Zahnbürsten im Test: Meist gut bedient

ÖKO-TEST Jahrbuch Gesundheit für 2010 | | Kategorie: Kosmetik und Mode | 09.11.2009

Wir haben 16 Zahnbürsten getestet.
Foto: Sony Herdiana/Shutterstock

Zähneputzen – die einfachste Sache der Welt. Von wegen. Schon der Kauf einer Zahnbürste ist ein Abenteuer, bei der riesigen Auswahl. Das Gute: Wer sich durch den Bürstendschungel gekämpft hat, bekommt meist Qualität.

Durch einen immer größer werdenden Wust an Modellen muss sich der Käufer wühlen, bis er das passende Reinigungsgerät für seine Zähne herausgepickt hat. Die American Dental Association (ADA), die Vereinigung der US-amerikanischen Zahnärzte, empfiehlt, mindestens alle drei bis vier Monate den Bürstenkopf zu wechseln, manche Experten raten sogar dazu, alle zwei Monate zur neuen Bürste zu greifen. Die reinen Verkaufszahlen deuten jedoch auf ganz andere Zahlen hin: In Deutschland liegt der Pro-Kopf-Verbrauch an Handzahnbürsten allerdings bei gerade mal zwei Stück pro Jahr.

ÖKO-TEST ließ 16 handelsübliche Modelle einkaufen und auf Gebrauchseignung sowie auf Schadstoffe untersuchen. Professor Martin Jung vom medizinischen Zentrum für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde der Universität Gießen hat uns dabei beraten.

Zahnbürsten im Test: Das Testergebnis

Mit den meisten Zahnbürsten ist man gut bedient. 13 Produkte sind mit "sehr gut" oder "gut" empfehlenswert. Lediglich zwei Bürsten sind nur "ausreichend".

Woran das liegt: Die zwei Zahnbürsten besitzen weniger als 50 Prozent akzeptable abgerundete Borsten. Das werten wir um drei Noten ab, denn die enthaltenen spitzen oder scharfkantigen Borsten können das Zahnfleisch verletzen. Keine Abwertung gibt es, wenn der Anteil der akzeptablen Borsten über 75 Prozent liegt. Als mäßige Abrundungsqualität kritisieren wir hingegen, wenn eine Zahnbürste lediglich zwischen 50 und 75 Prozent akzeptable Borsten besitzt.

Alle Zahnbürsten besitzen kleine, abgerundete Bürstenköpfe, die für die Zahnreinigung geeignet sind. Bei den meisten untersuchten Produkten ist der Bürstenkopf zusätzlich in Längsrichtung gegenüber dem Bürstengriff abgewinkelt. Das erleichtert laut Professor Martin Jung das Reinigen besonders der hinteren Seitenzähne.

Einige Bürsten im Test sind mit einem variabel gestalteten Borstenfeld, zum Beispiel unterschiedlich hohen äußeren und inneren Borsten, versehen. Ob diese, wie das einige Hersteller versprechen, nun wirklich besser reinigen, lässt sich laut Jung derzeit nicht abschließend bewerten.

Tests und deren Ergebnisse sind urheber- und leistungsschutzrechtlich geschützt. Sie dürfen ohne schriftliche Genehmigung des Verlags in keiner Form (elektronisch) vervielfältigt, verbreitet, verwertet, öffentlich wiedergegeben oder zugänglich gemacht oder in Datenbanken aufgenommen sowie auf elektronischen Datenträgern gespeichert werden. Der Verlag behält sich die Nutzung der Beiträge iSv § 44b UrhG vor.

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Testverfahren

Bewertungslegende

Unter Gebrauchseignung führt zur Abwertung um drei Noten: weniger als 50 Prozent akzeptable Borsten. Zur Abwertung um jeweils eine Note führen: a) 50 bis 75 Prozent akzeptable Borsten; b) ein Bürstenkopf, der nicht in
Längsrichtung gegenüber dem Bürstengriff abgewinkelt ist.

Unter Weitere Mängel führt zur Abwertung um eine Note: ein fehlender Wechselkopf. Das Gesamturteil beruht auf dem Testergebnis Gebrauchseignung und dem Testergebnis Inhaltsstoffe. Es kann nicht besser sein als das schlechteste Einzelergebnis. Ein Testergebnis Weitere Mängel, das "befriedigend" ist, verschlechtert das Gesamturteil um eine Note.

Testmethoden

Gebrauchseignung: 1. Zur Beurteilung der Borstenabrundung wurden die Bürstenköpfe von dem Zahnbürstengriff
getrennt, gereinigt, auf speziellen Probetellern für die Rasterelektronenmikroskopie befestigt und mit einer leitfähigen Schicht aus Gold bedampft. Die Untersuchung im Rasterelektronenmikroskop erfolgte bei einer Betriebsspannung von 5 Kilovolt. Zur Beurteilung der Borstenendgeometrie wurde die Klassifikation nach Silverstone & Featherstone in der Modifikation nach Reiter & Wetzel angewendet (Unterteilung der akzeptabel abgerundeten Borstenenden in zwei Typen und der nicht akzeptabel abgerundeten in fünf Typen). 2. Die Ermittlung der makroskopischen Eigenschaften (Griffergonomie, Gestaltung des Bürstenkopfs und -feldes, Abmessungen der Bürste) wurde durch visuelle Inspektion, mit einer Schieblehre und einer digitalen Mikrometerschraube durchgeführt.

Inhaltsstoffe (untersucht wurde jeweils eine Mischprobe aus allen Zahnbürstenteilen): Polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK): Fest-Flüssigkeit-Extraktion; GCMSD; getestet wurde auf 24 PAK nach EPA/EU.

PVC/PVDC/chlorierte Kunststoffe: Röntgenfluoreszenzanalyse.

Einkauf der Testprodukte: Mai 2008

Diesen Test haben wir zuletzt im ÖKO-TEST Ratgeber Gesundheit 9:2009 veröffentlicht. Aktualisierung der Testergebnisse/Angaben für das Jahrbuch Gesundheit für 2010 sofern die Anbieter Produktänderungen mitgeteilt haben oder sich aufgrund neuer wissenschaftlicher Erkenntnisse die Bewertung von Mängeln geändert oder wir neue/zusätzliche Untersuchungen durchgeführt haben.

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