Muttermilchersatz, Kindermatratzen & mehr: Die Top-Tests 2018 für Eltern

| Kategorie: Kinder und Familie | 23.11.2018

Muttermilchersatz, Kindermatratzen & mehr: Die Top-Tests 2018 für Eltern
Foto: Halfpoint/getty images

Unsere Jahrbuch Kinder und Familie 2018 gibt's als ePaper ab sofort um 30 Prozent reduziert. Ein Überblick über die Ergebnisse der Top-Tests – speziell für Eltern.

Die Geburt eines Babys ist für Eltern einer der aufregendsten Ereignisse im Leben. Ein Glück, das sich oft nicht in Worte fassen lässt – und doch auch oft mit Sorgen verbunden ist. Vor allem, wenn es um die Gesundheit der Kleinsten geht. Wir testen deshalb regelmäßig alles Wichtige für den sensiblen Nachwuchs – vor allem Babynahrung. Über unsere Tests zeigen wir Probleme auf, können Tipps geben und Ihnen „gute“ und „sehr gute“ Produkte empfehlen. Ein Überblick über die Top-Tests aus dem Jahrbuch Kinder und Familie 2018.

Test Muttermilchersatznahrung für Babys: zu viel Mineralöl und Fettschadstoffe in Babynahrung

Wenn Mütter nicht oder nicht mehr voll stillen, sind Kinder in den ersten Monaten auf Muttermilchersatznahrung angewiesen. Auch später brauchen sie die Produkte ergänzend.

In vergangenen Tests haben wir entsprechende Pulver zum Anrühren immer wieder beanstandet. Das Hauptproblem: Sie enthielten Rückstände von Mineralöl sowie Fettschadstoffe, die bei der Raffination eingesetzter Pflanzenöle entstehen.

Im Jahrbuch-Test wollten wir wissen, ob sich die Lage verbessert hat, und haben das Gros der bundesweit erhältlichen 1er-Nahrungen eingekauft und getestet. Alle Bio- und Nicht-Bioprodukte im Test sind schon für die ganz Kleinen „ab Geburt“ ausgelobt.

Das Ergebnis: Ganz frei von unerwünschten Stoffen ist keins der Pulver. Doch es gibt Qualitätsunterschiede. So schneiden zwei der 17 Muttermilchersatznahrungen „befriedigend“ ab, sechs sind immerhin „ausreichend“. Die Hersteller haben in den vergangenen Jahren erhebliche Fortschritte darin erzielt, verschiedene unerwünschte Stoffe in den Pulvern zu reduzieren. Aus Sicht des vorbeugenden Schutzes wünschen wir uns allerdings weitere Anstrengungen – vor allem weil es um die Kleinsten geht.

Schadstoffe in Babynahrung werten wir deshalb weiterhin streng ab. Auch wenn die Anbieter nicht gegen Gesetze verstoßen und einige Verunreinigungen sich offenbar nach dem aktuellen Stand der Technik äußerst schwer vermeiden lassen. So können wir Ihnen klar sagen, welches Produkt „am saubersten“ ist. Welche Pulver das sind lesen Sie ausführlich in unserem Test.

Test Gemüsebreie für Babys: Gläschenkost oft von „guter“ Qualität

Nach wenigen Monate darf schon etwas Abwechslung auf Babys Speiseplan stehen. Viele Eltern greifen, wenn‘s dann schnell gehen muss, zur Gläschenkost. Die sollte dann gesund sowie frei von Schadstoffen sein. Wir haben insgesamt 18 Babygemüsebreie im Gläschen eingekauft und auf Schadstoffe analysieren lassen. Auch die Zutatenlisten haben wir uns ganz genau angesehen.

Die Testergebnisse zeigen, dass die geprüften Gemüsebreie von guter Qualität sind. Sie werden mit püriertem Fisch oder Fleisch zur vollwertigen Mahlzeit. So schneidet kein Produkt im Test im Teilergebnis Inhaltsstoffe schlechter als mit „gut“ ab. 

Trotzdem gibt‘s Probleme: Vier Produkte enthalten mehr krebserzeugendes Benzol, als wir tolerieren mögen. Ferner prahlen viele Anbieter auf den Etiketten mit falschen Gesundheitsversprechen oder werben mit Selbstverständlichkeiten. Zudem stecken in allen Deckeldichtungen der Gläschen PVC/PVDC/chlorierte Verbindungen. Wir können deshalb nur 2 von 18 Breien mit „sehr gut“ empfehlen. Acht sind immerhin „gut“, sechs „befriedigend“. Zwei Babygemüsebreie schneiden lediglich mit „ausreichend“ ab.

Zudem störte uns beispielsweise Angaben zum Gemüsegehalt. Wenn Gemüsebrei drauf steht, sollte auch Gemüse drin sein. Besonders erstaunt waren wir bei einem Produkt. In ihm enthalten waren gerade einmal 46 Prozent des angegebenen Gemüses. Platz eins auf der Zutatenliste: Wasser. Weitere Details zum Ergebnis und welche Gemüsebreie wir Ihnen empfehlen können im Test.

Test Getreidebreie für Babys: Produkte mit Hafer, Dinkel, Weizen, Hirse und Reis analysiert

Zwei Esslöffel Getreideflocken oder -grieß aus der Packung, etwas Milch dazu und ein bisschen Obst: Als Getreidebrei vermarkteten Babybeikost können Eltern schnell zubereiten und lecker aufpeppen. Als Produkte für Säuglinge und Kleinkinder unterliegen sie allerdings der EU-Richtlinie für Getreidebeikost. Das hat zur Folge, dass Nährstoffe wie Vitamin B1 in ausreichender Menge enthalten sein müssen und dass etwa für Arsen in Reis strenge Grenzwerte gelten. 

Hafer, Dinkel, Weizen, Hirse oder Reis: Für den Test im Jahrbuch haben wir mindestens zwei von jeder Breisorte eingekauft. Milchbreie - also solche, die nur noch mit Wasser aufgegossen werden - haben wir nicht berücksichtigt. Insgesamt haben wir 19 Getreidebreie von Laboren analysieren lassen.

Arsen und Rückstände von Mineralöl in Getreidebreien für Babys nachweisbar

Acht „sehr gute“ und „gute“ Getreidebreien können wir empfehlen. Drei Viertel der Produkte sind “befriedigend” oder besser. Notenabzug gibt‘s hauptsächlich für Arsen und Mineralöl in bedenklichen Mengen. Ein Produkt ist gar mit beiden Schadstoffen belastet. Von welchen Produkte wir abraten sowie die Testsieger inklusive detailliertes Ergebnis erfahren Sie im Test.

Viele Eltern greifen zu stillem Mineralwasser, um Muttermilchersatz anzurühren und Babybreie zuzubereiten. Anders als Trinkwasser dürfen Produzenten natürliches Mineralwasser kaum behandeln. Es wird immer direkt am Quellort in Flaschen gefüllt. Seine Qualität regelt die Mineral- und Tafelwasser-Verordnung. Demnach muss natürliches Mineralwasser „von ursprünglicher Reinheit“ sein und „Mineralien, Spurenelemente oder sonstige für die Ernährung zuträgliche Bestandteile enthalten“. Außerdem dürfen es Anbieter nur dann verkaufen, wenn es amtlich geprüft und anerkannt ist. Mineralwasser, das zur Zubereitung von Säuglingsnahrung ausgelobt ist, muss dabei besonders strenge Grenzwerte einhalten.

Fast drei Viertel der Produkte im Test stilles Mineralwasser für Babynahrung empfehlenswert

 „Natürliches Mineralwasser“ muss aber nicht gänzlich rein sein – solange der Verbraucher keinen Schaden nimmt. Ein Sprudel darf etwa Abbauprodukte von Pestiziden enthalten. Wir sind in dieser Hinsicht strenger. Wer für teures Geld Mineralwasser kauft, das die Firmen als „natürlich rein“ bewerben, und es seinem Baby geben möchte, der darf hohe Erwartungen haben. Wir haben deshalb 21 stille Mineralwässer eingekauft – speziell geeignet zur Zubereitung von Säuglingsnahrung – und von Labore nach strengen Kriterien prüfen lassen. 

Das Ergebnis: Mit ein paar Ausnahmen können wir die meisten der geprüften Mineralwässer empfehlen. Fast drei Viertel sind für Säuglingsnahrung bestens geeignet. Immerhin mehr als die Hälfte schneidet mit „sehr gut“ ab. Notwendig sind die Produkte aus unserer Sicht aber dennoch nicht. Bei sechs getesteten stillen Mineralwässern ziehen wir Punkte ab, da uns der Inhalt nicht überzeugt. Die Gründe: Pestizidmetaboliten, Schwer- und Halbmetall, Keime sowie Radionuklide im Wasser. Weitere Details zum Ergebnis und unsere Testsieger lesen Sie im Test.

Test Matratzen für Kinder: Viele Kindermatratzen mit Sicherheitsmängeln

Experten bringen Kindermatratzen immer wieder in Zusammenhang mit dem plötzlichen Kindstod. Vor allem eine zu weiche Matratze gilt als potentielles Risiko. Die Norm, die Sicherheitskriterien für Kindermatratzen vorgibt, heißt DIN EN 16890. Ihre Einhaltung soll dafür sorgen, dass sich Kinder im Bett nicht einklemmen, strangulieren oder Kleinteile verschlucken.

Können Eltern für ihr Baby eine Matratze kaufen, die alle Sicherheitskriterien erfüllt? Für eine entsprechende Prüfung haben wir 15 Produkte eingekauft. Zudem ließen wir alle Modelle auf Schadstoffe analysieren.

Das Ergebnis: Die meisten Matratzen sind völlig oder fast frei von Schadstoffen. Nur ein Modell von Alvi zeigte sich in den Schadstofflaboren auffällig. Unser Praxistest offenbarte jedoch: Viele Modelle weisen Mängel auf, die sich mit etwas gutem Willen seitens der Hersteller leicht beheben ließen. Fünf Kindermatratzen können wir aber insgesamt mit „sehr gut“ und „gut“ empfehlen. 

In der Praxisprüfung erwiesen sich etwa einige Matratzen als zu groß, selbst nachdem der Bezug zweimal gewaschen wurde. Eine zu große Matratze passt natürlich nicht mehr richtig in den Bettrahmen.

Zwei Anbieter im Test versprachen zudem, dass ihre Matratze so konstruiert sei, dass eine mögliche CO2-Rückatmung oder eine Sauerstoffmangelversorgung in Bauchlage reduziert werde. Jedoch legten sie auf Nachfrage keine Studien vor, die das untermauern. Für solche fragwürdige Werbung, die ein niedrigeres Risiko für den plötzlichen Kindstod suggeriert, gab es ebenfalls Notenabzug. Welche Matratzen wir empfehlen, lesen Sie hier im detaillierten Testergebnis. 

Viele Babyfeuchttücher im Test "sehr gut" – einige aber mit problematischen Stoffen belastet

Fertig abgepackte Babyfeuchttücher sind praktisch, schnell griffbereit: Eltern können sie nach Gebrauch einfach wegwerfen. Allerdings enthalten sie eine ganze Reihe von Zusätzen, ohne die die Tücher sehr schnell schimmeln oder austrocknen würden. Was sensible Baby- und Kinderhaut nicht braucht: hautreizendes Parfüm, problematische Konservierungsstoffe oder umstrittene PEG/PEG-Derivate oder künstlicher Moschusduft.

Wir testet daher immer wieder Babyfeuchttücher. Für den im Jahrbuch erschienenen Test haben wir 41 Babyfeuchttücher mit und ohne Parfüm eingekauft.

Das Ergebnis: 18 Produkte können wir mit „sehr gut“, 16 Feuchttücher mit „gut“ empfehlen. In vielen stecken aber problematische Inhaltsstoffe. Drei Produkte sind nur „ausreichend“, eins bewerten wir mit dem Gesamturteil „mangelhaft“. Notenabzug gab es beispielsweise für umstrittene PEG/PEG-Derivate und halogenorganische Verbindungen. Das Testergebnis im Detail und unsere Testsieger lesen sie im Jahrbuch.

Wirksamkeit oft fraglich: Nur fünf Läusemittel im Test für Kinder empfehlenswert

Wen Kinder unter Läusen leiden, wollen Eltern ein Mittel, das schnell und zuverlässig wirkt. Am besten sollen die lästigen Blutsauger sofort verschwinden. Doch die Produkte im Handel unterscheiden sich gravierend: Manche töten die Blutsauger mit Giften, denen man sein Kind nicht aussetzen möchte. Manche enthalten Stoffe, die Allergien auslösen können. Und wieder andere tun nichts von alldem und helfen doch.

Wir haben deshalb 16 Mittel gegen Läuse getestet. Manche basieren auf Insektiziden wie Permethrin, sie wirken nervengiftig auf die Läuse und sollen sie so töten. Andere wirken über Silikone oder Öle, die in die Atemöffnungen der Parasiten eindringen und sie ersticken sollen. Alle Produkte wurden von einem Arzneimittelexperte begutachtet. Zusätzlich ließen wir die Mittel in Laboren auf problematische Substanzen untersuchen. 

Ergebnis: Von 16 Produkten können wir immerhin fünf mit „sehr gut“ oder „gut“ empfehlen, zwei davon zahlt für Kinder sogar die Krankenkasse. Allerdings fallen sechs mit „mangelhaft“ oder „ungenügend“ durch. Entweder ist ihre Wirksamkeit nicht ausreichend belegt, oder sie enthalten Chemikalien, die die Gesundheit gefährden können. Eingesetzte Substanzen können beispielsweise zu Hautausschlägen führen. Das Testergebnis im Detail und welche Mittel wir Ihnen für Ihre Kinder empfehlen lesen Sie im Jahrbuch-Test.