Ratgeber Essen 10:2010

Ratgeber Essen 10:2010
Alle Inhalte der Ausgabe
Ratgeber Essen 10:2010

Die Tests
Discounterprodukte Grundnahrungsmittel: Super Märkte
Discounterprodukte, Bio: Ess-Klasse
Discounterprodukte, Fertiggerichte: Ich habe fertig

Rezepte
Bohneneintopf mit Apfel und Birne
Gekochte Äpfel und Kartoffeln mit Blutwurst
Gurkensuppe mit Rippchen und Brotcroûtons
In Apfelsaft geschmorter Lammbraten mit Speck
Kartoffel-Erbsen-Curry
Kartoffeln mit Sonnenblumen-Käse-Kruste
Kräuterquark-Klößchen auf Spinatbett
Lachsfilet auf Sahne-Wirsing mit Curry
Nudelsalat mit Salsa verde
Pasta mit Bio-Shrimps und Parmesan
Penne mit Walnuss-Sauce
Quarkkeulchen mit Apfelmus
Quiche Lorraine
Scharfes Kokos-Pilaw mit Möhren
Seelachsfilet auf Möhren-Senf-Rahm
Spaghetti mit Kürbis-Tomaten-Sauce
Würziges Linsen-Lauch-Ratatouille

Magazin
Alle Discounter im Überblick
Aromastoffe: Zweifelhaftes Geschmackserlebnis
Billigpreise beim Discounter: Preis lass nicht nach
Die Erfolgsgeschichte der Discounter: Billigheimer sind überall
Essen: Eine echte Herausforderung
Gen-Technik: Ab in die Wüste
Kennzeichnung: Den Imitaten auf der Spur
Kinderlebensmittel: Die Katastrophe für Geschmacksnerven
Kleine Geschichte des Kochens: Tafelfreuden
Lebensmittelerzeugung: Die Milchmacht
Lebensmittelimitate: Alles Käse oder was?
Lebensmittelüberwachung: Grobmaschiges Netz
Moderne Laubenpieper: Sehnsucht nach der Scholle
Subventionen: Im Herbst der Bauer die Gelder einstreicht
Versteckte Vielfalt: Lederkäse statt Leberkäse

Glossar / Verzeichnis der Anbieter
Anbieter
Glossar

Meldungen
Fast Food: Weiter auf dem Vormarsch
Frankreich: Keine Sonderwünsche für die Kids
Kartoffeln: Auch Spanier lieben sie
Milch im Kaffee: Café au Lait oder Caffè Latte?
Nährwertprofile: Unterschiede beim europäischen Brot
Schulessen: Europa isst besser
Wurst: Roter Farbstoff auf der Kippe

Weitere Informationen

Discounter

Aldi Nord, Eckenbergstr. 16, 45307 Essen, Tel. 0201/8593-0;
Aldi Süd, Burgstr. 37, 45476 Mülheim, Tel. 0208/9927-0;
Lidl Stiftung, Stiftsbergstr. 1, 74167 Neckarsulm, Tel. 0800/435336-1;
Netto Marken-Discount, Industriepark Ponholz 1, 93142 Maxhütte-Haidhof, Tel. 0800/200001-5;
Norma, Hansastr. 20, 90766 Fürth, Tel. 0911/9739-0;
Penny-Markt, Domstr. 20, 50668 Köln, Tel. 0221/149-0.

A
Aromen: Biotechnologisch-natürliche, naturidentische und künstliche Aromen werden in Lebensmitteln eingesetzt, um Qualitätsunterschiede auszugleichen und das Produkt zu standardisieren.

C

Cadmium ist ein giftiges Schwermetall. In der Nahrung kommt es zwar nur in geringen Mengen vor, doch auch diese können problematisch sein. Erst kürzlich ist der Stoff neu bewertet worden und ist demnach gefährlicher, als lange Zeit angenommen. Ziel ist es, die Aufnahmemenge über die Nahrung zu reduzieren. Über längere Zeit in hohen Dosen aufgenommen, führt Cadmium zu Nierenschäden und ist als krebserzeugend für den Menschen eingestuft. Beim Tier haben inhalierte Cadmiumverbindungen eindeutig Krebs erzeugt.

D

Deoxynivalenol (DON) ist ein Schimmelpilzgift und kann in allen Getreidearten auftreten, besonders in Mais und Weizen. Es wirkt beim Menschen häufig akut toxisch mit Erbrechen, Durchfall und Hautreaktionen. Außerdem können Störungen des Immunsystems und dadurch erhöhte Anfälligkeit gegenüber Infektionskrankheiten auftreten.

E

Einwegverpackung (Mineralwasser): Einwegflaschen zeigen im Vergleich zu Mehrwegflaschen eine deutlich schlechtere Öko-Bilanz. Das bestätigt eine aktuelle Studie der Genossenschaft Deutscher Brunnen, durchgeführt nach den Kriterien des Umweltbundesamtes. Danach produziert die Einwegflasche bei Herstellung, Transport und Recycling/Entsorgung fast doppelt so viel klimaschädliches CO2 wie die PET-Mehrwegflasche. Auch beim fossilen Ressourcenverbrauch, dem Sommersmog und weiteren Umweltkategorien schneidet die Einwegflasche schlechter ab. Das PET-Cycle-System (Einwegflaschen in Mehrwegkästen) steht nur wenig besser da, insbesondere in der wichtigen Kategorie Klimawandel.

Energiegehalt (Fertiggerichte): Eine kalorienreiche Ernährung kann Übergewicht fördern. Auch wenn sich energiereiche Mahlzeiten im Tages- oder Wochendurchschnitt ausgleichen können, meinen wir, dass explizit als Hauptmahlzeit gedachte Fertiggerichte nicht mehr als 800 Kilokalorien pro Portion aufweisen sollten. Angelehnt haben wir uns dabei an dem durchschnittlichen Energiebedarf von Männern (2.400 kcal) und Frauen (1.900) sowie Vorgaben der Gemeinschaftsverpflegung, nach denen Hauptmahlzeiten mit etwa einem Drittel des Tagesrichtwertes zu kalkulieren sind.

F

Empfehlungen für die Fettzusammensetzung: Ernährungsexperten raten heute zu einer Ernährung, die nicht zu viel Linolsäure, dafür aber reichlich Ölsäure enthält. Begründung: Linolsäure ist anfällig für Oxidation und kann dadurch im Blut eine Reihe von Veränderungen auslösen, die zu Arteriosklerose führen können. Ölsäure ist stabiler.

G

Der Geschmacksverstärker Mononatriumglutamat (E 621) - kurz Glutamat - kann bei empfindlichen Menschen Kopfschmerzen, Nackensteifigkeit oder Schwächegefühl hervorrufen. Diese Reaktionen werden auch unter dem Begriff "Chinarestaurantsyndrom" zusammengefasst. Im Tierversuch führte der Geschmacksverstärker zu erhöhter Fresslust und Übergewicht. Glutamat soll Fertiggerichte, Knabbersnacks und Brühen geschmacklich aufwerten, da die Zutaten allein die Erwartungen an das Lebensmittel nicht erfüllen. Zusätze wie Hefeextrakt, Würze und hydrolysiertes Eiweiß enthalten ebenfalls Glutamat. In Parmesan und Tomatenmark kommt der Geschmacksverstärker von Natur aus in großen Mengen vor.

H

Die Hitzestabilität eines Öls lässt sich messen. Sie gibt Auskunft darüber, wie gut sich ein Öl zum Braten, Frittieren oder ähnliche Zubereitungsverfahren eignet.

K

Keime: Eine erhöhte Belastung mit Keimen, egal ob gefährlich oder nicht, kann ein Hinweis auf hygienische Mängel, eine unterbrochene Kühlkette oder auf ein zu langes Mindesthaltbarkeitsdatum (MHD) sein.

M

3-MCPD-Fettsäureester entstehen bei der Raffination von pflanzlichen Speisefetten und Speiseölen. Sie liegen im Fettmolekül gebunden vor. Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) geht davon aus, dass es bei der Verdauung zu einer nennenswerten Freisetzung von 3-MCPD aus 3-MCPD-Estern kommt - solange nicht das Gegenteil belegt ist. Die Bewertung orientiert sich daher an freiem 3-MCPD, das in Tierversuchen die Nieren geschädigt und in hohen Dosen zur Bildung gutartiger Tumore geführt hat.

N

Nitrat selbst ist zwar wenig giftig. Es wird bei der Verdauung aber in Nitrit umgewandelt, das wiederum im Magen mit Eiweißen zu krebserregenden Nitrosaminen reagiert.

O

Omega-3-Fettsäuren in Milchprodukten: Der Gehalt sinkt, wenn die Kühe mit einem höheren Anteil an Mais und Kraftfutter gefüttert wurden. Günstig wirkt sich hingegen Weidehaltung und/oder die Fütterung mit Gras und Heu aus. Betriebe, die überwiegend Weidegras verfüttern, verzichten bewusst auf das Ausreizen der genetisch möglichen Milchleistung. Aus gesundheitlicher Sicht sind Omega-3-Fettsäuren zwar zu begrüßen, in Milchprodukten tragen sie wegen der insgesamt geringen Gehalte aber nicht entscheidend zur Bedarfsdeckung bei.

Oxidative Belastung von Fett/Öl: Fette und Öle werden in Gegenwart von Luft und Licht in ihrer Zusammensetzung verändert. Dabei bilden sich Oxidationsprodukte, die sich chemisch-analytisch nachweisen lassen. Da dieser Prozess beschleunigt fortschreitet, ist die Haltbarkeit dieser Öle wegen der später auftretenden Ranzigkeit begrenzt.

P

Pestizide sind chemisch-synthetische Spritzgifte für Pflanzen, deren Anwendung und Rückstände Mensch und Umwelt gefährden. Geringe Rückstände, die immer wieder in Lebensmitteln entdeckt werden, stellen in der Regel kein akutes Gesundheitsrisiko dar. Problematisch kann aber die häufige Aufnahme geringer Pestizidkonzentrationen sein.

Polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK): Einige dieser Stoffe sind krebserzeugend, die meisten besitzen einen eindringlichen Geruch. Der bekannteste, gesundheitlich relevante Vertreter der PAK ist Benzo(a)pyren. PAK können über die Nahrung, die Atemwege und die Haut aufgenommen werden.

PVC/PVDC/chlorierte Kunststoffe bilden in der Müllverbrennung gesundheitsschädliche Dioxine und belasten die Umwelt bei Herstellung und Entsorgung.

S

Schimmel: Ein Lebensmittel mit sichtbarem Schimmel ist verdorben und sollte nicht mehr verzehrt werden.

W

Weichmacher werden spröden Kunststoffen zugesetzt, um sie geschmeidig zu machen. Dazu gehört vor allem die Gruppe der Phthalate, außerdem Adipate, Citrate, Trimellitate und als neueste Alternative Hexamoll DINCH und das Terephthalat DEHT. Das Problem: Die Stoffe sind nicht fest gebunden und können sich bei Kontakt herauslösen und ausgasen. Daher sind sie ubiquitär verbreitet. Sie gehen besonders leicht in fette Lebensmittel über. Problematisch sind insbesondere Phthalate, die im Verdacht stehen, Leber, Nieren und Fortpflanzungsorgane zu schädigen und wie ein Hormon zu wirken.

Z

Zucker verursacht Karies und fördert die Gewöhnung an Süßes. Das gilt nicht nur für Haushaltszucker (Saccharose), sondern auch für Glucose, Fructose, Honig und Fruchtdicksäfte. Zucker ist wahrscheinlich auch an der Entstehung von Übergewicht beteiligt (WHO, 2003).