Gut, wer beim Duschen ganz grundsätzlich etwas falschmachen will, der muss schon vergessen, sich vorher auszuziehen. Aber auch kleine Versäumnisse wie die folgenden tragen dazu bei, dass das eigene finanzielle und ökologische Budget schnell im Abfluss verschwindet. Glücklicherweise lassen sich die häufigsten Duschfehler leicht vermeiden. ÖKO-TEST erklärt, wie.
Fehler 1: Zu oft duschen
Auch wenn nicht jeder so empfinden wird, ist es aus hautärztlicher Sicht ausreichend, zwei- bis dreimal pro Woche zu duschen – vorausgesetzt, der eigene Hauttyp lässt das zu. Menschen mit trockener Haut könnten von seltenerem Duschen sogar profitieren, weil das wenige Fett, das die Haut produziert, nicht so häufig "abgewaschen" wird.
Seltener zu duschen bedeutet natürlich nicht, die Hygiene zu vernachlässigen. Gesicht, Achseln und Intimbereich können schließlich auch täglich am Waschbecken gesäubert werden. Auch getrockneter Schweiß sollte (im Sommer oder nach dem Sport) zeitnah abgewaschen werden, sonst droht wunde Haut.
Fehler 2: Zu lange zu heiß duschen
Wer viel heißes Wasser verbraucht, benötigt nicht nur viel Energie, sondern schadet möglicherweise auch der Haut. Denn: Wer zu warm und zu lange duscht, macht seine Haut anfälliger für Trockenheit und damit für Krankheitsbilder wie Rötungen, Jucken oder Ausschlag.
Fehler 3: Zu viel Seife …
Gesunde Haut muss unter der Dusche nicht flächendeckend eingeseift werden. Füße und Achseln, die Gerüche produzieren, freuen sich über Seife oder Duschgel – der Intimbereich und der Rest des Körpers sind hingegen auch mit klarem Wasser bedient.
Gerade Frauen können Infektionen verhindern, indem sie keine überflüssigen Produkte verwenden – lesen Sie dazu: Intimpflege: Die 10 wichtigsten Fragen.
Fehler 4: … und Shampoo verbrauchen
Ähnliches gilt für die Haare, denn: Wir nutzen meistens mehr Shampoo oder Conditioner, als nötig wäre. Das hat auch damit zu tun, dass sich viele Produkte nicht genau genug dosieren lassen – ein Schelm, wer denkt, die Hersteller wüssten davon nichts, empfehlen sie doch selbst verhältnismäßig kleine Mengen für die Haarwäsche. Je nach Haarlänge reichen haselnuss- bis walnussgroße Shampoo-Portionen aus. Dazu folgende Tipps:
- Weniger ist mehr. Massieren Sie lieber nach und nach kleine Portionen ins Haar ein.
- Füllen Sie Ihr Shampoo in ein kleineres (Reise-)Fläschchen mit schmalerem Ausguss um – und beobachten Sie, wie Ihr Verbrauch sinkt.
Fehler 5: Falsche Produkte beim Duschen
Bei Seifen, Shampoos & Co. haben Sie die Wahl zwischen flüssigen und festen Produkten sowie zwischen konventioneller Kosmetik und zertifizierter Bio- bzw. Naturkosmetik. Feste Produkte sind oft ergiebiger als flüssige und sparen Plastikmüll; zertifizierte Bio-/Naturkosmetik garantiert wiederum, dass viele problematische Inhaltsstoffe (wie Silikone, Mikroplastik, Parabene u.a.) nicht verwendet werden.
Wichtig: Der Begriff "Naturkosmetik" ist nicht geschützt, vertrauen Sie deshalb auf seriöse Siegel (z.B. BDIH, Natrue, Ecocert), die Sie auf den Produkten finden.
Damit Sie besonders empfehlenswerte Pflege- und Reinigungsprodukte erkennen, hat ÖKO-TEST in den letzten zwei Jahren unter anderem feste Seifen, flüssige Seifen und Syndets sowie festes Duschgel für Sie getestet, außerdem Haarwaschmittel wie Repair-Shampoo, Shampoos für gefärbte Haare, Shampoos für trockenes Haar, feste Shampoos und Haarseifen sowie Anti-Schuppen-Shampoos.
Duschgel bei ÖKO-TEST
Gerade erst erschienen ist unser Duschgel-Test, für den wir rund 40 Produkte ins Labor geschickt haben. Dabei sind uns unter anderem bedenkliche Duftstoffe aufgefallen. Alle Produkte und Test-Ergebnisse finden Sie im ePaper – klicken Sie dazu einfach auf den folgenden Kasten:
Fehler 6: Falsche Produkte auf Haut und Haar
Was oft übersehen wird: Produkte mit überflüssigen oder bedenklichen Inhaltsstoffen gibt es nicht nur unter den Seifen, Duschgelen und Shampoos. Auch andere Kosmetika, die auf Haut und Haare aufgetragen werden, werden beim Duschen ab- oder ausgespült und landen damit im Abfluss. Enthalten solche Produkte problematische Stoffe, gelangen sie so in den Wasserkreislauf und damit in die Umwelt.
Deshalb lohnt es sich, beispielsweise auch bei Sonnencreme, Peelings sowie Haarpflege- und Haarstyling-Produkten genau hinzusehen: Gerade Haargel & Co. enthält sehr oft (flüssige) Kunststoffe, die unserer Meinung nach nichts in der Umwelt verloren haben. Lesen Sie dazu auch: Haargel, Haarwachs & Co. im Test.
Fehler 7: Keinen Sparduschkopf verwenden
Bekannt, aber noch nicht überall im Einsatz: wassersparende Duschköpfe, die wenig kosten, sich mit einigen Handgriffen installieren lassen, dafür aber laufend Energie sparen.
Aber bitte gut hinschauen: Auf dem Markt finden sich jede Menge Produkte, die mit den (Mode-)Begriffen "Sparduschkopf" bzw. "wassersparender Duschkopf" werben. Der aussagekräftige Wert, auf den Sie achten sollten, findet sich jedoch oft nur im Kleingedruckten. Er lautet "X Liter/Minute" und gibt an, wie viel Wasser wirklich durch die Brause fließt.
Tipp: Fast jede Armatur lässt sich auch ohne größere Schwierigkeiten mit einem Sparventil ("Durchflussbegrenzer") nachrüsten, das den Wasserverbrauch drosselt. Ein entsprechende Anschaffung kostet nur ein paar Euro – spart aber viele.
Fehler 8: Schimmel nicht vorbeugen
Das Bad ist bekanntlich besonders schimmelanfällig. Kein Wunder: Die lästigen Pilze benötigen ausreichend Feuchtigkeit, um sich wohlzufühlen – und die ist im Badezimmer gerade nach einer heißen Dusche gegeben. Wer Schimmel im Bad effektiv vorbeugen will, benötigt leider etwas Disziplin. Denn es gilt, nach dem Duschen so viel (Luft-)Feuchtigkeit wie möglich zu entfernen. Das heißt unter anderem:
- Nach der Dusche ausreichend lüften.
- Duschtür öffnen, damit Feuchtigkeit entweichen kann.
- Das Bad im Winter ausreichend beheizen.
- Fliesen, Wanne und Armaturen mit einem (alten) Handtuch trockenwischen
- oder die Fliesen zumindest abziehen.
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