Viele Kinder wünschen sich Akrobatik im eigenen Garten – ein Trampolin macht's möglich. Doch welches Modell eignet sich für die eigene Familie am besten? Auf welche Sicherheitsmerkmale sollte schon beim Kauf achten und was ist beim Standort wichtig?
Trampolin im Garten: Diese Modelle gibt es
Gartentrampoline sind in den verschiedensten Varianten auf dem Markt. Im Gegensatz zu Fitness- oder Sporttrampolinen werden sie überwiegend von Kindern und Jugendlichen genutzt.
- Die klassischen Allrounder sind rund, haben einen Durchmesser von 250 bis 490 cm und sind auch für die Belastung durch einen Erwachsenen ausgelegt. Das Sprungtuch wird über ein Untergestell gespannt; ein Netz schützt die Springer vor dem seitlichen Absturz. Der Abstand zwischen Boden und Sprungtuch hängt vom Modell ab, eine Leiter gehört zur Grundausstattung.
- Manche Hersteller bieten platzsparende Junior-Varianten mit einem geringeren Durchmesser an. Diese Geräte sind jedoch nur für Leichtgewichte gedacht.
- Eine Alternative stellen Bodentrampoline dar. Sie sind meistens rechteckig und werden so über eine Grube im Boden eingepasst, dass das Sprungtuch auf gleicher Höhe wie die Umgebung liegt.
Rundes Gartentrampolin: Vor- und Nachteile
Passt ein Bodentrampolin oder klassisches Gartentrampolin besser? Gartentrampoline sind schneller aufgebaut, großes handwerkliches Geschick braucht es dafür nicht. Wenn man den Rasen mäht, kann man des Trampolin recht leicht versetzen, auch das Abbauen über den Winter geht recht schnell. Im Vergleich zu einem Bodentrampolin sind die Modelle oft weniger stabil.
Bodentrampolin: Vor- und Nachteile
Mit einem Bodentrampolin legt man sich langfristig auf einen Standort fest. Etliche Kubikmeter Erde müssen für die Grube ausgehoben werden. Nicht jeder Untergrund ist geeignet, und Mieter sollten vor der Planung mit ihrem Vermieter sprechen.
Positiv ist das vergleichsweise geringere Unfallrisiko, vor allem dann, wenn stoßfedernde Materialien rund um das Trampolin verlegt werden. Außerdem fügt sich ein Bodentrampolin unauffälliger in die Umgebung ein.
Das früher beliebte Verkaufsargument, dass Bodentrampoline kein optisch störendes Sicherheitsnetz benötigen, gilt jedoch aufgrund einer EU-weiten Neuregelung nur noch bedingt: Wer auf ein Sicherheitsnetz verzichten will, muss einen deutlich größeren Bereich mit stoßdämpfendem Boden wie zum Beispiel Matten auslegen. Der TÜV weist darauf hin, unbedingt die gesetzlichen Vorgaben einzuhalten und die Sicherheit dabei als oberste Priorität zu sehen.
Bei allen Trampolinen sollte man auch auf die maximale Belastbarkeit achten – gerade wenn auch Erwachsene oder mehrere Kinder springen. "Während kleinere Modelle meist für etwa 50 bis 100 Kilogramm ausgelegt sind, halten hochwertige Familienmodelle auch 150 Kilogramm und mehr aus", so Robert Ziegler vom TÜV Süd.
Beim Kauf auf Qualität achten
Verbraucher können an verschiedenen Siegeln erkennen, ob ein Gartentrampolin von unabhängiger Seite geprüft wurde:
- Die CE-Kennzeichnung bestätigt, dass ein Produkt die entsprechenden europäischen Normen und Richtlinien erfüllt.
- Das GS-Zeichen für Geprüfte Sicherheit sowie das TÜV-Süd-Oktagon: Für das GS-Zertifikat prüfen die Experten im Labor unter anderem Sprungtuch und Federn sowie die Aufhängung des Sprungtuchs, die Stabilität, mögliche Verletzungsgefahren im Bereich der Öffnungen sowie die Korrosions- und UV-Beständigkeit.
- Die Norm EN 71-14 zeigt an, dass ein Trampolin sicher konstruiert und geprüft wurde.
Darüber hinaus gibt es Merkmale für ein robustes Trampolin: Ein stabiler Rahmen aus verzinktem Stahl etwa schützt vor Rost. Wichtig ist außerdem eine gut gepolsterte Randabdeckung, die Verletzungen verhindert. Auch die Nähte, Schraubverbindungen und Schweißstellen sollten sauber verarbeitet sein.
Das Sprungtuch ist die am stärksten belastete Komponente, hier sorgen mehrfach vernähte Ränder und stabile V-Ringe für Haltbarkeit, so die Experten. Ein engmaschiges, fest gespanntes Sicherheitsnetz ist bei Geräten ab 1,5 Meter Durchmesser unverzichtbar, damit die Kinder nicht aus dem Gerät fallen. "Auch an den Einstieg sollte gedacht werden. Ideal ist ein gut sichtbarer Zugang mit Reißverschluss, der leicht zu bedienen ist", sagt Robert Ziegler.
Standort und Aufbau: Abstand halten!
Der Standort entscheidet über die Sicherheit: Rund zwei Meter Abstand zu Zäunen, Mauern oder Bäumen sollte man mindestens einhalten – auch nach oben, etwa zu Ästen oder Dachvorsprüngen. Am besten steht das Trampolin auf ebenem Rasen, nicht auf Stein oder Pflaster. Bei Wind hilft eine Bodenverankerung, bei Sturm sollten Sicherheitsnetz und Sprungtuch abgebaut werden.
Trampolin regelmäßig prüfen
Man sollte das Trampolin regelmäßig auf Roststellen, lose Schrauben oder poröse Polster überprüfen. "Wetterbedingte Materialermüdung kann die Sicherheit deutlich beeinträchtigen", so Robert Ziegler. Am besten wird das Trampolin im Winter abgebaut und eingelagert.
Leicht beschädigte oder ergraute Sicherheitsnetze können sogar bereits nach einer Saison an Reißfestigkeit verlieren und sollten in diesem Fall ausgetauscht werden.

Sicherheit und Spaß schließen sich nicht aus
Manche Trampoline haben einen Durchmesser von fast fünf Metern und sind für eine Belastung von mehreren hundert Kilogramm ausgelegt. Dies verleitet dazu, von mehreren Springern gleichzeitig benutzt zu werden – dabei sind auch die größten Gartentrampoline immer nur zur Alleinbenutzung freigegeben.
Hier liegt nämlich das größte Verletzungsrisiko: Sind die Springer unterschiedlich schwer, kann es zu einem regelrechten Katapulteffekt kommen, bei dem der leichteste Benutzer weggeschleudert wird. Springt ein Benutzer auf den anderen, kann es zu schweren Rückenverletzungen kommen. Kopfverletzungen entstehen bei Teenagern häufig nach waghalsigen Saltos oder Stunts – aber auch hier überwiegend bei paralleler Nutzung. Daher sollten Eltern ihre Kinder unbedingt über diese Risiken aufklären.
Mit Material der dpa
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