eine Beeinträchtigung der Schilddrüsenfunktion gezeigt. Wir sind daher der Meinung, dass die Hersteller BHT aus ihren Rezepturen streichen sollten.

So setzt sich das Gesamturteil zusammen

Das Gesamturteil beruht auf dem Teilergebnis Inhaltsstoffe. Da das überprüfte Miss Dior-Parfüm Cashmeran, Hydroxycitronellal, Ethylhexylmethoxycinnamat und Butylhydroxytoluol (BHT) enthält, ziehen wir sechs Noten ab. Daher lautet das Gesamturteil "ungenügend".

Mehr Details zu Bewertung und Prüfmethoden lesen Sie hier im Artikel zum Test im Abschnitt Testverfahren.

Unser Test zeigt: Nur fünf Frauenparfüms im Test sind empfehlenswert, drei davon mit "sehr gut". Mehr als die Hälfte der Produkte rasselt dagegen durch. Ein Hauptkritikpunkt sind bedenkliche Duftstoffe. Mehr dazu lesen Sie hier: Parfüm im Test: Hoher Preis ist keine Garantie für unbedenkliche Rezeptur

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