Klimawandel in Städten: Stadtbäume müssen Hitze aushalten

Autor: dpa / Redaktion (lp) | Kategorie: Bauen und Wohnen | 24.08.2021

Bäume in Städten sind wichtig - doch seit Jahren gefährdet.
Foto: Shutterstock / gillmar

Bäume in Städten erfüllen wichtige Aufgaben: Durch ihre Schatten wird es im Sommer nicht zu heiß, sie bieten Schutz vor Lärm, geben Tieren ein Zuhause und nehmen CO2 und Staub aus der Luft auf. Doch was müssen Bäume in Zukunft leisten? Ein Überblick am Beispiel von Berlin.

Der Straßenbaum der Zukunft muss mit wenig Wasser auskommen und Hitze vertragen. "Der Klimawandel führt immer häufiger zu langen Phasen von Hitze, hoher Strahlung und Trockenheit", sagt Constanze Siedenburg von der Berliner Senatsverwaltung für Verkehr und Umwelt. "Insbesondere für unsere Bäume – und hier vor allem die Straßenbäume – bedeutet das zunehmenden Stress."

Künftig andere Baumarten in Städten benötigt

Unter den rund 431.000 Berliner Straßenbäumen sind derzeit Linden mit einem Anteil von 35 Prozent und Ahornbäume mit 20 Prozent am häufigsten zu finden, gefolgt von Eichen, Platanen und Kastanien. Aber der Artenmix dürfte künftig anders aussehen. Wichtig werden der Umweltverwaltung zufolge eine bessere Pflege aller Bäume – aber auch klimarobuste Arten: "Für die Zukunft werden Baumarten benötigt, die während langanhaltender Hitze und Trockenheit überleben können."

Welche genau sich dafür anbieten, steht noch nicht fest, wird aber derzeit erforscht, auch im Rahmen von Testreihen in Berlin. Das Ziel dabei ist nach Angaben der Umweltverwaltung, einen Straßenbaumbestand zu entwickeln, der die zunehmende Hitze, Trockenheit und Strahlung übersteht. "In Zukunft werden insbesondere für innerstädtische Straßenstandorte immer mehr fremdländische Baumarten Verwendung finden, die für die Bedingungen im Klimawandel besser geeignet und damit standortgerechter sind."

Ahorn, Kastanie und Co. stark geschädigt

Unter anderem Hitze und Trockenheit schädigen die Berliner Straßenbäume schon heute – zum Teil so stark, dass sie gefällt werden müssen. Lag der Anteil von geschädigten Straßenbäumen 2010 noch bei 39,6 Prozent, stieg er bis 2015 schon auf 47,6 Prozent. Aktuelle Zahlen aus dem Straßenbaum-Zustandsbericht für 2020 werden in naher Zukunft erwartet. Besonders geschädigt sind den Angaben zufolge beispielsweise Ahorn, Rosskastanie, Platane und Birke. Schuld daran sei meistens eine Kombination mehrerer Faktoren.

Der Bund für Umwelt und Naturschutz hat bereits im März bei der Vorstellung seines aktuellen BUND-Baumreports vor weiteren Verlusten von Straßenbäumen gewarnt. Von 2012 bis 2019 hat sich der Bestand von rund 440.000 auf etwa 431.100 Bäume verringert, wie aus dem Report hervorgeht – ein Verlust von durchschnittlich 1.108 Bäumen pro Jahr. 2017 schädigte Sturmtief Xavier sehr viele Bäume in der Stadt. Aber auch die anhaltende Trockenheit seit 2018 hatte dem BUND zufolge verheerende Auswirkungen auf die Bäume.

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