Knoblauch anpflanzen: Warum jetzt der beste Zeitpunkt ist

Autor: Hannah Pompalla | Kategorie: Bauen und Wohnen | 21.09.2023

Das Stecken ist die einfachste Methode, Knopflauch anzupflanzen
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Knoblauch darf in vielen Gerichten nicht fehlen. Wer die Knollen oft und gerne zubereitet, kann sie auch selbst anbauen. Denn die Knoblauchpflanze wächst auch im heimischen Garten oder im Topf. Wir zeigen, wie das geht.

Die Knoblauchpflanze stammt ursprünglich aus Zentralasien. Dort wurde sie schon vor tausenden von Jahren kultiviert. Heute ist Knoblauch in der internationalen Küche sehr beliebt und wird weltweit angebaut – vor allem in China, aber auch in Ländern wie Indien, Bangladesch, Ägypten und Spanien.

Der Knoblauch im Supermarkt wird meistens importiert, dabei gedeiht er auch in unseren Breitengraden. Für Menschen, die regelmäßig Knoblauch essen, kann es sich daher lohnen, ihn selbst anzubauen. Die gute Nachricht: Das ist unkomplizierter, als man denken mag.

Der beste Zeitpunkt, Knoblauch zu pflanzen

Knoblauch wird über das "Stecken" vermehrt. Dabei werden die Zehen direkt in die Erde gesetzt. Der ideale Zeitpunkt dafür ist im Herbst, konkret ab September bis Ende Oktober. Der Knoblauch kann aber auch im Frühling gepflanzt werden.

Der Vorteil des "Winterknoblauchs": Seine Knollen sind größer. Denn die Pflanze hat bis zur Erntezeit im Juli mehr Zeit, um zu wachsen. Der "Sommerknoblauch" wird ab Mitte Februar bis Mitte April gepflanzt und schon ab August geerntet. Seine Knollen fallen daher kleiner aus.  

Wichtig für den heimischen Knoblauch-Anbau: Lieber keine Zehen aus dem Supermarkt pflanzen. Da sie nämlich meist aus wärmeren Ländern kommen, sind sie die hiesigen Temperaturen nicht gewöhnt. Erfolgsversprechender ist es, speziellen Winterknoblauch aus dem Fachhandel zu kaufen, oder auf "Mutterknollen" aus heimischen (Bio-)Anbau zurückzugreifen.

Wer Knoblauch im Herbst pflanzt, kann sich auf eine üppige Ernte freuen.
Wer Knoblauch im Herbst pflanzt, kann sich auf eine üppige Ernte freuen. (Foto: Denis Shitikoff/Shutterstock)

Knoblauch aus Zehen pflanzen: So geht's

Der Knoblauch lässt sich sowohl im Beet als auch im Topf oder Blumenkasten auf dem Balkon anpflanzen. Wird die Pflanze im Topf angebaut, sollte das Gefäß mindestens 10 cm tief sein. Dabei sollte man unbedingt auf eine gute Drainage achten, damit das Gießwasser ablaufen kann. Denn der Flachwurzler verträgt keine Staunässe

Und so funktioniert das Stecken:

  1. Gesunde, dicke Zehen aus der Knolle brechen
  2. Die Erde etwas auflockern.
  3. Zehen samt schützender Schale etwa 4-5 cm tief in die Erde setzen, mit der Spitze nach oben. 
  4. Dabei einen Abstand von rund 10 bis 15 cm einhalten. Im Beet ist ein Reihenabstand von zirka 25 bis 30 cm ideal.
  5. Die Löcher wieder verschließen.
  6. Nur leicht angießen.

Wo pflanzt man am besten Knoblauch?

Um gut gedeihen zu können, braucht der Knoblauch vor allem einen sonnigen Standort. Der Boden sollte dabei trocken, locker, durchlässig und nährstoffreich sein. 

Im Gemüsebeet kann man den Knoblauch zugleich als natürliches Pflanzenschutzmittel einsetzen. Denn das Gewächs hält mit seinen ätherischen Ölen etwa Schädlinge wie Blattläuse und Milben fern. Auch Fraßfeinde wie Wühlmäuse mögen sein starkes Aroma nicht. Zugleich kann der Knoblauch Pilzerkrankungen vorbeugen. Somit ist es sinnvoll, ihn etwa zwischen Erdbeeren, Gurken, Karotten, Salat und Tomaten zu setzen. 

Nicht gut aufgehoben ist der Knoblauch in der Nähe von Lauch und Zwiebeln. Die Pflanzen sind miteinander verwandt und können um Wasser, Nährstoffe und Platz konkurrieren. Darüber hinaus ziehen Zwiebeln und Lauch Schädlinge an, die der Knoblauchpflanze ebenfalls schaden. Die Raupen der Lauchmotte und die Larven der Zwiebelfliege knabbern nämlich gerne auch am Knoblauch.

Wie pflegt man Knoblauch?

Die Knoblauchpflanze ist sehr pflegeleicht. Es reicht in der Regel aus, regelmäßig Beikräuter zu entfernen. Wichtig ist, den Knoblauch nur wenig zu gießen – Staunässe verträgt er schließlich nicht. Es gilt also, ihn eher trockener als zu nass zu halten. Zudem sollten die Blätter beim Gießen nicht benetzt werden.  

Wenn es viel regnet, empfiehlt sich, die Pflanzen im Beet mit einer Plane abzudecken, da sie sonst schimmeln können. In länger andauernden Hitzephasen darf das Lauchgewächs natürlich häufiger gegossen werden. Gar nicht mehr gießen sollte man ihn aber, wenn sich im Sommer die Blätter gelb verfärben: Dann naht die Erntezeit. 

Bei starkem Frost ist es ratsam, eine dünne Mulchschicht aufzutragen. Auf dem Balkon sollte der Knoblauch an die schützende Hauswand gestellt werden. Ab Ende Februar kann der Knoblauch gedüngt werden, zum Beispiel mit Brennnesseljauche. Prinzipiell ist das Düngen aber nicht zwingend nötig.  

Wie erkenne ich, ob Knoblauch reif ist?

Der Winterknoblauch kann üblicherweise ab Juli geerntet werden, der Sommerknoblauch ab August. Die Pflanzen sind bereit für die Ernte, wenn das obere Drittel des Laubes welk geworden ist. Sie werden dann vorsichtig samt Stängel aus dem Boden gezogen.

Mit der Ernte sollte man nicht zu lange warten, da sich das Laub mit der Zeit löst. Dann sind die Knollen möglicherweise schwerer in der Erde zu finden. Zudem können sie auseinanderfallen; dann beginnen die Zehen nach wenigen Wochen, selbst auszutreiben. Dadurch verkürzt sich ihre Haltbarkeit.

Das Knoblauchgrün ist übrigens nicht giftig, sondern kann problemlos mitgegessen oder verarbeitet werden. Mehr dazu lesen Sie hier:

Knoblauch lagern: So geht es richtig

Die frisch geernteten Knoblauchpflanzen sollten zunächst für einige Tage an einem luftigen Ort trocknen. Klassischerweise werden sie hierfür an einem überdachten Ort im Freien aufgehängt. Alternativ eignet sich dafür ein gut durchlüfteter, dunkler Raum, in dem Zimmertemperatur herrscht. Dort kann der Knoblauch auch ausgelegt werden.

Sind die Pflanzen getrocknet, können sie zu Zöpfen geflochten und etwa in der Küche aufgehängt werden. Wer nur die Knollen aufheben will, bewahrt sie am besten an einem kühlen, dunklen und trockenem Ort auf. Auf keinen Fall sollte man sie in eine luftundurchlässige Plastiktüte legen, denn darin können sie schimmeln. Das gleiche gilt für den Kühlschrank. 

Gut gelagert, hält sich frischer Knoblauch etwa ein halbes Jahr.

Knoblauch aus Brutzwiebeln vermehren

Wer erneut Knoblauch pflanzen will, aber dafür keine Zehen verwenden will, kann hierfür auch die Brutzwiebeln nutzen (auch Bulbillen genannt). Diese bilden sich in einer kugelförmigen Scheindolde am oberen Ende des Blütenstandes. Die Bulbillen können im Spätsommer einfach herausgebrochen, getrocknet und ab September erneut gesteckt werden. 

Da sie kleiner sind, reicht es aus, sie 1-2 cm tief in die Erde zu stecken. Ein Abstand von etwa 10 cm genügt. Diese Vermehrungsmethode bietet den Vorteil, dass der Knoblauch robuster und die Knollen größer werden. Allerdings ist hier viel Geduld gefragt. Denn es dauert zwei Jahre, bis die Knollen voll ausgebildet und erntefähig sind. 

Nach einem Jahr wachsen die Bulbillen zunächst zu sogenannten Rundlingen heran, die noch nicht in einzelne Zehen unterteilt sind. Sie haben einen milden Geschmack und können schon in der Küche zum Einsatz kommen. Die Rundlinge werden überlicherweise im Juli geerntet und im Herbst erneut eingepflanzt. 

Wer gerne Bulbillen pflanzen will, aber keine aus eigenem Anbau hat, findet sie im September/Oktober in einem gut sortierten Fachmarkt.

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