Duschen Sie morgens direkt nach dem Aufstehen auch mal kalt, weil Sie das wach macht? Den im Frühling blühenden Schneeglöckchen, Krokussen, Hyazinthen, Tulpen und Narzissen geht es ähnlich: Sie müssen im Herbst in den Gartenboden gesetzt werden müssen, damit sie einen Kälteschock erleben.
Kälteschock wichtig für die Wurzelbildung der Frühlingsblumen
Die Blumen – sogenannte Frostkeimer – benötigen den Kälteschock für die Wurzelentwicklung und das anschließend wohlig-warme Frühlingsgefühl als Weckruf, um auszutreiben. Daher sollten Sie die Zwiebeln und Knollen im Herbst in den Boden geben, spätestens aber vor dem ersten Frost.
Folgende Blumen müssen am besten jetzt in die Erde gesetzt werden:
- Akelei
- Bergenie
- Buschwindröschen
- Eisenhut
- Enzian
- Frauenmantel
- Glockenblume
- Herbstzeitlose
- Iris
- Lilie
- Narzissen
- Pfingstrose
- Phlox
- Schlüsselblume
- Schneeglöckchen
- Tränendes Herz
Tulpen und Zierlauch benötigen ebenfalls den Kältereiz zum Austreiben. Diese Blumenzwiebeln kommen am besten ab Oktober bis Dezember ins Beet.
Welche Blumenzwiebeln sollten Sie kaufen?
Am besten kaufen Sie die innerhalb ihrer Pflanzgruppe großen Zwiebeln, denn diese bringen gute und große Blüten hervor, erläutert Gärtnerin Svenja Schwedtke gegenüber der dpa. Zu den frühesten Frühlingsblumen zählen Winterlinge, Schneeglöckchen und Schneestolz.
Die frühe Blütenpracht nach dem Winter freut aber nicht nur Hobbygärtnerinnen und -gärtner. Insekten sind auf die ganz frühen Zwiebelblüher als Nahrungsquelle angewiesen, da zu dieser Zeit im Jahr sonst wenig blüht. In diesem Kontext empfiehlt Schwedtke Elfenkrokus und Blausternchen. Mit dem Pflanzen der richtigen Frühlingsblumen setzen Sie dem Bienensterben bereits im Frühling etwas entgegen.
Tipp: Wer Wühlmäuse im Garten hat, die Zwiebelblumen liebend gerne verspeisen, sollte zu Kaiserkronen (Fritillaria) und Narzissen greifen. Kaiserkronen verströmen einen intensiven Geruch, der die kleinen geruchsempfindlichen Nager vertreibt. Narzissenzwiebeln fressen Wühlmäuse nicht, da ihre Zwiebeln giftige Alkaloide enthalten.
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Wo und wie Sie die Blumenzwiebeln pflanzen
Beete, Töpfe – alles ist möglich. Manche Zwiebelblumen eignen sich auch hervorragend dafür, sie mitten in den Rasen zu setzen. Krokus und Blausternchen zum Beispiel können hier verwildern. Damit bezeichnet der Profi die freie Vermehrung der Pflanzen. Sie breiten sich also immer weiter aus und irgendwann ist der grüne Teppich im Frühling mit vielen bunten Blüten übersät. Voraussetzung dafür ist allerdings, dass man den Rasen im Frühjahr nicht direkt mäht.
Egal, wo gepflanzt wird, bietet es sich an, die Frühblüher in Gruppen zu setzen. Denn als einzelne Blumen kommen sie weniger gut zur Geltung.

Die meisten Blumenzwiebeln benötigen einen eher sandigen und durchlässigen Boden. Es empfiehlt sich deshalb, etwas Sand beim Pflanzen einarbeiten, um die Wasserdurchlässigkeit zu verbessern.
Tipp: Die mangelnde Durchlässigkeit kann übrigens auch das Problem sein, wenn an Standorten immer und immer wieder Zwiebeln im Frühjahr nicht austreiben: Sie vergammeln den Herbst und Winter über in einem zu feuchten Boden. Hier können es Hobbygärtner mit einer Drainage-Schicht aus Steinchen am Boden des Pflanzlochs versuchen.
Beim Pflanzen von Blumenzwiebeln auf Abstände achten
Zwiebeln und Knollen, die größer als 2,5 Zentimeter im Durchmesser sind, sollten sieben bis zehn Zentimeter tief gesetzt werden, rät iBulb, ein Zusammenschluss von Betrieben der Zwiebelblumenbranche. Zwiebeln ab fünf Zentimeter Durchmesser kommen 15 Zentimeter tief in die Erde. Blumenzwiebeln mit viel Platzbedarf entwickeln sich im Abstand von sieben bis 20 Zentimetern gut, für kleinere reichen auch drei bis sieben Zentimeter.
Gedüngt wird direkt beim Setzen und noch mal beim Austrieb im kommenden Frühjahr. Dafür eignet sich Tomatendünger, der laut Schwedtke das richtige Nährstoffverhältnis für Zwiebelblüher wie Tulpe, Narzisse, Zierlauch oder Kaiserkrone bietet.
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