Altöl entsorgen: So klappt es kostenlos und umweltfreundlich

Autor: Ann-Cathrin Witte/Katharina Schmidt | Kategorie: Bauen und Wohnen | 10.08.2023

Altöl muss ordnungsgemäß entsorgt werden. Ansonsten drohen hohe Strafen.
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Wie und wo Altöl entsorgt werden darf ist streng geregelt. Viele Annahmestellen verlangen Gebühren für die Entsorgung. Doch es gibt auch kostenlose Optionen. Welche das sind, und worauf Sie – der Umwelt zuliebe – beim Entsorgen von Altöl achten sollten, erfahren Sie hier.

  • Hinter dem Begriff Altöl können sich verschiedene Arten von Ölen verbergen, wie zum Beispiel verschmutztes Motor- und Getriebeöl.
  • Wie und wo Altöl entsorgt werden darf ist über die Altölverordnung geregelt.
  • Auf keinen Fall darf Altöl in die Umwelt gelangen, weil es dort Gewässer und Trinkwasserbestände gefährden kann.

Mit dem Begriff "Altöl" bezeichnet man meist Motor- oder Getriebeöl, das Maschinen nicht mehr ausreichend schmieren oder kühlen kann. Wird Öl beispielsweise im Automotor verwendet, verändert es mit der Zeit seine chemischen Eigenschaften oder wird immer verschmutzter, bis es seinen ursprünglichen Zweck nicht mehr erfüllt. Dann muss es entsorgt werden. Typischerweise fällt Altöl für Autobesitzer beim Ölwechsel an. Andere Altöl-Quellen sind beispielsweise altes Hydrauliköl, sowie Diesel- und Heizöl.

Wichtig: Altöl darf grundsätzlich nicht im Hausmüll, im Abfluss oder gar in der Umwelt entsorgt werden. Denn, so warnt das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV): Bereits ein Liter Altöl kann bis zu eine Million Liter Trinkwasser unbrauchbar machen. 

Deswegen gelten beim Umgang mit Altöl strenge Umweltschutzbestimmungen, die in der Altölverordnung festgehalten sind. Wer dagegen verstößt, kann mit hohen Bußgeldern von bis zu 100.000 Euro bestraft werden. Darüber hinaus regelt die Altölverordnung aber auch, wie Altöl korrekt und umweltschoned zu entsorgen ist. 

Altöl darf nicht in die Umwelt gelangen. Passiert das doch drohen Strafen.
Altöl darf nicht in die Umwelt gelangen. Passiert das doch drohen Strafen. (Foto: Love the wind/Shutterstock )

Altöl richtig entsorgen: Auf die Menge kommt es an 

Sie können Altöl in der Regel kostenlos dort entsorgen, wo Sie es auch gekauft haben, zum Beispiel im Baumarkt oder an der Tankstelle. Allerdings müssen Sie dabei Folgendes beachten: 

Kleinere Mengen (bis 20 Liter):

  1. Sammeln Sie kleinere Mengen Altöl in verschließbaren Behältnissen wie Flaschen, Dosen oder Kanistern. Achtung: Unterschiedliche Öl-Sorten müssen getrennt aufbewahrt. Auf keinen Fall dürfen sie gemischt werden.
  2. Gegen Vorlage der Quittung können Sie das Öl kostenlos beim Händler zurückgeben. Falls Sie beim Kauf einen Gutschein erhalten haben, müssen Sie diesen eventuell vorzeigen. Das gilt auch für Ölfilter.
  3. Wenn der Händler das Öl nicht zurücknehmen kann oder will, muss er Ihnen laut Gesetz eine Annahmestelle in der Nähe nennen. 
  4. Auch an Schadstoffsammelstellen wie dem Recycling- bzw. Wertstoffhof (oder dem Schadstoffmobil) können Sie in der Regel Altöl entsorgen. Diese verlangen aber unter Umständen Gebühren. Am besten informieren Sie sich zuvor im Internet über die Annahmebedingungen Ihres nächstgelegenen Wertstoffhofs.

Größere Mengen (ab 20 Liter):

  1. Wenn Sie größere Mengen Altöl entsorgen möchten, können Sie diese ebenfalls beim Verkäufer kostenfrei zurückgeben – vorausgesetzt, Sie haben den Kassenbon noch.
  2. Sammelstellen oder Recyclinghöfe nehmen unter Umständen auch mehrere Liter entgegen, allerdings selten kostenlos.
  3. Sie können auch eine Altöl-Entsorgungsfirma damit beauftragen, das Öl abzuholen. Diese verlangt aber ebenfalls Gebühren.
  4. Sehr große Mengen Altöl (ab circa 1.000 Liter) können Sie auch verkaufen. Entsprechende Firmen finden Sie online.

Tipp: Wenn Sie Probleme bei der Rückgabe haben, kann Ihnen die Umweltbehörde Ihrer Stadt weiterhelfen.

Auch Altöl-Behälter müssen entsorgt werden  

Seit 2002 schreibt der Gesetzgeber mit der Altölverordnung außerdem vor, dass Altöl nach Möglichkeit recycelt werden muss. Damit die Öle aufbereitet werden können, müssen Verbraucher sie sortenrein abgeben. Das heißt, die Öle dürfen nicht mit Fremdstoffen wie Lösungsmitteln, anderen Ölen oder sonstigem Müll in Kontakt kommen. 

Auch Behälter, die Öl enthalten haben, verschmutzte Stofftücher, Ölkannen etc. dürfen Sie nicht einfach entsorgen. Übergeben Sie solche Gegenstände ebenfalls dem Händler, oder entsorgen Sie sie auf dem Wertstoffhof oder über das Schadstoffmobil.

Altöl sparen oder ersetzen: So schonen Sie die Umwelt

  • Es muss nicht immer klassisches Schmieröl sein. Das BMUV empfiehlt Alternativen auf Pflanzenbasis, welche schneller biologisch abbaubar sind.
  • Wechseln Sie das Öl nur, wenn es nötig ist. Laut BMUV kommt ein Pkw 30.000 bis 50.000 Kilometer ohne Ölwechsel aus, ein Lkw 100.000. Auf diese Weise müssen Sie automatisch weniger Altöl entsorgen und schonen so die Umwelt.

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