- Im Test: 34 Deosprays ohne Aluminiumsalze für Frauen und Männer.
- Fazit: Die Mehrheit der Produkte schneidet mit der Bestnote "sehr gut" ab.
- Ärgerlich: Zwei der getesteten Deos ohne Aluminium fallen durch.
Ans Deoauftragen gedacht und vorsichtshalber noch eines in die Handtasche gesteckt? Jetzt kann der Sommertag kommen. Deodorants wirken nach dem folgenden Prinzip: Sie enthalten zum einen Zutaten, die miefproduzierende Bakterien hemmen, und zum anderen Parfüm, das den Geruch möglichst überlagert. Sie wirken also anders als Antitranspirantien, in denen die Hersteller umstrittene Aluminiumsalze einsetzen, die auch die Schweißporen verschließen und den Schweißfluss unterbinden.
Um bei der Wahl des Deos zu helfen, haben wir 34 Deosprays ohne Aluminiumsalze für Frauen und Männer eingekauft. Unsere Testergebnisse sind überwiegend erfreulich: Mit 21 Produkten schneidet eine Mehrheit mit der Bestnote "sehr gut" ab. Durchgefallen sind nur zwei Produkte. Hauptkritikpunkt ist bei beiden ein umstrittener Duftstoff.
Einige Deos ohne Aluminium enthalten kritische Duftstoffe
Die beiden Testverlierer schneiden mit "ungenügend", beziehungsweise "mangelhaft" ab. Das Hauptproblem sind die Inhaltsstoffe.

So hat das von uns beauftragte Labor in beiden Kandidaten den umstrittenen Duftstoff Galaxolid nachgewiesen. Galaxolid zählt zu den polyzyklischen Moschusverbindungen, die sich im menschlichen Fettgewebe anreichern und schon an den abgelegensten Orten in der Natur gefunden wurden. Im Rahmen eines EU-Aktionsplans prüfen Experten derzeit die Risiken durch Galaxolid für Mensch und Umwelt. Dabei geht es unter anderem um den Verdacht einer unerwünschten hormonellen Wirkung.
An dem "ungenügenden" Deospray kritisieren wir mit Hydroxycitronellal einen weiteren Duftstoff, denn er löst relativ häufig Allergien aus. Er steckt im Test noch in einem weiteren Deo ohne Aluminium. Kosmetikhersteller sollten unserer Meinung nach auf den Einsatz solcher Duftstoffe verzichten.
Weitere problematische Stoffe in Deos ohne Aluminium
Zudem sind wir im Test auf die folgenden, aus unserer Sicht unerwünschten Inhaltsstoffe gestoßen:
- Halogenorganische Verbindungen: Da sind eine Gruppe von mehreren Tausend Stoffen, von denen viele als allergieauslösend gelten. Einige der in Kosmetika eingesetzten Konservierungsmittel zählen dazu. Im Test hat das von uns beauftragte Labor sie in einem Deospray gefunden. Interessant: Auf der Verpackung ist aber keine solche Verbindung deklariert. Der Hersteller hat sich uns gegenüber nicht zu dem mitgeteilten Messwert geäußert.
- PEG-Verbindungen: Diese Stoffe können in einem Deo zum Beispiel Parfümöle und Wasser miteinander vermischen. Viele dieser Verbindungen können aber auch die Haut durchlässiger für Fremdstoffe machen. Im Test sind PEG-Verbindungen in einem Deospray deklariert.
So wird die Wirksamkeit von Deos getestet
Die Wirksamkeit von Deos lassen Kosmetikhersteller üblicherweise von Menschen mit geschulten Nasen überprüfen. Die sogenannten Sniffer ziehen unerschrocken den Achselgeruch von Probanden ein und vergleichen die mit Deo behandelte Seite mit der unbehandelten. Wir haben für unseren Test keine Sniffer engagiert, aber die Hersteller derjenigen Produkte mit konkreten Angaben zur Wirkdauer gebeten, uns ihre Wirkstudien vorzulegen.
Hersteller legen teilweise keine Studien vor
Auf insgesamt 29 Deos im Test steht entweder "24h" oder gleich "48h". Das kann man leider nicht als Versprechen auf geruchsneutrale Achseln lesen. Die Herstellerstudien zeigen nur, dass es im Schnitt einen Unterschied zwischen behandelten und unbehandelten Achseln gab – sofern uns die Hersteller denn Studien vorlegten.
Acht taten das nicht, was wir intransparent und wenig vertrauenserweckend finden. Auch die im Testergebnis Inhaltsstoffe "sehr guten" Produkte von fünf Marken bringen es deshalb im Gesamturteil gerade einmal auf ein "befriedigend".
Weniger Noten haben wir bei drei Produkten abgezogen, für welche die Hersteller uns zwar immerhin Studien vorlegten, wir diese aber als unzureichend einstuften. So fehlte uns zweimal die Auflistung der Einzelergebnisse für alle teilnehmenden Probanden. Einmal hatten nur zwei statt der üblichen drei geschulten Sniffer die Wirkung geprüft.
Für die restlichen Produkte legten die Anbieter uns vollständige Studien mit mindestens drei Sniffern und mindestens 20 Probanden vor, die einen statistisch aussagekräftigen Geruchsunterschied nach der jeweils beworbenen Stundenzahl belegten.
Dass man damit im echten Leben nach 24 Stunden noch gänzlich müffelfrei die Arme beim Tanzen zum Himmel strecken kann, bedeuten diese Ergebnisse aber keinesfalls. So zeigen die vorgelegten Studien jenseits der Statistik auch große individuelle Unterschiede, wie viel ein Deo von Mensch zu Mensch ausrichten kann.
Deos ohne Aluminium: Wie sie wirken
- Bakterien hemmen: Stoffe wie Ethylhexylglycerin oder Alkohol wirken antimikrobiell, hemmen also das Wachstum der Bakterien, die den Schweißgeruch produzieren. Die meisten getesteten Deos führen Alkohol an erster Stelle der Inhaltsstoffliste auf. Wer trockene Haut im Achselbereich hat, versucht es besser mit einem Deo oder einer Deocreme ohne Alkohol. Triethylcitrat greift in die enzymatischen Mechanismen der Bakterien ein, mit denen sie den Schweiß zersetzen, und verringert so die Entstehung schlecht riechender Abbauprodukte.
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Feuchtigkeit aufnehmen: Andere Substanzen versuchen, den feuchtwarmen Bakteriensumpf trockenzulegen. Magnesiumoxid besitzt etwa die Fähigkeit, Feuchtigkeit aufzusaugen und gleichzeitig Gerüche zu binden.
- Geruch übertünchen: Last but not least sollen Duftstoffe den Geruch überdecken. Manche Hersteller haben Strategien entwickelt, mit deren Hilfe Duftstoffe erst nach und nach freigegeben werden.
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