Enttäuschend: Formaldehyd in O'Keeffe's Working Hands gefunden

Autor: Lena Wenzel | Kategorie: Kosmetik und Mode | 30.10.2019

O'Keeffe's Working Hands im Test: Die Handcreme gehört zu den Produkten, die nicht überzeugen.
Foto: ÖKO-TEST

„Für alle, die sich Tag für Tag auf ihre Hände verlassen müssen, stellen wir die besten Hautpflegeprodukte her.“ Das verspricht das Marketing der O'Keeffe's Working Hands Handcreme. Stimmt aus unserer Sicht allerdings nicht: Die Creme fällt mit acht weiteren im Test durch und fällt dabei besonders negativ auf. 

In unserem Handcreme-Test enttäuschen ausgerechnet einige namhafte Marken, die sich speziell an Menschen mit empfindlicher und strapazierter Haut richten. Neun Produkte enthalten bekannte Problemstoffe und schneiden deshalb nur "mangelhaft" oder "ungenügend" ab. Die meisten Minuspunkte sammelt die O'Keeffe's Working Hands. Sie ist der große Verlierer des Tests. Was sind die Gründe für das schlechte Ergebnis? 

O'Keeffe's Working Hands enttäuscht im Test

Das Hauptproblem: Die O'Keeffe's Working Hands ist die einzige Handcreme im Test, in der das von uns beauftragte Labor Formaldehyd nachgewiesen hat – und zwar in einer Höhe, wie wir sie in Kosmetiktests nur selten finden. Formaldehyd ist ein krebsverdächtiger Stoff, der schon in geringen Mengen Schleimhäute reizt und Allergien auslösen kann. Über die Atemluft aufgenommen, gilt die Substanz als krebserregend.

Die O'Keeffe's Creme enthält das Konservierungsmittel Diazolidinyl Urea, das Formaldehyd freisetzen kann. Der Einsatz von sogenannten Formaldehydabspaltern wie Diazolidinyl Urea ist gesetzlich erlaubt. Wir raten Verbrauchern, einen Bogen um Produkte mit Formaldehyd/-abspaltern zu machen. 

Schon im April 2018 hatten wir eine O'Keeffe's Working Hands Creme mit anderer Verpackung in einem Test auf Formaldehyd/-abspalter untersucht. Auch damals waren Stoffe deklariert, die Formaldehyd freisetzen können. Das Labor wies allerings nur Formaldehydspuren nach, die wir nicht abwerten. Aufgrund anderer Problemstoffe schnitt die Creme 2018 mit "ausreichend" ab. 

Besonders im Winter müssen Menschen mit empfindlicher Haut ihre Hände pflegen.
Besonders im Winter müssen Menschen mit empfindlicher Haut ihre Hände pflegen. (Foto: verona studio/Shutterstock )

Weitere Problemstoffe in O'Keeffe's Working Hands

An der O'Keeffe's Working Hands kritisieren wir im Handcreme-Test zudem eine nachgewiesene halogenorganische Verbindung. Wegen der Vielzahl der halogenorganischen Verbindungen ist mit der Testmethode, die das von uns beauftragte Labor anwendet, die genaue Verbindung nicht feststellbar.

Da allerdings der halogenorganische Konservierungsstoff Iodopropynyl Butylcarbamate auf der Handcreme von O'Keeffe's deklariert ist, ist davon auszugehen, dass es sich um diese Verbindung handelt. Wir bemängeln Iodopropynyl Butylcarbamate, weil der Stoff Allergien auslösen kann. Insgesamt drei Cremes im Test beinhalten halogernorganische Verbindungen. 

Wie in sieben weiteren Handcremes stecken in der O'Keeffe's Working Hands auch Polyethylenglykole und chemisch verwandte Stoffe (PEG). Wir kritisieren diese Stoffe, weil sie die Haut durchlässiger für Fremdstoffe machen können. Zudem sind Kunststoffverbindungen (synthetische Polymere) in der Creme enthalten. 

So setzt sich das Gesamturteil zusammen 

Das Gesamturteil der Handcremes im Test beruht auf dem Teilergebnis Inhaltsstoffe. Weil die O'Keeffe's Working Hands Handcreme Formaldehyd/-abspalter, eine halogenorganische Verbindung und PEG enthält, gibt es acht Noten Abzug. ÖKO-TEST bewertet nicht schlechter als "ungenügend", damit bleibt es bei diesem Gesamturteil. Details zu Bewertung und Prüfmethoden lesen Sie hier auf der Seite zum Test im Abschnitt Testverfahren. 

Der Test zeigt: Die Hälfte der 50 Cremes im Test schneidet mit "sehr gut" ab, darunter sind alle Naturkosmetik-Produkte. Elf weitere bewerten wir mit dem Gesamturteil "gut" – damit sind 36 Produkte empfehlenswert. Neun fallen allerdings auch durch, neben der O'Keeffe's Working Hands auch bekannte Marken wie Neutrogena und Dove. Die Hauptprobleme im Test: Mineralölbasierte Fette und Wachse, synthetische Polymere sowie der möglicherweise fortpflanzungsschädigende Duftstoff Lilial. 

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